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Kiel/Mons (Belgien). Am Mittwoch dieser Woche (20. Juni) wird der Tender „Rhein“ seinen Heimathafen Kiel verlassen. Das zum Unterstützungsgeschwader gehörende Schiff führt in den kommenden sechs Monaten als Flaggschiff im Mittelmeer den ständigen NATO-Minenabwehrverband SNMCMG 2 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 2).

Der Tender unter dem Kommando von Korvettenkapitän Stefan Meier-Neuhold wird als Führungsplattform für den Kommandeur des NATO-Verbandes, Fregattenkapitän Frank Maginsky, eingesetzt. Der Offizier der deutschen Marine erklärte vor der Mission: „Wir sind die NATO auf See – wie die Soldaten im Baltikum, so zählen auch wir zu den Eingreifkräften. Wir stehen für maritime Sicherheit, für freie Seewege, für die Zusammenarbeit der Allianz auf den Meeren.“

Am 6. Juli wird Maginsky im Hafen von Souda (Kreta, Griechenland) das Kommando über die SNMCMG 2 formell von Großbritannien übernehmen. Befehligt wird der Verband momentan noch von dem Briten Justin Hains. Der SNMCMG 2 werden rotierend Minenabwehreinheiten aus verschiedenen Bündnisländern angehören. In den kommenden Monaten steht unter anderem die Teilnahme am NATO-Manöver „Dynamic Move“ an.

Freie und sichere Seewege im gesamten Mittelmeer

Hains-Nachfolger Maginsky sagte vor dem Auslaufen des Tenders aus Kiel: „Ich messe den NATO-Marineverbänden eine immense Bedeutung bei. Werfen wir einen Blick auf das Mittelmeer – darüber sind drei Kontinente verbunden. Mit der Meerenge von Gibraltar auf der westlichen und dem Suezkanal sowie dem Ausgang zum Schwarzen Meer auf der östlichen Seite spielt es eine Schlüsselrolle im weltweiten Seeverkehr. Wir haben ein Interesse daran, dass die Seewege auf diesem Meer frei und sicher sind. Dafür stehen wir als NATO-Verband ein.“

Das Bündnis unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO Response Force (NRF) bilden.

Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements und für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung zur Verfügung.

Das Kommando über die vier maritimen Einsatzverbände hat der NATO-Oberbefehlshaber in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NRF wurde im Jahr 2014 auf Beschluss der Mitgliedsstaaten um eine als „Speerspitze“ bezeichnete Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) erweitert, zu der auch diese Verbände zählen.

Die SNMCMG 2 operiert ganzjährig überwiegend im Mittelmeer und in den angrenzenden Seegebieten. Die Gruppe hat den Auftrag, im Mittelmeer in Einsatzbereitschaft zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren. Sie vertieft durch Hafenbesuche und Austauschprogramme auch die Kooperation mit Partnerstaaten.


Unser Bild zeigt den Tender „Rhein“ am 6. September 2012 in der Neustädter Bucht.
(Foto: Björn Wilke/Deutsche Marine)

Kleines Beitragsbild: Tender „Rhein“ am 16. März 2006 vor Norwegen.
(Foto: Maik Herrmann/Deutsche Marine)


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