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Haifa (Israel)/Berlin. Der israelische Rüstungskonzern Elbit Systems Ltd. will in Berlin ein Büro eröffnen. Wie das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung erklärte, wurde diese strategische Entscheidung vor dem Hintergrund „der geplanten Ausweitung der Aktivitäten auf dem deutschen Markt“ getroffen. Elbit Systems ist ein international ausgerichtetes Hochtechnologieunternehmen, das an vielen Verteidigungsvorhaben auf der ganzen Welt beteiligt ist. Der Konzernsitz befindet sich in Haifa, der drittgrößten Stadt Israels.

Die Deutschlandgeschäfte von Elbit gründen nach Auskunft des Unternehmens „auf einer soliden Basis“. Dies habe zum einen mit der Übernahme der Ulmer Telefunken RACOMS im Jahr 2004 zu tun, zum anderen mit den gewachsenen, partnerschaftlichen Beziehungen zu verschiedenen Firmen der deutschen Verteidigungsbranche. Bei diesen Geschäften gehe es „sowohl um Wissenstransfer als auch um industrielle Fähigkeiten und Kapazitäten“.

Unternehmen mit erstaunlich großer Produktpalette

Zu den Elbit-Geschäftsfeldern zählen unter anderem: Luft-, Land- und Seesysteme, unbemannte Flugsysteme, Elektrooptik, SIGINT-Systeme, Datenfunk- und Kommunikationssysteme, Funkgeräte sowie cyberbasierte Systeme. Ein Schwerpunkt ist auch der Rüstungsbereich „C[4]ISR“ – Command, Control, Communications, Computers, Intelligence, Surveillance and Reconnaissance.

Weitere Geschäftsfelder von Elbit sind die Modernisierung und Nachrüstung bestehender Plattformen sowie die Entwicklung neuer Technologien für Anwendungen in der Verteidigung, im Heimatschutz und in der Wirtschaft. Darüber hinaus bietet Elbit seinen Kunden unterstützende Dienstleistungen wie Schulungen und Simulationsanlagen an.

Telefunken RACOMS, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Elbit Systems, ist spezialisiert auf technisch hochentwickelte Systeme im Bereich der Verteidigung und Sicherheit bei Boden-, Luft- und Seeanwendungen.

Mitwirkung an zahlreichen Beschaffungsprojekten in Europa

Elbit Systems hat in der Vergangenheit an verschiedenen Programmen für die Bundeswehr mitgewirkt. Hier gehört nicht nur die Lieferung einer Vielfalt an taktischen Funkgeräten und modernster elektrooptischer Produkte für das System „Infanterist der Zukunft“ dazu, sondern in Zusammenarbeit mit Diehl BGT Defence auch die Entwicklung und Lieferung gerichteter Selbstschutzsysteme für den Airbus-Militärtransporter A400M (laserbasiertes Schutzsystem Direct Infrared Counter Measure, DIRCM – wir berichteten darüber).

Der israelische Luft-, Raumfahrt- und Elektronikkonzern war außerdem schon an etlichen wehrtechnischen Programmen anderer europäischer Länder beteiligt. Hierzu zählen beispielsweise das „UK Military Flight Training System“ für britische Flugschüler (Royal Air Force, Royal Navy and Army Air Corps) oder die Soldatenausrüstung „Smart Vest“ für die Beneluxstaaten (das „Smart Vest“-Programm umfasst die Schutz- und Trageausstattung für den Soldaten plus Führungssysteme, Bedien- und Anzeigegeräte sowie die Fahrzeuganbindung). Weitere bedeutende Projekte sind das Beschaffungsvorhaben der Schweizer Luftwaffe „Unbemannte Flugsysteme“ (Hermes-900-Drohne; sie soll 2019 unter der Bezeichnung ADS 15 eingeführt werden) oder die Lieferung von Selbstschutzsystemen für die A330-MRTT-Flotte der NATO.

Ran Kril, bei Elbit Systems verantwortlich für den Bereich „International Marketing & Business Development“, wird in der Pressemitteilung des Konzerns mit der Einschätzung zitiert: „Deutschland ist ein Schlüsselmarkt und von großer Bedeutung für das beständige Wachstum und die Präsenz von Elbit Systems in Europa.“


Das Luftbild zeigt im Vordergrund die Unternehmenszentrale von Elbit Systems in Haifa.
(Foto: Zvi Roger/Öffentlichkeitsarbeit Stadt Haifa/unter Lizenz CC BY 3.0 – vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/)

Kleines Beitragsbild: Firmenschriftzug an der Elbit-Niederlassung im israelischen Rehovot.
(Bild: mediakompakt)


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