Meckenheim/Essen. Das Essener IT-Unternehmen secunet Security Networks AG wurde vor Kurzem mit der Lieferung von mehreren Hundert Systemen „SINA Workstation H“ beauftragt. Die SINA Workstation ist ein mobil und stationär einsetzbarer Krypto-Client, der in unterschiedlichen Konfigurationen für die Verarbeitung von Verschlusssachen bis einschließlich GEHEIM, NATO SECRET und SECRET UE/EU SECRET zugelassen ist. Die zu liefernden Komponenten sind für das Military Message Handling System (MMHS) der Bundeswehr bestimmt und sollen bis Ende 2018 ausgeliefert werden. Das Auftragsvolumen beläuft sich secunet zufolge auf einen „mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag“.
Beauftragt wurde der 1997 gegründete Anbieter für IT-Sicherheit, der mittlerweile rund 400 Fachkräfte aus der Branche beschäftigt, von der BWI GmbH. Die BWI, eine 100-prozentige Bundesgesellschaft mit Hauptsitz in Meckenheim bei Bonn, ist der zentrale IT-Dienstleister der Bundeswehr für den Bereich der nichtmilitärischen Informations- und Kommunikationstechnik.
Das von der BWI betriebene und ständig weiterentwickelte System „Nutzerorientierte Kommunikation der Bundeswehr“ (NuKomBw) dient der Übermittlung formeller militärischer Nachrichten bis zum Geheimhaltungsgrad GEHEIM/NATO SECRET innerhalb der Bundeswehr. Die ursprüngliche Absicherung dieses Kommunikationssystems basierte auf SINA Boxen H mit PEPP-Technologie. Hier findet momentan eine Umstellung auf die Technologie SINA CORE statt (SINA: Sichere Inter-Netzwerk Architektur).
Mit dem geplanten Einsatz der SINA Workstation H auf Basis des Betriebssystems Windows 10 soll nach Auskunft der am Projekt Beteiligten vor allem „die gerätetechnische Ausstattung beim Nutzer bedeutend vereinfacht werden“. Dieser Schritt bilde „das Fundament für eine zukunftsfähige nutzerfreundliche Weiterentwicklung des Gesamtsystems“, so secunet und BWI.
Die im Rahmen der aktuellen Beschaffung zu liefernden SINA-Komponenten ermöglichen die Bearbeitung klassifizierter Daten der Einstufungen bis einschließlich GEHEIM und NATO SECRET und werden bereits querschnittlich in Hochsicherheitsnetzen der Bundeswehr eingesetzt.
Rainer Baumgart, Vorstandsvorsitzender der secunet Security Networks AG, sagte zu dem Beschaffungsauftrag: „Die SINA Workstation in ihren verschiedenen Ausprägungen verbindet anspruchsvolle IT-Sicherheit mit Effizienz. Wir freuen uns darüber, dass sich die BWI entschieden hat, SINA künftig noch breiter einzusetzen als bisher.“
SINA ist eine Hochsicherheitslösung, die secunet im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt hat. Bei Streitkräften und Behörden ist SINA im In- und Ausland seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz.
Das Produktbild zeigt die SINA Workstation, die in unterschiedlichen Konfigurationen für die Verarbeitung von Verschlusssachen zugelassen ist. Dazu der Hersteller: „Mit diesem ganzheitlichen Sicherheitskonzept bietet die SINA Workstation deutlich mehr als ein herkömmliches Krypto-Gerät: Smartcard, VPN, Festplattenverschlüsselung, Schnittstellenkontrolle und ein gesichertes Betriebssystem. Gastbetriebssysteme wie beispielsweise MS Windows oder Linux sowie alle sensitiven Daten sind in eigenen kryptografischen Dateisystemen separat und stets sicher abgelegt.“
(Foto: secunet Security Networks AG)
Kleines Beitragsbild: Blick auf das Geschäftsgebäude der secunet Security Networks AG in Essen
(Foto: WAZ Foto-Pool)