Harstad und Andøya Air Station (Norwegen). Am Montag dieser Woche (25. Juni) begann in der Barentssee vor der Küste Norwegens die multinationale U-Jagd-Übung „Dynamic Mongoose 2018“. „Dynamic Mongoose“ ist eine realistische Liveübung der NATO für die Kriegsführung gegen Unterseeboote (Anti-Submarine-Warfare, ASW). Sie findet nach 2012, 2014, 2015, 2016 und 2017 bereits zum sechsten Mal in norwegischen Gewässern statt. Die multinationale Übung mit acht Bündnisnationen dauert noch bis zum 6. Juli.
An „Dynamic Mongoose 2018“ beteiligen sich Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Polen, Spanien, die Türkei und die USA. Die Gastgebernation Norwegen stellt die Häfen Harstad und Narvik sowie die Luftwaffenbasis Andøya zur Verfügung.
Im Einsatz sind zwei norwegische Uboote als „Zieldarsteller“. Sie werden vom Kommandeur des NATO Submarine Command (COMSUBNATO), dem amerikanischen Flottillenadmiral Andrew C. Lennon, geführt. Dänemark, die Niederlande, Polen, Spanien und die Türkei stellen insgesamt sieben Überwassereinheiten. Befehligt werden die Schiffe vom Kommandeur des ständigen maritimen NATO-Einsatzverbandes SNMG 1 (Standing NATO Maritime Group 1), dem dänischen Flottillenadmiral Søren Thinggaard Larsen.
Das Kommando über die drei Seefernaufklärer bei „Dynamic Mongoose 2018“ hat das NATO Maritime Air Command (COMMARAIR), an dessen Spitze der griechische Flottillenadmiral Andreas Vettos steht. Die Maschinen, die aus Deutschland, Norwegen und den USA kommen, operieren von Andøya aus.
Die ASW-Übung vor Norwegens Küste ist die zweite maritime Liveübung der NATO, die jährlich stattfindet. „Dynamic Mongoose“ folgt jeweils auf „Dynamic Manta“, einem Seemanöver im Mittelmeer. „Dynamic Manta 2018“ fand diesmal im Zeitraum 2. bis 16. März vor der Küste Siziliens statt.
Doch zurück in die Barentssee. Für Flottillenadmiral Andrew Lennon zählt die U-Jagd-Übung „Dynamic Mongoose“ zu den anspruchsvollsten Übungen des Bündnisses überhaupt. „Es ist für die NATO-Partner immer wieder eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihre Anti-Uboot-Fähigkeiten in einem schwierigen Umfeld zu trainieren und zu bewerten“, erklärt der Amerikaner. Durch die Teilnahme an „Dynamic Mongoose“ (oder an „Dynamic Manta“) könnten die Seestreitkräfte der einzelnen Bündnisländer ihre maritimen Fähigkeiten in allen drei Dimensionen der Uboot-Kriegsführung entscheidend verbessern. So erhält beispielsweise jede Überwassereinheit die Möglichkeit, eine Vielzahl von Taktiken zur Ortung und Verfolgung von Unterseebooten zu entwickeln und anzuwenden.
Commodore Søren Thinggaard Larsen sagte vor Beginn der Übung: „Ich freue mich auf die Teilnahme unseres NATO-Einsatzverbandes an ,Dynamic Mongoose‘, denn hier können wir in den kommenden zwei Wochen unsere Fähigkeit zur Durchführung fortgeschrittener Uboot-Kriegsführung in einem realistischen Umfeld vor der Küste Norwegens ausbauen.“
Der ranghöchste Offizier und Admiralstabschef der U.S. Navy, John M. Richardson, äußerte sich vor Kurzem ebenfalls zu „Dynamic Mongoose“. Allerdings mit politischem Unterton. Bei einem Besuch in Norwegen am Dienstag (26. Juni) sagte der Chief of Naval Operations: „Dieses multinationale Seemanöver dürfte ein starkes Zeichen an Russland sein, wie ernst es uns mit unserer Bündnispartnerschaft ist.“
Die russische Nachrichtenagentur Sputnik griff das Richardson-Zitat im Rahmen ihrer Berichterstattung über das NATO-Manöver in der Barentssee auf. Das Strickmuster der Sputnik-Texte, mehr Propaganda als Nachricht: „Norwegen ist ein äußerst wichtiger militärpolitischer Partner der USA nordwestlich von Russland – als NATO-Mitglied spielt dieses Land die Schlüsselrolle in der Strategie zum Ausbau der amerikanischen Militärpräsenz in der Arktis, und zwar unmittelbar in Nähe der russischen Grenzen.“
Zu unserem Bildangebot:
1. NATO-Übung „Dynamic Mongoose 2017“ – die Aufnahme vom 27. Juni vergangenen Jahres entstand auf der Brücke des Lenkwaffenzerstörers „USS James E. Williams“. Im Hintergrund ist ein Hubschrauber des Typs Sikorsky MH-60R Sea Hawk zu sehen, unter ihm aufgetaucht ein atomgetriebenes Uboot der Los-Angeles-Klasse.
(Foto: Colbey Livingston/U.S. Navy)
2. Ebenfalls vom 27. Juni 2017 stammt die Aufnahme der „USS Toledo“; das Unterseeboot führt eine Formation bei der letztjährigen Liveübung „Dynamic Mongoose 17“ an. In das Bild einmontiert eine Grafik zum aktuellen Seemanöver vor der norwegischen Küste.
(Foto: Christian Valverde/NATO; Infografik: NATO; Bildmontage mediakompakt)
3. Admiral John M. Richardson, der Chief of Naval Operations der US-Seestreitkräfte, bei seinem zweitägigen Norwegenbesuch im Juni 2018. Die Aufnahme vom 25. Juni zeigt ihn bei der Ansprache in Norwegens Hauptstadt Oslo an Bord des Lenkwaffenzerstörers „USS Bainbridge“.
(Foto: Theron J. Godbold/U.S. Navy)