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Donauwörth. Vor fast genau einem Jahr, am 8. Dezember 2016, hob bei Airbus Helicopters in Donauwörth der Marine-Mehrrollenhubschrauber NH90 Sea Lion termingerecht zu seinem Erstflug ab. Jetzt hat das Unternehmen eine mehrmonatige Entwicklungstestphase mit Schwerpunkt „Avionik und Software“ eingeleitet. Der zweite Prototyp des vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr beauftragten NH90 Sea Lion absolvierte dazu am Freitag (24. November) über dem Donauwörther Werksgelände seinen Premierenflug.

Wie Airbus Helicopters in einer Presseerklärung weiter mitteilte, sollen „nach zusätzlichen Modifikationen des Prototypen“ im Laufe des kommenden Jahres „die Aktivitäten zur Qualifikation der Auslieferkonfiguration“ beginnen. Der Hersteller ist überzeugt, „trotz des sehr anspruchsvollen Zeitplanes“ Ende 2019 mit der Auslieferung der Maschinen an die deutsche Marine starten zu können.

Vor Kurzem ist auch die Endmontage der ersten Sea Lion-Serienmaschine angelaufen, die parallel zur Qualifikation erfolgt.

Viele Einsatzmöglichkeiten durch die Multi-Rollen-Auslegung des Hubschraubers

Der Sea Lion soll einmal die Mk.41 Sea King-Flotte unserer Marine ersetzen. Durch die Umsteuerung des ursprünglichen Programms wird die Bundeswehr 18 Marinehubschrauber dieses Typs, die aus dem NH90-Programm abgeleitet sind, erhalten. Der Sea Lion ist von Anfang an als maritimer Hubschrauber konzipiert und bietet durch seine Multi-Rollen-Auslegung eine für seine Klasse erstaunliche Einsatzvielfalt. Ob Search and Rescue, Boarding-Operationen, Unterstützung von Spezialkräften, Taktischer Transport oder maritime Aufklärung – der Sea Lion wird im Einsatz über die erforderliche Ausrüstung verfügen.

Der Marinehubschrauber ist kompatibel zu den Fregatten des Typs F124 („Sachsen“-Klasse), F125 („Baden-Württemberg“-Klasse) sowie den Einsatzgruppenversorgern. Auch vom geplanten Mehrzweckkampfschiff 180 (MKS 180) wird der Sea Lion aus betrieben werden können.

NH90 hat sich für Herstellerkonsortium zum Verkaufsschlager entwickelt

Der NH90 wird unter Leitung des Industriekonsortiums NHIndustries (NHI) entwickelt und produziert. NHI ist ein Joint Venture der Airbus Helicopters-Gruppe (62,5 Prozent), AgustaWestland (mittlerweile Teil des Unternehmens Finmeccanica, heute Leonardo/32 Prozent) und Fokker (5,5 Prozent). Das Konsortium hat seinen Sitz im südfranzösischen Aix-en-Provence mit unmittelbarer Nähe zur NATO Helicopter Management Agency (NAHEMA).

Das NH90-Programm wurde von den Gründungsnationen Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden ins Leben gerufen. Später traten dann noch Belgien und Portugal bei, die sich gemeinschaftlich in der NATO Helicopter Management Organisation (NAHEMO) organisiert haben. Neben diesen Staaten haben Australien, Finnland, Griechenland, Neuseeland, Norwegen, Oman, Schweden und Spanien den NH90 bestellt.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Erstflug: der zweite Prototyp des deutschen NH90 Sea Lion am 24. November 2017 auf dem Werksgelände von Airbus Helicopters in Donauwörth.
(Fotos: Christian D. Keller/Airbus Helicopters)

2. Grafische Darstellung des neuen Mehrrollenhubschraubers der deutschen Marine.
(Bild: Computergrafik Airbus Helicopters)


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