Berlin. Die Zahl der Soldaten, die Verfehlungen in der Bundeswehr melden, steigt. Dies berichtet DIE ZEIT am heutigen Donnerstag (22. Juni). So sollen sich im vergangenen Jahr insgesamt 30 Untergebene offiziell wegen Übergriffen ihrer Vorgesetzten – beispielsweise Schikanen oder Beschimpfungen – beschwert haben. Mittlerweile nehmen die dienstlichen Klagen zu: Nach Informationen der Wochenzeitung haben im Zeitraum 1. Januar bis 20. Juni 2017 jetzt schon 50 Soldaten Fehlverhalten angezeigt.
In diesem Zeitraum seien auch die Beschwerden wegen rechtsextremer oder fremdenfeindlicher Verfehlungen auf 83 angewachsen, schreibt DIE ZEIT. Dies seien 22 Fälle mehr als noch im gesamten Jahr 2016.
Ein starker Anstieg zeichne sich auch bei den Fällen sexueller Nötigung und Erniedrigung ab. Im Jahr 2016 habe man 121 Fälle registrieren müssen, im Zeitraum 1. Januar bis 20. Juni 2017 seien inzwischen schon 114 Meldungen über Verfehlungen eingegangen.
Die Wochenzeitung befragte natürlich auch das Bundesministerium der Verteidigung zu dieser auffälligen Entwicklung. Demnach seien steigende Meldezahlen kein Beleg dafür, dass die Bundeswehr „immer autoritärer oder fremden- und frauenfeindlicher“ werde, lautete die Antwort. Die Zahlen – so zitiert DIE ZEIT das Ministerium weiter – machten vielmehr deutlich, dass die Soldaten mutiger würden, Fehlverhalten klar zu benennen. Darauf weise auch eine „nicht unbedeutende Anzahl von Altfällen“ hin, die jetzt erst gemeldet würden.
Wie das Ministerium weiter erklärt habe, schreibt DIE ZEIT abschließend, sei der Anstieg der Meldungen zu Übergriffen in der Truppe „ganz im Sinne von Verteidigungsministerin von der Leyen“.
Unser Symbolbild, entstanden am 9. Mai 2011 auf einem Standortübungsplatz im Raum Hannover, zeigt Soldaten im Rahmen ihrer Allgemeinen Grundausbildung.
(Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)
Kleines Beitragsbild: Allgemeine Grundausbildung in Hannover – Soldaten auf dem Standortübungsplatz.
(Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)