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Hamburg/Berlin. Wie Hilfsorganisationen, Behörden und Militär über Landesgrenzen hinweg gemeinsam einen Katastrophenfall meistern können, wurde jetzt bei einer Fachveranstaltung in Hamburg erörtert. Beim „1. Trinationalen Workshop zivil-militärische Zusammenarbeit“ an der Führungsakademie der Bundeswehr vom 17. bis 19. Oktober trafen sich dazu rund 200 Fachleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu den Workshop-Teilnehmern gehörten hochrangige Militärs, Vertreter der Landespolizeien und anderer Behörden sowie Repräsentanten verschiedener Hilfsorganisationen.

Gastgeber war das Kommando Territoriale Aufgaben, das seinen Sitz in Berlin hat. Es führt den militärischen Anteil der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Deutschland. Eine herausragende Rolle spielt dabei die Amtshilfe als Hilfeleistung im Inland auf Grundlage des Artikels 35 Grundgesetz. Das können Hilfseinsätze im Katastrophenfall sein (wie beispielsweise beim Hochwasser im Sommer 2013) oder Unterstützungsleistungen bei Großveranstaltungen oder in der Flüchtlingshilfe (wie im Jahr 2016).

Der Kommandeur des Kommandos, Generalmajor Jürgen Knappe, sagte über das Hamburger Expertentreffen: „Das Zusammenwirken von militärischen und zivilen Akteuren aus drei Staaten bei dieser dreitägigen Veranstaltung legt einen Grundstein für das gemeinsame erfolgreiche Vorgehen in Katastrophenlagen.“

Zupackende und lebensrettende Hilfe der Bundeswehr bei der Sturmflut 1962

Hamburgs Innensenator Andy Grote hieß die Gäste an der Führungsakademie herzlich willkommen. Der SPD-Politiker verwies auf die besondere Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit für die Stadt und erinnerte an die Sturmflut von 1962. Diese Katastrophe bleibe immer verbunden mit der zupackenden und lebensrettenden Hilfe auch durch die Bundeswehr, so Grote.

Die Hamburger Sturmflut hatte sich in der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1962 ereignet. Damals waren in der Elbmetropole nach zahlreichen Deichbrüchen ganze Stadtteile überschwemmt worden, 315 Menschen starben. In einer dramatischen Rettungsaktion konnten Zehntausende – zum Großteil mit Hubschraubern – in Sicherheit gebracht werden.

Diese Naturkatastrophe ist eng mit dem Namen des damaligen Hamburger Innensenators und späteren Bundeskanzlers Helmut Schmidt verbunden. Schmidt rettete damals durch sein energisches Eingreifen, das nicht nach Kompetenzen fragte, viele Menschen aus unmittelbarer Lebensgefahr. Dabei hatten sich dem Kommando des jungen Innensenators alle – ob hohe Bundeswehroffiziere oder Behördenchefs – bereitwillig untergeordnet. Nur so konnte der Apparat der Hilfsmaßnahmen volle Touren erreichen.

Helmut Schmidt hatte damals einen Einsatzstab auf die Beine gestellt, in dem alle Organisationen vertreten waren. Er befehligte Bundeswehrsoldaten, NATO-Angehörige, den Bundesgrenzschutz, Polizeikräfte, Feuerwehren sowie karitative Helfer. Wie sagte Grote doch jetzt beim Workshop an der Führungsakademie: „Dies war die Geburtsstunde der zivil-militärischen Zusammenarbeit bei Großschadenslagen.“


Die Aufnahme zeigt Hamburgs Innensenator Andy Grote und Generalmajor Jürgen Knappe, Chef des Kommandos Territoriale Aufgaben, zu Beginn der Veranstaltung in der Führungsakademie.
(Foto: Michael Gundelach/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die Teilnehmer des Workshops besuchten während des Rahmenprogramms in Hamburg unter anderem den Flugzeughersteller Airbus. Das Gruppenfoto zeigt sie auf dem Werksgelände des Unternehmens.
(Foto: Christoph Loose/Bundeswehr)


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