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Berlin. Gibt es konkrete Hinweise eines Geheimdienstes vor einem terroristischen Giftgasangriff? Wie die Tageszeitung Die Welt am vergangenen Freitag (20. Oktober) berichtete, warnte ein ausländischer Dienst vor wenigen Wochen die europäischen Sicherheitsbehörden „explizit“ vor dem „möglichen Einsatz von Chemikalien und improvisierten Giftgas-Bomben durch Dschihadisten“. Die Warnung hätte auch die deutschen Behörden erreicht, so Welt-Autor Florian Flade in seinem Beitrag. Dass ein solches Szenario nicht unrealistisch ist, zeigt ein Fall aus der irakischen Hauptstadt Bagdad. Dort waren Ende Mai 2013 fünf Mitglieder der Terrorbewegung al-Qaida festgenommen worden, die in insgesamt drei eigenen Laboren Giftgas hergestellt hatten und dieses auch nach Europa und in die USA schmuggeln wollten.

In seinem Beitrag für Die Welt schreibt Flade, Anhänger des untergehenden „Islamischen Staates“ (IS) könnten versuchen, „einfach zu beschaffende Chemikalien in Zügen, U-Bahnen oder Flugzeugen einzusetzen – etwa Schwefelwasserstoff, Chlorgas oder Säuren, die in geschlossenen Räumen eine lebensgefährliche Wirkung entfalten können“.

Der Investigativ-Journalist erinnert auch daran, dass Sicherheitskräfte in Australien im Juli die Anschlagsserie einer Terrorzelle verhindern konnten. Vier Tatverdächtige, die offenbar durch den IS in Syrien angeleitet worden waren, sollen einen Bombenanschlag mit hochexplosivem Sprengstoff auf ein Passagierflugzeug und einen Angriff mit stark giftigem Schwefelwasserstoff auf den Nahverkehr in Sydney geplant haben.

Ferngesteuerte Flugobjekte rücken in den Fokus der Sicherheitsbehörden

Bei der Zerschlagung der al-Qaida-Gruppe in Bagdad 2013 hatten die irakischen Behörden Lost und Sarin entdeckt.

Lost, auch Gelbkreuzgas oder Senfgas genannt, ist ein hautschädigender chemischer Kampfstoff. Das Opfer bemerkt in der Regel die Vergiftung nicht. Sarin, ebenfalls ein chemischer Kampfstoff, wirkt bereits in kleinsten Mengen tödlich. Die Sarin-Aufnahme geschieht über die Haut und die Atmung.

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden hatten die fünf festgenommenen al-Qaida-Mitglieder geplant, das Giftgas mit Hilfe von Unterstützern in Nachbarländer sowie nach Europa und Nordamerika zu schmuggeln. Im irakischen Fernsehen waren damals Aufnahmen beschlagnahmter ferngesteuerter Drohnen zu sehen, mit denen die Anschläge ausgeführt werden sollten.


Unser Symbolbild zeigt Spezialisten des ABC-Abwehrbataillons 750 „Baden“ (Bruchsal) bei der Lehrvorführung „Resolute Solution“ am 31. Mai 2017. Die beiden Soldaten untersuchen auf dem Standortübungsplatz Bodelsberg im Allgäu chemische Schadstoffe mit einem tragbaren Messgerät.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)


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