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Warendorf. Die Sportschule der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Warendorf feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Rund 300 Gäste aus dem gesellschaftlichen, politischen und militärischen Bereich waren dazu am gestrigen Donnerstagabend (6. Juli) auf Einladung von Kommandeur Oberst Michael Maul zu einem Festakt auf das Schulgelände gekommen. Sie erlebten mit, wie Generalmajor Werner Weisenburger der Einrichtung zum Jubiläum offiziell den Namen „Georg-Leber-Kaserne“ verlieh. Der Chef des Streitkräfteamtes, dem auch die Dienststelle in Warendorf untersteht, nahm die Benennung in Vertretung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor. Anwesend waren auch Angehörige der Familie Leber.

Der neue Namensgeber der Sportschule, der SPD-Politiker Georg Leber, war der sechste Bundesminister der Verteidigung. Er führte das Ressort vom 10. Juli 1972 bis zum 1. Februar 1978.

Leber genoss in der Truppe wegen seines betont freundlichen und aufgeschlossenen Umganges mit den Bundeswehrangehörigen bald schon so hohes Ansehen, dass er den Ehrennamen „Soldatenvater“ erhielt. Als er am 21. August 2012 nach langer Krankheit mit 91 Jahren starb, nannte ihn der damalige SPD-Fraktionschef und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen „der großen Männer der deutschen Sozialdemokratie“ und den „erfolgreichsten und beliebtesten Verteidigungsminister in der Geschichte der Bundesrepublik“ (siehe auch hier).

Georg Leber war es auch gewesen, der seinerzeit den Grundstein für den Neubau der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf gelegt hatte. An diesem 15. November 1974 hatte er unter anderem gesagt: „Ich mauere den ersten Stein, das ist der Eckstein, damit Frieden bleibt im Lande. Ich mauere den zweiten Stein, damit Freiheit bleibt im Lande. Und ich mauere den dritten Stein, der einer Schule dient, von der ich hoffe, dass sie in Friede und Freiheit ihre Aufgaben erfüllen kann, und von der ich hoffe, dass dereinst alle Deutschen in unserem Vaterland hier Sport treiben können!“

Jährlich werden bis zu 3000 Lehrgangsteilnehmer ausgebildet

Die Sportschule der Bundeswehr wurde am 5. Februar 1957 in Sonthofen im Allgäu in Dienst gestellt. Sie blieb dort bis zu ihrer Verlegung nach Warendorf im Jahr 1978 (noch heute gibt es eine Außenstelle der Sportschule in Sonthofen, die vor allem für die Ausbildung im Hinblick auf den Einsatz verantwortlich ist).

Die Einrichtung, die eine Dienststelle der Streitkräftebasis und dem Amtschef des Streitkräfteamtes in jeder Hinsicht unterstellt ist, bildet in erster Linie junge Unteroffiziere und Offiziere zu Sportlehrern aus. Die aktuelle Ausbildungspalette umfasst dabei unterschiedlichste Lehrgänge, an denen jährlich bis zu 3000 Soldaten teilnehmen. Das Angebot reicht von Ausbildungsgängen für Übungsleiter bis hin zu Schulung von Bundeswehr-Fachsportleitern in Sportarten wie beispielsweise Fußball, Handball oder Schwimmen.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Der frühere Verteidigungsminister Georg Leber am 15. November 1974 bei der Grundsteinlegung der Sportschule in Warendorf.
(Archiv: Bundeswehr)

2. Luftbild der Bundeswehr-Dienststelle an der Dr.-Rau-Allee in Warendorf. Die Einrichtung trägt seit dem 6. Juli 2017 den Namen „Georg-Leber-Kaserne“.
(Foto: Bundeswehr)


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