Düsseldorf/Berlin. Der börsennotierte deutsche Technologiekonzern Rheinmetall AG mit seinen beiden Säulen „Automotive“ und „Defence“ hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Aufsichtsrat wählte am 9. Mai in Berlin in seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die ordentliche Konzern-Hauptversammlung Ulrich Grillo zum Nachfolger von Klaus Greinert. Greinert schied nach mehr als 15 Jahren an der Spitze des Gremiums aus dem Aufsichtsrat des Unternehmens aus.
Ulrich Grillo ist Vorsitzender des Vorstandes der Grillo-Werke AG, einem international agierenden Familienunternehmen der Metall- und Chemiebranche mit Hauptsitz in Duisburg. Von 2013 bis 2016 war der neue Rheinmetall-Aufsichtsratsvorsitzende Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Grillo war bereits von 1993 bis 2001 in leitender Funktion für Rheinmetall tätig, darunter im Zeitraum 1999 bis 2001 als Finanzvorstand der damaligen Rheinmetall DeTec AG (die Rheinmetall DeTec bündelte in jenen Jahren die wehrtechnischen Aktivitäten des Konzerns und wurde am 5. Juli 2005 mit der Rheinmetall AG verschmolzen). Seit 2016 gehört Grillo dem Aufsichtsrat des Gesamtunternehmens an.
Wie Rheinmetall in einem Pressetext weiter mitteilte, hat nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit nun auch Frank Richter den Aufsichtsrat verlassen. Für die Kapitalseite neu in das Kontrollgremium der Rheinmetall AG gewählt wurden Klaus Draeger und Franz Josef Jung.
CDU-Politiker Jung war von November 2005 bis Oktober 2009 Bundesminister der Verteidigung und danach für kurze Zeit Bundesarbeitsminister (bis Ende November 2009). Von dem künftigen Engagement des früheren Verteidigungsministers in der Rüstungsbranche hatte bereits im März Die Welt berichtet. Der Zeitung zufolge hatte ein Sprecher von Rheinmetall die Berufung Jungs mit dessen „besonderer Expertise im Verteidigungsbereich“ begründet.
Der zweite neu gewählte Vertreter der Anteilseigner, Klaus Draeger, gehörte dem Vorstand der BMW AG bis Ende September 2016 an. Dort war er nach Erreichen der Altersgrenze ausgeschieden.
Die Rheinmetall-Hauptversammlung verlängerte in Berlin außerdem die Amtszeiten von Susanne Hannemann und Andreas Georgi „jeweils bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2021 beschließt“.
Hannemann leitete von 2003 bis 2007 die Steuerabteilung der Rheinmetall AG und war zu dieser Zeit auch Mitglied im Steuerausschuss des BDI; seit März 2007 lehrt sie als Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre insbesondere betriebliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung an der Hochschule Bochum. Georgi ist seit Februar 2008 Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München für das Fachgebiet „Führungs- und Steuerungsprobleme von Unternehmen“.
Dem Aufsichtsrat der Rheinmetall AG gehören auf der Anteilseignerseite außerdem weiterhin Marion A. Weissenberger-Eibl, Detlef Moog und Klaus-Günter Vennemann an.
Auf der Arbeitnehmerseite sind die neuen Aufsichtsratsmitglieder bereits aus konzernweiten Wahlen im März dieses Jahres hervorgegangen. Vertreter der nicht-leitenden Arbeitnehmer im neuen Aufsichtsrat sind Roswitha Armbruster, Dagmar Muth, Markus Schaubel, Sven Schmidt sowie Reinhard Müller. Als Vertreter der leitenden Angestellten wurde Michael Mielke gewählt, als Gewerkschaftsvertreter komplettieren Rudolf Luz und Daniel Hay das Aufsichtsgremium des Konzerns.
Unser Porträtbild zeigt den neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Rheinmetall AG, Ulrich Grillo.
(Foto: obs/WirtschaftsVereinigung Metalle e.V.)