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Bremen/Essen. Airbus besitzt keine Beteiligung mehr an der Atlas Elektronik Gruppe. Alleiniger Eigentümer des Bremer Sonartechnik-Spezialisten ist nun seit dem gestrigen Montag (3. April) der in Essen beheimatete Industriekonzern ThyssenKrupp. Dieser will mit der Übernahme seine Sparte ThyssenKrupp Marine Systems „als ganzheitlicher Systemanbieter“ neu aufstellen. Bislang hielt Airbus eine Beteiligung an Atlas von 49 Prozent, ThyssenKrupp besaß mit 51 Prozent die Mehrheit. Über den Kaufpreis äußerten sich die Beteiligten nicht.

Eine Sprecherin des Essener Konzerns bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass zuvor der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp, die Kartellbehörden und die Bundesregierung dem Geschäft zugestimmt hätten.

Die ganze Transaktion hat durchaus auch eine europäische Dimension. In einer Presseerklärung der Essener heißt es: „Die kürzlich bekannt gegebene Kooperation zwischen ThyssenKrupp Marine Systems, Atlas Elektronik und Kongsberg in Norwegen legt zudem den Grundstein für eine breitere Zusammenarbeit innerhalb Europas und aller NATO-Staaten. Sie liefert Lösungen für immer komplexere Kundenanforderungen und somit Sicherheitskonzepte der Zukunft.“ Die langjährige Erfahrung von ThyssenKrupp Marine Systems im Bau von rund 160 Unter- und 130 Überwasserschiffen in Kombination mit dem in gut 110 Jahren angesammelten Know-how von Atlas bei der Ausrüstung von Schiffen mit Elektroniksystemen bilde dabei die Basis für weitere technologische Weichenstellungen, so der Konzern.

Ein starkes Zeichen im Wettbewerb um die Schlüsselmärkte

Peter Feldhaus, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied von ThyssenKrupp Marine Systems, wies in einem Pressestatement darauf hin, dass das globale Marktumfeld immer komplexer werde und die Anforderungen an integrierte Sicherheitskonzepte weiter stiegen. „Darum stellen wir unsere Sparte als ganzheitlichen Systemanbieter neu auf. Das verschafft uns strategische Vorteile im weltweiten Wettbewerb im Unter- und Überwassermarineschiffbau.“

Der Vorstandsvorsitzende von Atlas Elektronik, Rolf Wirtz, sagte am Montag: „Mit dem Zusammenschluss sind wir bestens gerüstet, um Kunden künftig mit noch besseren, auf sie abgestimmten und vor allem im hohen Maße kosteneffizienten Produkten zu versorgen. Wir setzen so ein starkes Zeichen im Wettbewerb um Schlüsselmärkte und bauen unsere Präsenz in Auslandsmärkten aus.“

Produktionsschwerpunkte von Atlas Elektronik sind integrierte Sonarsysteme (für Uboote, Minenjagdboote und Kampfschiffe) sowie Torpedos. Derzeit beschäftigt das Unternehmen weltweit etwa 2100 Mitarbeiter, 1500 davon in Bremen.

Die Atlas-Gruppe hat bereits etliche Besitzerwechsel und Beteiligungen erlebt. Die Firmenchronik nennt unter anderem die Friedrich Krupp GmbH oder die Bremer Vulkan, später folgten Rheinmetall und BAE Systems aus Großbritannien.


Die Aufnahme zeigt das Hauptgebäude von ThyssenKrupp auf dem 2010 eingeweihten Konzerngelände im Westviertel der Stadt Essen. Der offen angelegte Campus besteht aus insgesamt 13 Gebäuden und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stammhaus Krupp.
(Foto: Nils Röscher/ThyssenKrupp)

Kleines Beitragsbild: ThyssenKrupp-Schriftzug am Essener Konzerngebäude.
(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)


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