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Berlin/Koblenz/Düsseldorf. Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann einen wichtigen Anschlussauftrag der Bundeswehr verbuchen. Wie das Düsseldorfer Unternehmen am heutigen Montag (12. Dezember) mitteilte, sei man damit beauftragt worden, 90 Fuchs-Transportpanzer zu modernisieren und damit auf ein wesentlich verbessertes technisches Niveau zu bringen. Der Endpreis des Rüstungsauftrags, erteilt vom Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, beträgt rund 135 Millionen Euro. Die Finanzmittel hatte zuvor am 30. November der Haushaltsausschuss des Bundestages freigegeben. Die Auslieferung der 90 Fahrzeuge an die Truppe soll im Jahr 2017 beginnen und 2020 abgeschlossen sein.

Der Fuchs ist ein geländegängiges, gepanzertes Radfahrzeug, das ursprünglich als reines Transportfahrzeug konzipiert worden ist. Eingeführt wurde das System bei der Bundeswehr im Jahr 1979. Mittlerweile sind etwa 1200 Exemplare gebaut und ausgeliefert worden.

Der dreiachsige Fuchs kann neben Fahrer und Beifahrer bis zu zehn Soldaten aufnehmen. Bewaffnet ist das Fahrzeug in der Regel mit Maschinengewehren zum Selbstschutz, die auf festen Lafetten über dem Fahrerhaus und am Heck angebracht werden können. Auf der Straße erreicht der Fuchs eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 105 Kilometern in der Stunde.

Im Einsatz auch als Störpanzer, EloKa-Aufklärer oder ABC-Abwehrfahrzeug

Heute wird der Transportpanzer bei zahlreichen Truppengattungen mit verschiedenen Rüstsatzvarianten eingesetzt. In der Typenversion „Hummel“ beispielsweise dient der Fuchs als Störpanzer und als EloKa-Aufklärungsfahrzeug. Die Kommunikation des Gegners kann damit abgehört und auch gestört werden. In der Frontnachrichtentruppe wird diese Version ebenfalls verwendet.

In der ABC-Abwehrtruppe findet man den Fuchs in einer speziellen Konfiguration. Dort wird er nicht nur als Führungsfahrzeug oder Transportpanzer eingesetzt. In der Variante 1A6, der Fahrzeuggrundausstattungsvariante, sind außerdem noch diverse Zusatzgeräte verbaut. Sie dienen zur Aufklärung atomarer und chemischer Kampfstoffe sowie industrieller Gefahrenstoffen und zur Ermittlung des lokalen Wetters.

Insgesamt verfügen unsere Streitkräfte über Fuchs-1A8 in den Varianten Führungs-, Gruppentransport-, Sanitäts- und Kampfmittelabwehrfahrzeug sowie ABC-Spürtrupp und Bedienerfahrzeug RCP (Route Clearing Package zur Beseitigung von Minen und Sprengfallen).

Mit der jetzt beauftragten Umrüstung werden weitere Transportpanzer als Führungs-, Gruppentransport- und Kampfmittelräumfahrzeuge sowie optional als Fahrzeuge für Joint Fire Support Coordination Teams umgerüstet. Rheinmetall weist in seiner Presseerklärung darauf hin, dass mit diesem Anschlussauftrag das Einsatzspektrum all jener Fuchs-Fahrzeuge deutlich erweitert werde, die in einer Vielzahl von Varianten für absehbare militärische Bundeswehrmissionen unverzichtbar seien. Für die Besatzungen von jenen Fahrzeug-Varianten, die bislang nicht modernisiert werden konnten, verbessere sich nun das Schutzniveau und die technische Ausstattung enorm, so das Unternehmen.

Fuchs-Version 1A8 mit höherem ballistischen Schutz ausgestattet

Rheinmetall hat bereits in den vergangenen Jahren 177 Fuchs-Fahrzeuge der Bundeswehr auf den aktuellen technischen Stand 1A8 gebracht. Diese Version garantiert im Vergleich zu älteren Modellen einen wirksameren Schutz vor Minen und Sprengfallen und bietet einen höheren ballistischen Schutz.

Mit der Umrüstung steigt die Anzahl der bei der Bundeswehr in Nutzung befindlichen 1A8-Fuchs-Varianten auf 267 Exemplare. Zu den wesentlichen Modifikationen des Transportpanzers Fuchs 1A8 zählen laut Rheinmetall:
strukturelle Änderungen der Wanne;
neue Sitze und Sitzaufhängungen im Mannschaftsraum für eine Entkopplung vom Wannenboden;
Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen;
zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich.


Unser Bild zeigt zwei deutsche Fuchs-Transportpanzer im Einsatz in Mali. Aktuell nutzt die Bundeswehr das Radfahrzeug bei den Missionen Resolute Support in Afghanistan, KFOR im Kosovo und MINUSMA in Mali.
(Foto: Rheinmetall Defence)


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