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Mainz. Er war der 15. Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland und bekleidete das hohe Amt vom 28. Oktober 2009 bis zum 3. März 2011. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg: die Lichtgestalt, der Abgestürzte. Am morgigen Mittwoch (17. Februar) zeigt das Zweite Deutsche Fernsehen den „Fall Guttenberg“ – eine neue Folge in der „Skandal“-Reihe von ZDFinfo über die politischen Affären in Deutschland.

Die Plagiatsaffäre um den CSU-Politstar Karl-Theodor zu Guttenberg, der Bundesverteidigungsminister war und nicht wenigen Propheten als chancenreicher Kandidat für eine spätere Kanzlerschaft galt, ist eine Affäre, die viel über die Möglichkeiten des Internets und die Wirkung der Medien offenbart. Da gründet ein anonymer Doktorand eine Wikigruppe – und viele weitere, untereinander nicht miteinander bekannte Mithelfer analysieren die Promotionen bekannter Politiker. Mitunter endet dadurch eine Karriere über Nacht …

Verteidigungsministerin von der Leyen trat die Offensive an

Guttenberg, der damals als politischer Überflieger galt, zudem große Fähigkeiten in der Selbstinszenierung besaß, musste wegen der Plagiate als Verteidigungsminister abtreten. Nach ihm gerieten noch eine Reihe weiterer Politiker in eine Affäre um Plagiate in ihrer Promotion – auch die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) musste nach Aberkennung ihres Doktortitels von ihrem Amt zurücktreten.

Ein aktueller Fall ist Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. „Plagiatsjäger“ werfen der CDU-Politikerin schwere Regelverstöße in ihrer 1990 erschienenen medizinischen Doktorarbeit vor. Dabei handelt es sich um eine klinisch-experimentelle Arbeit, die in der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durchgeführt worden ist. Von der Leyen streitet alle Vorwürfe ab. Im August 2015 bat sie die Leitung der MHH um eine Überprüfung ihrer Doktorarbeit. Abschließende Ergebnissse liegen noch nicht vor.


Randnotiz                                  

„Der Fall Guttenberg“, eine neue Folge in der Reihe von ZDFinfo über die politischen Affären in Deutschland.
Sendetermin: Mittwoch, 17. Februar 2016, 18:45 Uhr.
Weitere Folgen direkt im Anschluss in ZDFinfo: ab 19:30 Uhr noch einmal „Das Starfighter-Desaster“, um 20:15 Uhr „Der Contergan-Fall“ und um 21 Uhr „Der Spiegel im Visier“. Alle vier „Skandal“-Folgen sind noch einmal nacheinander am Mittwoch, 24. Februar 2016, in ZDFinfo zu sehen (ab 12 Uhr).
Unsere Angaben sind ohne Gewähr.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am 22. November 2010 bei der Bundeswehrtagung im Hotel „Westin Bellevue“ in Dresden.
(Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)

2. Zu Guttenberg am 24. August 2010 beim Jagdgeschwader 74 (heute Taktisches Luftwaffengeschwader 74) in Neuburg an der Donau. Dort hatte er erfolgreich die medizinischen Untersuchungen für den fliegerischen Dienst absolviert und konnte so zu einem Mitflug in einem Kampfflugzeug der Luftwaffe starten.
(Foto: Xaver Habermeier/Bundeswehr)


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