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Düsseldorf/Berlin. Wenn es in Deutschland zu Massenevakuierungen kommen sollte, dann sind die Behörden nur auf die Notfallunterbringung von rund einem Prozent der Bevölkerung vorbereitet. Dies berichtete die Rheinische Post in ihrer Ausgabe vom vergangenen Freitag (5. August). Die in Düsseldorf erscheinende Tageszeitung zitierte dabei aus dem ihr vorliegenden Entwurf für die neue „Konzeption Zivile Verteidigung“ der Bundesregierung.

Der Bund nimmt danach eine Verständigung der Länder auf einen „Aufnahmeschlüssel in Höhe von 1 % ihrer Wohnbevölkerung“ zur Grundlage auch für seine eigenen Planungen großräumiger Evakuierungen.

In Nordrhein-Westfalen beispielsweise streben die Behörden somit 178.000 Plätze an, in Rheinland-Pfalz 40.000. Bei einer Evakuierung von 3,5 Millionen Berlinern gäbe es für sie in Brandenburg 24.000 Plätze. Dies summiert sich bundesweit auf 800.000 Notfallaufnahmeplätze.

CDU hält Anzahl der Plätze für vertretbar, wünscht sich zugleich jedoch mehr

Zu dieser Zahl sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Harbarth, seit Juni 2016 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender unter anderem für den Bereich „Inneres“: „Das ist nicht wenig, und doch wären mehr Plätze sicherlich immer wünschenswert.“ Deutschland setze alles daran, dass es zu einem Katastrophenfall wie im japanischen Fukushima 2011 gar nicht erst komme, erklärte Harbarth gegenüber der Rheinischen Post. Die wichtigste Weichenstellung sei dafür der Ausstieg aus der Kernenergie gewesen.

Laut Informationen der BILD-Zeitung soll das „Konzept Zivile Verteidigung“ am 24. August vom Bundeskabinett beschlossen werden.


Das Hintergrundbild unserer Grafik entstand am 3. Juni 2013 beim Hochwassereinsatz der Bundeswehr im sächsischen Glauchau, Landkreis Zwickau. Hier evakuierte die Truppe mit ihren Fahrzeugen Teile der Bevölkerung vor den steigenden Wassermassen.
(Foto: Tobias Unterberg/Bundeswehr, Infografik © mediakompakt 08.16)


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