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Garlstedt. Am Montag dieser Woche (11. April) begann im niedersächsischen Garlstedt nahe Bremen mit „Joint Derby 2016“ eine der größten Verlegeübungen der Bundeswehr der letzten Jahre. Im Mittelpunkt der bis zum 22. April terminierten Großübung stehen der Transport von Truppen über große Entfernungen sowie der anschließende Aufmarsch von Kräften in einen Sammelraum, ehe diese in der eigentlichen „Krisenregion“ eingesetzt werden. „Ich freue mich, dass wir unsere Verfahren und Abläufe jetzt einem Praxistest unterziehen können“, sagte Generalleutnant Richard Roßmanith, Befehlshaber des in Ulm stationierten Multinationalen Kommandos Operative Führung, zu Übungsbeginn. „Joint Derby 2016“ wird von dem Kommando, das der Streitkräftebasis untersteht, geleitet.

In der ersten Woche trainieren die Übungsteilnehmer komplexe taktische und logistische Verfahren in einer computersimulierten Gefechtsstandübung an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt und setzen diese in der Folgewoche mit realen multinationalen Streitkräften in die Praxis um.

In Garlstedt wurde dazu ein logistisches Hauptquartier, ein „Joint Logistic Support Group Headquarters“ (JLSG) eingerichtet, das den Truppenaufmarsch steuert. Mehr als 2000 Soldaten aus zwölf Nationen mit rund 450 Fahrzeugen werden dann zwischen Nordholz, Wunstorf, Emden, Bremerhaven und Bergen sowohl in Landmärschen als auch im See- und Lufttransport unterwegs sein.

Die Vorbereitungen für „Joint Derby 2016“ erstreckten sich über mehr als zwei Jahre. Es musste nicht nur das der Großübung zugrunde liegende Szenario entwickelt werden. Für einen reibungslosen Ablauf des Manövers waren beispielsweise auch umfangreiche Absprachen der Planer mit Behörden, Polizei, Zoll und zivilen Dienstleistern erforderlich gewesen.

Rund 80 Militärbeobachter aus verschiedenen Ländern haben gemeldet

Die Bundeswehr stellt mit rund 800 Soldaten – unter anderem aus Augustdorf, Delmenhorst und Burg – das größte Kontingent für „Joint Derby 16“. Darüber hinaus beteiligen sich auch etwa 350 niederländische, 250 österreichische und 120 tschechische Kräfte an der Übung. Auch andere Nationen – Finnland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Rumänien, Spanien, Ungarn und die USA – stellen militärisches Fachpersonal. Gut 80 militärische Beobachter aus verschiedenen Ländern haben sich angemeldet.

Vorläufer zur multinationalen Übung „European Spirit“ der EU-Battlegroup

Am Freitag dieser Wochen (15. April) beginnt die „heiße Phase“ der Übung, wenn die Soldaten aus Deutschland, Tschechien, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden vom Fliegerhorst Wunstorf aus mit Transall- und A400M-Transportflugzeugen nach Nordholz fliegen. Von dort aus verlegen die Truppen im Landmarsch nach Garlstedt und Bremerhaven. In Bremerhaven übernehmen die Soldaten ihre Fahrzeuge, die zuvor im Seetransport aus Emden kommend angelandet worden sind. Garlstedt bildet den Sammel- und Kopplungspunkt für die Fahrzeuge, das Material und alle Übungsteilnehmer, die dann kolonnenweise über Munster/Bergen in den fiktiven Einsatzraum verlegen.

„Joint Derby 2016“ wird nahtlos in die sich multinationale Übung „European Spirit“ der Schnellen Eingreifkräfte der Europäischen Union (EU-Battlegroup) übergehen.


Unser Symbolbild zum Thema „Verlegung und Logistik“ entstand im Dezember 2015 bei der Rückverlegung des neunten und letzten deutschen Einsatzkontingents von der Auslandsmission „Active Fence Turkey“ in die Heimat.
(Foto: Torsten Meynle/Bundeswehr)


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