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Rostock-Warnemünde/Wilhelmshaven. Am heutigen Montag (11. Januar) verließen die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ ihre Heimathäfen, um an der europäischen Mission EU NAVFOR Med – Operation „Sophia“ teilzunehmen. Unsere Marine unterstützt seit Anfang Mai 2015 die Maßnahmen im Mittelmeer zur Rettung von Menschen in Seenot. Seit dem 30. Juni vergangenen Jahres ist der Hauptauftrag allerdings die Bekämpfung des Schleusertums. Momentan sind der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ und das Minenjagdboot „Weilheim“ dem europäischen Marineverband EU NAVFOR Med unterstellt.

Die „Ludwigshafen am Rhein“ ist die erste deutsche Korvette, die an der Operation „Sophia“ teilnimmt. Sie wird im Mittelmeer das Minenjagdboot „Weilheim“ ablösen. Das Schiff verließ seinen Heimathafen Rostock-Warnemünde am Vormittag gegen 10 Uhr. Kommandant Marco Köster sagte der Presse vor dem Auslaufen: „Der Einsatz stellt uns vor neue Herausforderungen, aber wir sind gut auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Ich bin zuversichtlich, dass meine Besatzung diese Mission professionell meistern wird.“

Zur Unterstützung der Besatzung wird während des dreimonatigen Auslandseinsatzes zusätzliches Personal an Bord sein, darunter Sicherungskräfte, Feldjäger und Ärzte. Die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ wird voraussichtlich Ende April im Marinestützpunkt Warnemünde zurückerwartet.

Nach langer Werftliegezeit erstmals wieder in den Auslandseinsatz

Der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ verließ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Andreas Schmekel am Montagnachmittag etwa um 14 Uhr Wilhelmshaven. Im Mittelmeer wird die Besatzung die Aufgaben des Schwesterschiffes, des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“, übernehmen. Der Kommandant vor dem Auslaufen: „Nach der langen Werftliegezeit und dem Einsatzausbildungsprogramm können Schiff und Besatzung nun unter Beweis stellen, was sie zu leisten in der Lage sind.“

Die Frauen und Männer der „Frankfurt am Main“ werden Anfang Juli in ihre Heimatbasis Wilhelmshaven zurückkehren.

Umfassendes Bild über die Aktivitäten krimineller Schleuser

Die Operation „Sophia“ soll das Geschäftsmodell der Menschenschmuggel- und Menschenhandelsnetze im Mittelmeer unterbinden und verhindern, dass noch mehr Menschen auf See umkommen. Sie ist Teil eines umfassenden Konzepts, mit dem die EU sowohl die Symptome der Migration als auch die Ursachen – wie Konflikte, Armut, Klimawandel und Verfolgung – bekämpfen will.

Die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der Operation „Sophia“ werden auf hoher See beziehungsweise im internationalen Luftraum zwischen der italienischen und libyschen Küste eingesetzt. Sie überwachen das Seegebiet und tragen durch Aufklärungsergebnisse dazu bei, dass ein umfassendes Bild über die Aktivitäten von kriminellen Schleusern entsteht.

Die Einheiten des Verbandes dürfen dabei in internationalen Gewässern Boote anhalten und durchsuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie von Schleusern genutzt werden. Sie können beschlagnahmt und umgeleitet, Schleusereiverdächtige an Bord eines Kriegsschiffs genommen und an einen EU-Mitgliedsstaat übergeben werden. Die Schiffe sind nach dem Völkerrecht, dem Mandat und den Einsatzregeln („Rules of Engagement“) berechtigt, militärische Gewalt zur Durchsetzung ihres Auftrags anzuwenden. Die Aufgabe der Seenotrettung bleibt weiter bestehen.

Rettungsleitstelle in Rom koordiniert die Hilfeleistung im Mittelmeer

Wenn die Schiffe des europäischen Verbandes auf mit Flüchtlingen besetzte Boote treffen, einen Notruf empfangen oder von der Seenotleitstelle (Maritime Rescue Coordination Centre, MRCC) in Rom informiert werden, sind sie nach dem Seerechtsübereinkommen, dem Übereinkommen zum Schutz menschlichen Lebens auf See und dem Abkommen über den Such- und Rettungsdienst auf See zur Hilfeleistung verpflichtet.

Das MRCC in der italienischen Hauptstadt koordiniert die Rettungseinsätze. Hier werden Informationen wie die Position von Schiffen, deren Kapazitäten und Seeausdauer zusammengeführt, um Seenotrettungen effektiv koordinieren zu können.

Nach Auskunft der Bundesregierung vom 8. Dezember wurden seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres, dem Beginn der Phase 2 der Mission EU NAVFOR Med – Operation „Sophia“, bislang 43 der Schleusung verdächtigte Personen durch die EU-Kräfte aufgegriffen und an italienische Behörden übergeben.


Zu unserem Bildangebot:
1. Archivbild der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“.
(Foto: PrInfoZ Marine/Bundeswehr)

2. Archivbild des Einsatzgruppenversorgers „Frankfurt am Main“.
(Foto: PrInfoZ Marine/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Aufnahme an Bord der belgischen Fregatte „Léopold I“.
(Foto: EU NAVFOR Med)


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