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Wunstorf/Hohn/Penzing. Das Lufttransportgeschwader 62 (LTG 62) am niedersächsischen Bundeswehrstandort Wunstorf hat jetzt seinen zweiten Airbus A400M Atlas übernommen. Die Transportmaschine mit der Produktionsnummer MSN030 und der militärischen Kennung „54+03“ landete beim Geschwader aus Spanien kommend am Donnerstag vergangener Woche (10. Dezember) um 14:15 Uhr.

Der A400M war am 2. Dezember am spanischen Airbus-Standort Sevilla an Deutschland übergeben worden (wir berichteten). Eine dritte Transportmaschine für die Bundeswehr soll noch vor Jahresende folgen. Den ersten A400M hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hier in Wunstorf vor fast genau einem Jahr, am 19. Dezember 2014, für die Bundeswehr in Empfang genommen.

Die Fotos vom Eintreffen der zweiten Airbus-Transportmaschine am vergangenen Donnerstag stellte uns freundlicherweise die Pressestelle des LTG 62 zur Verfügung. Auch an dieser Stelle dafür vielen Dank!

Nutzungszeit der C-160 Transall in Hohn jetzt um drei Jahre bis 2021 verlängert

Lassen Sie uns heute auch noch einen Blick nach Hohn in Schleswig-Holstein werfen. Hier auf dem Fliegerhorst in der Nähe von Rendsburg ist das Lufttransportgeschwader 63 mit seinen C-160 Transall stationiert. Das LTG 63 existiert insgesamt seit 55 Jahren.

Vor gut zwei Wochen informierte Kommodore Hartmut Zitzewitz die Geschwaderangehörigen bei einem Appell darüber, dass das Verteidigungsministerium die Nutzungszeit der betagten Transall-Maschinen im LTG 63 bis 2021 verlängert hat. Damit bleiben die Transportflugzeuge nun drei Jahre länger am Standort Hohn als ursprünglich geplant.

Derzeit fliegen bei der deutschen Luftwaffe neben den Hohnern nur noch die Penzinger im bayerischen Lufttransportgeschwader 61 mit der Transall. Das Wunstorfer Geschwader, Heimat der künftigen A400M-Flotte der Bundeswehr, hat seine „Transall-Restbestände“ bereits zum LTG 63 nach Hohn verlegt.

Noch kein taktischer Lufttransport mit A400M in Einsatz- und Krisengebiete

In einem Fachtext des Presse- und Informationszentrums der Luftwaffe vom heutigen 14. Dezember wird auch noch einmal die ursprüngliche Planung der Führung skizziert. In dem Beitrag von Matthias Müller heißt es: „Geplant war, den A400M in den Jahren 2016 bis 2018 komplett für den taktischen Lufttransport zu befähigen. Analog dazu sollten die Transportflugzeuge C-160 Transall nur bis zum Ende 2018 genutzt werden. Jedoch verzögert sich die volle Einsatzbereitschaft des A400M im taktischen Lufttransport in Krisen- und Einsatzgebiete. Um diese Fähigkeit weiterhin zu erhalten, ist der Einsatz von geschützten Transall in der ESS-Version erforderlich. Bisherige Untersuchungen ergaben, dass der Weiterbetrieb einer angepasst abschmelzenden Flotte möglich ist. Dadurch bleiben die Kernfähigkeiten im Lufttransport durchgängig erhalten.“ (Anm.: ESS = Konfiguration mit erweitertem Selbstschutz.)

Wie nun geht es mit den beiden Transall-Geschwadern unserer Luftwaffe weiter? Das LTG 61 aus Penzing wird zum Ende des Jahres 2017 aufgelöst. Bereits ab dem nächsten Jahr soll dieser Verband weniger Flugstunden absolvieren.

Ab dem Jahr 2018 starten die Transall dann nur noch vom Standort Hohn aus. Die Hälfte der 20 Transportflugzeuge C-160 des LTG 63 sind mit Selbstschutzanlagen gegen Boden-Luft-Raketen ausgerüstet. Somit ist Hohn der einzige Standort in Deutschland, von dem aus zwischen 2018 und 2021 Transall-Einsätze in Krisengebiete geflogen werden können.

Im Jahr 2022 gehen auf dem Fliegerhorst Hohn die letzten Lichter aus

Nach Auskunft von Oberst Hartmut Zitzewitz wird der Personalabbau beim Hohner Geschwader im Januar 2019 beginnen. In das letzte Nutzungsjahr will der Verband mit insgesamt 680 militärischen und zivilen Beschäftigten starten.

Wie aus dem Schreiben des Verteidigungsministeriums auch hervorgehe, liege der Schließungszeitpunkt für den Standort Hohn im Jahr 2022, erklärte der Kommodore. Dies habe damit zu tun, dass das LTG 63 bis Silvester 2021 seinen Einsatzverpflichtungen nachkommen müsse. Danach benötigten die Geschwaderangehörigen noch etwa ein halbes Jahr bis zur endgültigen Abwicklung.

Zurzeit sind etwa 1200 Männer und Frauen im LTG 63 tätig – rund 200 der Geschwaderangehörigen sind Zivilbeschäftigte.


Unser Bildmaterial:
1. bis 3. Der zweite Airbus A400M Atlas bei seiner Ankunft aus Spanien auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Die Aufnahmen zeigen die „54+03“ am 10. Dezember 2015 gegen 14:15 Uhr auf der Landebahn, nach dem Ausrollen und in der Wartungshalle für eine erste Kontrolluntersuchung.
(Fotos: Peter Breuer, Pressestelle Lufttransportgeschwader 62)

4. Zwischen 2018 und 2021 wird der schleswig-holsteinische Fliegerhorst Hohn der einzige Standort sein, von dem aus mit der C-160 Transall in der ESS-Version Bundeswehreinsätze in Krisengebiete geflogen werden können. Die volle Einsatzbereitschaft des Airbus A400M im taktischen Lufttransport in Krisen- und Einsatzgebiete verzögert sich auch weiterhin. Die Transall-Aufnahme stammt vom 26. Februar 2011 und wurde von Bundeswehrangehörigen bei der Evakuierungsoperation „Pegasus“ in Libyen gemacht. An dieser Operation nahmen zwei Transall vom Lufttransportgeschwader 62 teil. Die Maschinen waren mit einem System zur Abwehr von Boden-Luft-Raketen ausgestattet. Evakuiert wurden 132 Personen, darunter 22 Deutsche. Die Operation verlief ohne Zwischenfälle.
(Foto: Andreas J./Bundeswehr)


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