Ulm. Eine bittere Nachricht kommt aus dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm: Am frühen Dienstagmorgen (31. März) erlag dort ein 19-jähriger ukrainischer Soldat seinen schweren Verletzungen, die er bei den Kämpfen in seiner Heimat erlitten hatte. Er war am 20. März zusammen mit 16 Kameraden von einem Airbus A310 MedEvac der Luftwaffe aus der Ukraine nach Deutschland zur medizinischen Behandlung gebracht worden (MedEvac: Medical Evacuation, medizinische Evakuierung).
Die 17 ukrainischen Patienten hatte man auf die Bundeswehrkliniken Hamburg-Wandsbek, Westerstede, Koblenz und Ulm verteilt (wir berichteten). Der 19-Jährige war mit drei weiteren Verwundeten in das Bundeswehrkrankenhaus Ulm verlegt worden.
Wie Oberfeldarzt Dr. Gerd Kremers gegenüber der Presse erklärte, starb der junge Mann am frühen Dienstagmorgen. In der Ukraine hatte er sich bei einer Explosion „schwerste Verletzungen an der Wirbelsäule“ zugezogen. „Die anderen drei ukrainischen Patienten in unserem Haus sind stabil, werden aber noch operiert“, sagte Kremers.
Es gibt auch frohe Kunde aus der Donaustadt. Wie die Südwest Presse am 23. März berichtete, soll dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm als einzige der fünf Kliniken unserer Streitkräfte eine Krankenpflegeschule angegliedert werden. Im Oktober soll die erste Klasse mit 18 Schülern starten, insgesamt sind drei Klassen geplant.
Das Pilotprojekt ist nach Auskunft von Generalarzt Armin Kalinowski, Chefarzt der Einrichtung, auf zunächst fünf Jahre begrenzt. Allerdings wird von allen Beteiligten eine Dauerlösung angestrebt. Ob später einmal auch das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz eine derartige Krankenpflegeschule erhalten wird, ist noch offen.
Unser Bild zeigt das Bundeswehrkrankenhaus auf dem Ulmer Eselsberg. Die 1980 eröffnete medizinische Einrichtung ist eines von insgesamt fünf Krankenhäusern unserer Streitkräfte in Deutschland. Seit 2013 untersteht die Dienststelle dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz. Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist mit 255 Betten im Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg verankert. Diese 255 Betten stehen für die stationäre Behandlung von zivilen Patienten zur Verfügung. Insgesamt verfügt die Klinik, die Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm ist und sich somit an der Ausbildung von Medizinstudenten beteiligt, über rund 500 Betten.
(Foto: Gamsbart)