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Stadtallendorf/Truppenübungsplätze Hohenfels und Grafenwöhr. Es ist eine multinationale Militärübung mit außergewöhnlichen Dimensionen. Vom 15. August bis zum 17. September findet länderübergreifend in Deutschland, Rumänien, Bulgarien und Italien mit „Swift Response“ die größte Fallschirmjägerübung in Europa seit Ende des Ost-West-Konfliktes Anfang der 1990er-Jahre statt. Gut 5000 Soldaten aus elf Nationen nehmen daran teil. Die Leitung hat die 82. US-Luftlandedivision, die damit erstmals wieder seit vielen Jahren Flagge in diesem Teil der Welt zeigt. Am Übungsgeschehen von „Swift Response 15“ in Süddeutschland beteiligen sich seit dem gestrigen Montag (17. August) auch Soldaten der Division Schnelle Kräfte.

Im Fokus von „Swift Response 15“ stehen das Training schneller Reaktionsfähigkeit in Luftlandeoperationen sowie die multinationale Zusammenarbeit unter NATO-Partnern. Neben den USA und Deutschland haben folgende neun Bündnisstaaten gemeldet: Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Polen, Portugal und Spanien.

Die Division Schnelle Kräfte – kurz DSK – nimmt mit rund 650 Soldaten der Luftlandebrigade 1 „Saarland“ (Sitz des Stabes ist Saarlouis) sowie 150 niederländischen Soldaten der 11 Luchtmobielen Brigade (Schaarsbergen) und 150 polnischen Fallschirmjägern an der Luftlandeübung teil.

Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Schwerpunkte von „Swift Response 15“ sollen unter anderem zeitgleiche Luftlandeoperationen auf den Truppenübungsplätzen Hohenfels in der Oberpfalz und Novo Selo in Bulgarien sein. Auf beiden Übungsplätzen wird sich anschließend das Training für die beteiligten Truppen am Boden fortsetzen. Für Anfang September sind dann auf dem Oberpfälzer Truppenübungsplatz Grafenwöhr Gefechtsschießen im Gruppen- und Kompanierahmen geplant.

Die 82. Luftlandedivision der Amerikaner war zuletzt im Jahr 1999 in Europa im Einsatz gewesen und hatte die Operationen der NATO im Kosovo unterstützt.

Trinationale Taskforce „Cerberus“ mit rund 950 Soldaten

Der Stab der DSK, im hessischen Stadtallendorf beheimatet, hat eigens für diese multinationale Übung einen gemischten deutsch-niederländisch-polnischen Gefechtsverband aufgestellt. Diese luftbewegliche Taskforce unter deutscher Führung, die den Namen „Cerberus“ erhalten hat, besteht aus insgesamt rund 950 Soldaten.

Die Angehörigen der trinationalen Taskforce „Cerberus“ werden im Rahmen der Übung ihre Fallschirmsprünge aus amerikanischen, britischen, deutschen und niederländischen Maschinen absolvieren. „Swift Response 15“ erfüllt für die Soldaten der Division Schnelle Kräfte gleich mehrere Zwecke. So soll bei der Übung zum einen die gute deutsch-niederländische Zusammenarbeit vertieft (und die mit Polen intensiviert) werden. Zum anderen sollen einmal mehr die speziellen Fähigkeiten der DSK in das NATO-Gesamtleistungspaket einfließen.

DSK ist Träger der Luftbeweglichkeit des deutschen Heeres

Die Division Schnelle Kräfte befindet sich seit dem 1. Januar 2014 im Aufwuchs. Im Onlineportal des deutschen Heeres erfahren wir über den Großverband: „Ausbildung und Ausrüstung befähigen die DSK, in kurzer Zeit über weite Entfernungen einsetzbar zu sein. Die Division ist in der Lage, gleichzeitig zwei räumlich voneinander unabhängige Operationen durchzuführen. Sie stellt ein Kräftekontingent für militärische Evakuierungsoperationen zur Verfügung, ist Träger der Luftbeweglichkeit und führt luftbewegliche Operation durch. Sie steuert und koordiniert den Flugbetrieb beziehungsweise Flugeinsatz der Heeresflieger, einschließlich des SAR-Dienstes der Bundeswehr. Für Ausbildung und Übung ist der DSK die niederländische 11. Luchtmobiele Brigade aus Arnheim unterstellt.“

In der DSK sollen nach Abschluss der Struktur – bis Mitte 2017 – rund 9100 deutsche und 2100 niederländische Soldaten Dienst tun. Sie werden dann auf 16 Standorte in acht Bundesländern und in den Niederlanden verteilt sein.


Zu unseren beiden Archivaufnahmen:
1. Soldaten der 1. Brigade der 82. Luftlandedivision der USA. Die Brigade stellt Personal und Gerät für die multinationale Übung „Swift Response 2015“, die in vier NATO-Ländern zeitgleich stattfindet. Damit kehren erstmals seit 1999 wieder Angehörige dieses Großverbandes in dienstlicher Mission nach Europa zurück.
(Foto: U.S. Army)

2. Im Oktober 2011 – amerikanische und polnische Luftlandetruppen über der Absprungzone des Truppenübungsplatzes Hohenfels. Ähnliche Momente wird es jetzt bei „Swift Response 2015“ geben.
(Foto: Richard Bumgardner/U.S. Army)


Kommentare

  1. Redaktion | 19. August 2015 um 10:17 Uhr

    Der Verein „Informationsstelle Militarisierung“ (IMI) befasst sich am 19. August 2015 in einer Kurzmeldung mit der Übung „Swift Response“ (IMI-Aktuell 2015/417). Der Autor zitiert aus dem entsprechenden Beitrag des bundeswehr-journal …

    http://www.imi-online.de/2015/08/19/swift-response/

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