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Dschibuti. Die Fregatte „Lübeck“ hat am 8. Oktober bei der Operation „EU NAVFOR Somalia – Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias den Einsatzgruppenversorger „Berlin“ abgelöst. Die Führung des deutschen Atalanta-Einsatzkontingents liegt damit jetzt in den Händen des Kommandanten der „Lübeck“, Fregattenkapitän Peter Christian Semrau.

Die „Lübeck“ hatte ihren Heimathafen Wilhelmshaven am 22. September verlassen, um an der maritimen Operation der Europäischen Union (EU) teilzunehmen. Gegenüber Medienvertretern hatte Semrau noch darauf hingewiesen: „Auch wenn die Piraterie am Horn von Afrika spürbar zurückgegangen ist, so ist sie doch weiterhin vorhanden und damit ein ernst zu nehmendes Problem für Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms sowie für den Handel über See.“

Soldaten aus fünf europäischen Ländern sichern Gewässer vor Somalia

Semrau und seine Besatzung erreichten das Einsatzgebiet am Horn von Afrika nach einem zweiwöchigen Transit. Die Kommandoübergabe fand auf dem Flugdeck der „Lübeck“ im Hafen von Dschibuti statt. „Seit Bestehen dieser Mission haben wir zusammen mit unseren Verbündeten viel erreicht, um die Sicherheit der Schiffe des Welternährungsprogrammes zu gewährleisten. Für uns heißt es nun, an das Erreichte anzuknüpfen und weiterhin zur Sicherheit im Seegebiet beizutragen“, sagte der neue Commander Task Group (CTG) bei dem Appell. Fregattenkapitän Semrau befehligt derzeit 510 Bundeswehrangehörige, unter ihnen 32 Frauen und 19 Reservisten (Stand 6. Oktober).

Der CTG übernahm die Dienstgeschäfte von Fregattenkapitän Marcel Rosenbohm, dem Kommandanten der „Berlin“. Der Einsatzgruppenversorger der deutschen Marine war seit Mitte Juli vor der Küste Somalias im Einsatz und kehrt nun in die Heimat zurück.

Zurzeit operieren im EU-Einsatzverband neben der „Lübeck“ die Fregatten „Leopold I.“ (Belgien), „Van Speijk“ (Niederlande) und „Navarra“ (Spanien). Den Oberbefehl über den Atalanta-Verband hat seit dem 6. August der italienische Flottillenadmiral Guido Rando; sein Flaggschiff ist der Zerstörer „Andrea Doria“. Rando hatte das Kommando von dem deutschen Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen übernommen (wir berichteten).

Die „Lübeck“ wird voraussichtlich bis zum Februar des kommenden Jahres unter EU-Flagge die für Somalia bestimmten Transporte des Welternährungsprogramms sowie die Schiffe auf den Seewegen am Horn von Afrika vor möglichen Piraterieübergriffen schützen.

Im Auslandseinsatz ohne den Bordhubschrauber Sea Lynx

Das Auslaufen der Fregatte am 22. September in Wilhelmshaven zu Atalanta war begleitet worden von Schlagzeilen um die eingeschränkte Einsatzbereitschaft unserer Marine. Die Süddeutsche hatte als erste Zeitung berichtet, dass derzeit alle 22 Bordhubschrauber des Typs Sea Lynx Mk.88A am Boden bleiben müssen, nachdem an einigen Maschinen Risse entdeckt worden sind. Jens Flosdorff, der Sprecher des Verteidigungsministeriums, hatte den Zeitungsbericht bestätigt.

Die „Lübeck“ hatte deshalb an diesem Montagvormittag den Heimathafen ohne einsatzfähige Bordhubschrauber Sea Lynx verlassen. Am Horn von Afrika setzt die deutsche Marine im Moment den Seefernaufklärer P-3C Orion ein.


Zu unserer Bildauswahl:
1. Die Fregatte „Lübeck“ gehört seit dem 8. Oktober zum EU-Einsatzverband Atalanta am Horn von Afrika. Die Archivaufnahme zeigt das Schiff im Dezember 2011.
(Foto: PrInfoZ Marine/Bundeswehr)

2. Fregattenkapitän Peter Christian Semrau (rechts) übernahm die Führung über das deutsche Einsatzkontingent Atalanta am 8. Oktober von Fregattenkapitän Marcel Rosenbohm, Kommandant des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“.
(Foto: PAO Atalanta/PrInfoZ Marine/Bundeswehr)

3. Die Besatzung des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“ am 5. Oktober – an diesem Sonntag versorgte sie ein letztes Mal im Rahmen ihrer Atalanta-Aufgaben ein Schiff des EU-Verbandes mit Treibstoff.
(Foto: EU NAVFOR)

4. Das Flaggschiff des EU-Verbandes, die „Andrea Doria“, übernimmt am 5. Oktober Treibstoff von der „Berlin“.
(Foto: EU NAVFOR)

5. Bordhubschrauber Sea King Mk.41 der „Berlin“ auf dem Flugdeck der „Andrea Doria“ – im Hintergrund der deutsche Einsatzgruppenversorger.
(Foto: EU NAVFOR)

6. Die „Berlin“, seit Mitte Juli dieses Jahres vor der Küste Somalias im Einsatz, ist mittlerweile auf dem Weg zurück nach Deutschland.
(Foto: EU NAVFOR)


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