Berlin. Worüber Medien – vom Boulevard bis zum Nachrichtenmagazin – bereits im Mai spekuliert hatten, ist nun Gewissheit. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will den seit Februar vakanten Sessel des zweiten Staatssekretärs in ihrem Haus jetzt endlich besetzen. Mit Katrin Suder, bis dahin Direktorin bei der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey & Company in Berlin. Dies teilte der Presse- und Informationsstab des Ministeriums am 16. Juli mit.
In der am Mittwoch versandten Presseinformation zu den aktuellen „Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen“ heißt es, Suder werde „nach dem heutigen Kabinettsbeschluss dem Bundespräsidenten als beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, zur Ernennung vorgeschlagen“.
Diese Entscheidung kommentierte Spiegel Online am frühen Mittwochabend wie folgt: „Die 42-jährige Physikerin und Literaturwissenschaftlerin erwarten in ihrer neuen Funktion große Herausforderungen: Sie muss die heftig umstrittene Bundeswehrreform durchsetzen und zudem das Rüstungsgeschäft neu ordnen. Ihr Vorgänger Stéphane Beemelmans war im Februar wegen massiver Probleme bei wichtigen Rüstungsprojekten entlassen worden.“
Katrin Suder arbeitet seit 2000 für die Unternehmensberatung McKinsey. Im Apri 2007 übernahm sie das Office-Management des Hauptstadtbüros des Unternehmens. Ab 2009 leitete sie bei McKinsey verantwortlich den Beratungsbereich „Öffentlicher Sektor“ („Public Services Practice“). Ein Jahr später beförderte man sie zur Direktorin. Schwerpunktmäßig unterstützte Suder in den vergangenen Jahren Klienten im öffentlichen Sektor, in den Bereichen „Software“ und „IT-Services“ sowie in der Telekommunikationsbranche.
Die kommende Staatssekretärin im Verteidigungsministerium studierte Physik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und erlangte zusätzlich einen Bachelor in Literatur und Theaterwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Dort promovierte sie auch in theoretischer Physik.
Sollte Katrin Suder zur beamteten Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung ernannt werden, so ist die Leitungsriege um Ursula von der Leyen komplett. Zwei Parlamentarische Staatssekretäre unterstützen die Ministerin bei der Erfüllung ihrer Aufgaben als Regierungsmitglied. Sie halten Verbindung zu Bundestag, Bundesrat und Fraktionen und vertreten sie dort. Zwei beamtete Staatssekretäre unterstützen die Ministerin dann in der fachlichen Leitung des Ministeriums und in der Ausübung der Befehls- und Kommandogewalt im Frieden.
Die beiden Parlamentarischen Staatssekretäre sind die CDU-Politiker Markus Grübel (seit 17. Dezember 2013) und Ralf Brauksiepe (seit 18. Dezember 2013). Der im Augenblick einzige Staatssekretär im Verteidigungsressort ist Gerd Hoofe (seit 19. Dezember 2013). Den damaligen zweiten Staatssekretär Stéphane Beemelmans hatte Verteidigungsministerin von der Leyen Anfang des Jahres entlassen. Beemelmans war danach mit Aushändigung der Urkunde des Bundespräsidenten zum 24. Februar in den einstweiligen Ruhestand versetzt und am 10. April 2014 mit einer feierlichen Serenade im Berliner Bendlerblock verabschiedet worden.
Neben der Personalie „Suder“ vermeldete der Presse- und Informationsstab des Ministeriums weitere Entscheidungen über die Besetzung von Schlüsselpositionen.
Zum 1. August dieses Jahres wird Generalmajor Benedikt Zimmer am Berliner Dienstsitz des Ministeriums Abteilungsleiter „Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung“. Der Heeresoffizier ist zurzeit Kommandeur Division Süd, Veitshöchheim.
Am 30. September beginnt der Ruhestand von Generalleutnant Wolfgang Born, dem derzeitigen Abteilungsleiter „Personal“ im Verteidigungsministerium in Berlin. Sein Nachfolger wird zum 1. Oktober 2014 Vizeadmiral Joachim Rühle, zurzeit Abteilungsleiter „Planung“ im Ministerium in Bonn. Die Abteilung „Planung“ soll danach von Generalmajor Erhard Bühler geführt werden. Bühler ist bis dahin noch Kommandeur des Joint Warfare Centre im norwegischen Stavanger.
Unsere Bildmontage zeigt die kommende beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung Katrin Suder und den Eingangsbereich des Ministeriums in Berlin.
(Fotos: Bundeswehr, McKinsey)