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Bonn. Vor 65 Jahren, am 4. April 1949, gründeten zwölf Staaten den Nordatlantikpakt. Waren die ersten 40 Jahre der NATO noch einzig und allein vom Ost-West-Konflikt geprägt, so hat das Bündnis seit Auflösung des Ostblocks und Warschauer Paktes und besonders seit den Anschlägen vom 11. September 2001 eine neue Rolle als globaler Sicherheitsakteur übernommen. Nun aber muss sich die NATO wohl neu erfinden …

Der Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix befasst sich am heutigen Donnerstag um 22.15 Uhr mit dem ersten Tag des NATO-Gipfels in Wales und der Frage nach einem grundlegenden Kurswechsel des Bündnisses – zurück zu den Wurzeln. Christoph B. Schiltz schrieb dazu jetzt in der Tageszeitung Die Welt: „Lange Zeit sah es so aus, als ob die Allianz nach 20 Jahren militärischer Operationen in Krisengebieten wie Afghanistan oder dem Balkan reif für die Rente sei. Aber der russische Autokrat Wladimir Putin hat das westliche Verteidigungsbündnis durch sein aggressives Verhalten in der Ukraine revitalisiert.“

Die richtigen Konsequenzen aus Russlands Verhalten ziehen

Die Annexion der Halbinsel Krim und das Agieren von Russlands Präsident Putin in der Ukraine haben offenbar die Strategen in Brüssel aufgeweckt. Erstmals soll es eine sichtbare Präsenz der Allianz an ihrer Ostgrenze geben. Die NATO-Mitglieder Estland, Lettland und Litauen haben lange dafür geworben.

Zusätzlich will sich das Bündnis eine neue Eingreiftruppe leisten. Nicht nur ein logistischer, sondern auch ein finanzieller Kraftakt. Der NATO-Gipfel in Wales gilt schon jetzt als wichtigster seit dem Zerfall der Sowjetunion.

Zieht die NATO die richtigen Konsequenzen aus dem russischen Verhalten? Wie kann die Neuaufstellung funktionieren? Was kommt auf die Deutschen zu?

Die Moderatorin Pinar Atalay diskutiert in der phoenix-Runde am heutigen Donnerstagabend unter anderem mit dem Bundestagsabgeordneten Omid Nouripour (außenpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen), Brigadegeneral a.D. Klaus Wittmann (Senior Fellow Aspen Institut Deutschland), Marion von Haaren (ARD-Korrespondentin mit Schwerpunkt „Verteidigungspolitik“) und mit Markus Kaim (Leiter Forschungsgruppe „Sicherheitspolitik“ der Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP).


Randnotiz                                  

NATO 2.0: Neuaufstellung gegen Russland? – phoenix-Runde aus dem Studio Bonn mit Pinar Atalay. Sendetermin: Donnerstag, 4. September 2014, ab 22.15 Uhr. Wiederholung am Donnerstag, 4. September 2014, ab 24 Uhr.
Angaben ohne Gewähr.


Zu unseren beiden Aufnahmen: Der Abschuss der Maschine der Malaysia Airlines am 17. Juli 2014 über einem umkämpften Gebiet in der Ostukraine kostete 298 Menschen – darunter 80 Kinder und 15 Besatzungsmitglieder – das Leben. 198 der Todesopfer hatten einen niederländischen Pass. Flug MH17 wird für immer mit dem russisch-ukrainischen Konflikt in Verbindung gebracht werden – als eine internationale Tragödie inmitten perfider regionaler Destabilisierungsversuche Russlands an der Ostgrenze des NATO-Bündnisses. Die Bilder zeigen jeweils prorussische Kämpfer an der Absturzstelle bei Tores.
(Fotos: OSCE)


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