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Kiew (Ukraine)/Berlin. Die Bundeswehr bringt rund 50 ukrainische Staatsbürger, die während der Auseinandersetzungen auf dem „Platz der Unabhängigkeit“ (Majdan) in der Hauptstadt Kiew verletzt worden waren, zur weiten Behandlung nach Deutschland. Der Transport erfolgt mit einem Airbus A310 StratAirMedEvac der Luftwaffe. Darüber hinaus entsendet Deutschland im Rahmen einer OSZE-Mission zwei unbewaffnete Militärbeobachter der Bundeswehr in die Ukraine.

Wie das Bundesministerium der Verteidigung am 5. März mitteilte, habe die ukrainische Regierung die deutsche Botschaft in Kiew um Unterstützung bei der Versorgung der Majdan-Verletzten gebeten. Das Auswärtige Amt habe sich daraufhin an das Verteidigungsministerium gewandt.

Die Bundeswehr wird nun zunächst mit einem Ärzteteam vor Ort in Kiew den Zustand der Verletzten beurteilen und sie für einen Transport nach Deutschland vorbereiten. Ausgeflogen werden sie dann mit einem Airbus A310 StratAirMedEvac (Strategic Aero Medical Evacuation) der Luftwaffe nach Köln-Wahn. In welchen Krankenhäusern anschließend behandelt wird, ist abhängig von der Art der Verletzungen und den verfügbaren Kapazitäten in Deutschland. Die Krankenhäuser der Bundeswehr könnten nach Auskunft des Verteidigungsministeriums hier ebenfalls zur Verfügung stehen.

Auch zwei Bundeswehroffiziere als OSZE-Beobachter in die Ukraine

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sollen sich ab dem 5. März ein Bild von der Situation in der Ukraine machen können. Zudem haben die NATO und Russland ein Sondertreffen zur Lage in der Ukraine verabredet.

Die OSZE-Beobachtermission reist auf Einladung der ukrainischen Regierung in das Krisenland. Diese „Freiwillige Veranstaltung von Besuchen zur Beseitigung von Besorgnissen über militärische Aktivitäten“ (gemäß Artikel 18 des Wiener Dokuments 2011 zur Vertrauens- und Sicherheitsbildung) soll bis zum 12. März dauern. Die Delegation umfasst 35 Teilnehmer aus insgesamt 18 OSZE-Mitgliedsländern. Die Bundeswehr nimmt mit zwei Offizieren als Beobachter teil. Die Inspektionsreise beginnt in der ukrainischen Hafenstadt Odessa.

Ziel der Mission ist auch die Krim. Ob die Gruppe dort tatsächlich Zugang erhalten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt – Mittwoch, 5. März – noch völlig unklar. In der OSZE sind 57 Staaten aus Europa, Zentralasien und Nordamerika (USA und Kanada) organisiert.

De facto eine machtlose Organisation, wenn die Arbeit behindert wird

Vor allzu großen Erwartungen warnte jetzt der Heidelberger Politikwissenschaftler Peter Schlotter. Der Frankfurter Rundschau (Ausgabe vom 4. März) sagte er: „Die OSZE ist eine sehr schwache Organisation. Erkundungsmissionen, wie sie jetzt auf der Krim oder im Osten der Ukraine ins Spiel gebracht werden, bringen zwar internationale Beobachter vor Ort. De facto sind sie aber machtlos, wenn betroffene Staaten wie Russland ihre Arbeit dort sabotieren.“



Die beiden Aufnahmen zeigen:
1. Airbus A310 der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums in der MedEvac-Version. Die Maschinen sind ein wichtiges Glied in der Rettungskette zur medizinischen Evakuierung schwer- und schwerstverletzter Personen über große Distanzen. Der MedEvac-Rüstsatz besteht aus bis zu sechs Patiententransporteinheiten, deren Ausstattung den modernsten Standards der Intensivmedizin entspricht. Hinzu kommen 38 Liegeplätze an Bord. 16 dieser Patienten können dabei durch Monitorkontrolle eine verstärkte medizinische Überwachung und Medikamentenbehandlung erfahren.
(Foto: Oliver R. Fischer/Bundeswehr)

2. Der Majdan Nesaleschnosti, der zentrale Platz der ukrainischen Hauptstadt Kiew, am 21. Februar 2014.
(Foto: Amakuha)


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