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Kabul (Afghanistan). Der Kampfeinsatz der NATO-geführten Streitkräfte in Afghanistan ist offiziell beendet. Am 8. Dezember holte das ISAF Joint Command in einer feierlichen Zeremonie endgültig die Flaggen ein. Das im Norden der afghanischen Hauptstadt Kabul im militärischen Teil des internationalen Flughafens beheimatete Kommando – kurz IJC genannt – war im Jahr 2009 vom damaligen ISAF-Kommandeur US-General Stanley A. McChrystal eingerichtet worden. Es unterstand dem Hauptquartier der International Security Assistance Force und war für das operative Tagesgeschäft der Koalitionstruppen zuständig. Zu Hochzeiten führte das IJC am Hindukusch mehr als 130.000 Soldaten aus rund 40 Nationen, die quer durchs Land auf sechs Regionalkommandos verteilt waren. Joseph Anderson, Generalleutnant der U.S. Army und letzter Befehlshaber des operativen Hauptquartiers, sagte bei der feierlichen Außerdienststellung: „Wir haben hier in Afghanistan gewaltige Opfer gebracht, aber sie waren nicht vergebens. Das Land ist sicherer geworden und erlebt einen Aufschwung wie selten zuvor. Wir haben die Aufständischen entscheidend zurückgeschlagen und nun sind es die afghanischen Sicherheitskräfte, die den Gegner bekämpfen.“

Die Zeremonie am Montag war die erste von zwei feierlichen Veranstaltungen, die einen offiziellen Schlussstrich unter den Kampfeinsatz in Afghanistan ziehen. Der Abschlussappell soll am 28. Dezember stattfinden. Am 31. Dezember endet die Mission der ISAF endgültig (ISAF: International Security Assistance Force/Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe). Nahtlos schließt sich am 1. Januar 2015 dann die Folgemission „Resolute Support“ an, eine Ausbildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmission.

An „Resolute Support“ werden nach jetzigem Stand rund 13.000 ausländische Soldaten aus den NATO-Staaten und weiteren 14 Nationen teilnehmen. Die Regierung in Washington hatte am 6. Dezember ein Aufstocken des Gesamtkontingents um 1000 US-Soldaten zugesichert.

Deutschland wird bis zu 850 Bundeswehrangehörige für diesen Einsatz stellen. Der Bundestag hatte sich am 5. Dezember in erster Lesung bereits mit der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der NATO-geführten „Resolute Support Mission“ befasst. Am 18. Dezember soll das Parlament nun im Anschluss an eine rund 45 Minuten dauernde Debatte in namentlicher Abstimmung über die Beteiligung der Bundeswehr an der Folgemission entscheiden.

Operation „Enduring Freedom“ und ISAF-Mission

Es ist rund 13 Jahre her, dass NATO-Truppen nach den Terroranschlägen der al-Qaida in den USA am 11. September 2001 nach Afghanistan geschickt wurden. Ziel war es, im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ der al-Qaida-Organisation und ihren Unterstützern bisherige Operations- und Rückzugsräume im Land zu nehmen. „Enduring Freedom“ begann am 7. Oktober 2001 mit massiven US-Luftangriffen auf Stützpunkte, Einrichtungen und Frontstellungen der Taliban, die eng mit Osama Bin Laden zusammengearbeitet hatten. Im November waren die Taliban schließlich mit Hilfe der afghanischen Nordallianz in fast allen Teilen des Landes besiegt. Ende 2001 hatten die radikalen Islamisten zwischen 8000 und 12.000 Mann verloren und damit nach Einschätzung von Experten wie dem Journalisten Ahmed Rashid gut 20 Prozent ihrer Kampfkraft eingebüßt. Weitere rund 7000 Taliban waren gefangen genommen worden.

Am 22. Dezember 2001 übernahm die ISAF unter britischer Führung die Aufgabe, Sicherheit in Kabul und Umgebung zu gewährleisten. Später wurde das Einsatzgebiet auf ganz Afghanistan ausgeweitet. Dabei wies die NATO unter einer neuen Einsatzstruktur für ISAF den jeweiligen regionalen Bereichen Afghanistans Leitnationen zu. Die Aufstellung der internationalen Schutztruppe war auf Bitten der Teilnehmer der ersten Afghanistankonferenz 2001 und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Resolution 1386 vom 20. Dezember 2001) erfolgt. Der Deutsche Bundestag beschloss erstmals die Teilnahme der Bundeswehr am ISAF-Einsatz am 22. Dezember 2001.

In den nächsten Jahren liefen in unterschiedlicher Überschneidung die beiden Einsätze in Afghanistan – Operation „Enduring Freedom“ und ISAF-Mission – gleichzeitig.

Afghanische Sicherheitskräfte erlitten 2014 schwere Verluste

Der Auftrag des jetzt in Kabul geschlossenen ISAF Joint Command (IJC) umfasste die „bevölkerungszentrierte“ Aufstandsbekämpfung, die Zerschlagung der Netzwerke regierungsfeindlicher Kräfte, die Errichtung legitimer Regierungsstrukturen sowie die nachhaltige Unterstützung sozialer und wirtschaftlicher Fortschritte im Land, um die afghanische Bevölkerung zu schützen und ein Leben in relativ stabilem Frieden zu ermöglichen. So die offizielle Definition der IJC-Mission.

Der derzeitige Kommandeur der ISAF und United States Forces-Afghanistan, U.S. Army General John F. Campbell, sprach beim Schlussappell am 8. Dezember von einer „historischen Transformation“. Sie reflektiere die Fortschritte, die die Koalition mittlerweile gemeinsam mit den afghanischen Partnern gemacht habe. Seit die afghanischen Sicherheitskräfte ihr Leistungsvermögen entscheidend verbessern konnten, hätten die NATO-geführten Truppen ihren Fokus nicht mehr auf den Kampfeinsatz richten müssen, sondern auf den weiteren Aufbau und die Sicherung nationaler Sicherheitsstrukturen, erklärte Campbell. Das afghanische Militär und die afghanische Polizei seien in der Lage, für die Sicherheit im Lande zu sorgen – trotz der Rekordzahl an getöteten nationalen Sicherheitskräften in diesem Jahr, die um 6,5 Prozent auf 4634 Gefallene gestiegen sei (2013 waren 4350 afghanische Soldaten und Polizisten ums Leben gekommen).

Die internationalen Koalitionstruppen verloren seit Beginn des Krieges in Afghanistan rund 3500 Soldaten. Die Bundeswehr trauert um 55 Kameraden, die am Hindukusch starben (35 fielen in Afghanistan nach Angaben des Verteidigungsministeriums durch Fremdeinwirkung, 20 kamen „durch sonstige Umstände“ ums Leben).

Über das aktuelle Leistungsvermögen der ANSF, der Afghan National Security Forces, äußerte sich am 5. November in einer Videopressekonferenz des US-Verteidigungsministeriums General Anderson, letzter IJC-Commander. Die ANSF seien in diesem Jahr bereits für die Sicherheitslage ihres Landes federführend zuständig gewesen und hätten insgesamt 940 große Militäroperationen alleine vorbereitet und durchgeführt, so Anderson. Weiter berichtete er: „Dieses Jahr haben die Taliban es nicht geschafft, die taktische Dominanz über die afghanischen Sicherheitskräfte zu erlangen. Sie konnten zwar in einigen Provinzdistrikten kurzfristig Vorteile erringen, waren jedoch nicht in der Lage, einmal gewonnenes Terrain auf Dauer zu halten. Sie wurden stets von den ANSF zurückgeschlagen. Insgesamt hat sich die Zahl der zunächst landesweit registrierten Talibanangriffe von ursprünglich 24.000 auf mittlerweile 18.000 verringert.“

Eine Welle der Gewalt in Kabul und anderen Städten Afghanistans

Die Taliban und andere regierungsfeindliche Kräfte haben in den vergangenen Wochen jedoch ihre Offensive in größeren Städten des Landes deutlich verstärkt. Wie Haseeb Sediqi, Sprecher des afghanischen Inlandsgeheimdienstes NDS (National Directorate of Security) am 19. November bei einer Pressekonferenz in Kabul mitteilte, hätten die üblichen Attacken der Aufständischen – Raketenangriffe, Sprengfallen oder Überfälle – in den vergangenen sechs Wochen um etwa 45 Prozent abgenommen. Dafür sei aber die Zahl der Selbstmordattentate in der Hauptstadt und anderen größeren Städten Afghanistans um 68 Prozent angewachsen.

ISAF-Kommandeur Campbell hatte die geänderte Strategie der regierungsfeindlichen Kräfte vor Kurzem bereits mit den Worten kommentiert: „Sie werden weiterhin versuchen, das Land in Angst und Schrecken zu versetzen und die Sicherheitskräfte herauszufordern – aber sie werden es nicht schaffen, aus kurzzeitigen Vorteilen auf lange Sicht Nutzen zu ziehen.“

Wie fanatisch beispielsweise die Taliban derzeit vorgehen, zeigt die jüngste Terrorbilanz für Kabul (Zeitraum 1. Oktober bis 13. Dezember):

Am 1. Oktober – nur einen Tag nach der Ratifizierung des bilateralen Sicherheitsabkommens mit den USA und des Stationierungsabkommens mit der NATO – starben in Kabul bei zwei Selbstmordanschlägen auf afghanische Militärfahrzeuge sieben Menschen. 21 Personen wurden verletzt. Die beiden Attentäter hatten sich vor den Bussen in die Luft gesprengt. Am 2. Oktober tötete in Kabul nach gleichem Muster ein Selbstmörder drei Militärangehörige und verletzte acht Menschen. Zu den koordinierten Anschlägen bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP begründete ein Sprecher die Taten mit dem Hinweis auf die unterzeichneten Abkommen zwischen Afghanistan und dem Westen.

Am 13. Oktober kam in Kabul bei einem Selbstmordattentat der Taliban ein Zivilist ums Leben. Der Angriff galt einem NATO-Konvoi. Drei ausländische Soldaten wurden dabei verletzt. Am Tag zuvor hatten die Taliban in der Provinz Sar-E Pul einen Konvoi der afghanischen Armee in einen Hinterhalt gelockt und zahlreiche Sicherheitskräfte getötet oder verwundet.

Am 18. November wurden zwei Wächter bei einem Angriff der Taliban am Stadtrand Kabuls getötet. Ziel war hier ein gesichertes Areal, das von ausländischen Firmen genutzt wird. Einer der Attentäter sprengte sich vor dem Eingang der Anlage mit seinem Kleinlaster, der mit Sprengstoff beladen war, in die Luft. Zwei weitere Angreifer, die nach der Explosion auf das Firmengelände vordringen wollten, wurden von Sicherheitskräften getötet. Weitere Wachleute wurden bei dem Überfall verwundet. Zwei Tage zuvor, am 16. November, waren bei einem Anschlag auf einen Fahrzeugkonvoi in Kabul drei Zivilisten umgekommen. In einem der Fahrzeuge hatte sich die Politikerin Shukria Barakzai befunden, die aber nur leicht verletzt wurde.

Am 24. November starben bei einem Bombenattentat der Taliban in Kabul zwei ISAF-Angehörige. Einen Tag später, am 25. November, wurden in Kabul durch die ferngesteuerte Explosion einer Straßenbombe sieben afghanische Sicherheitskräfte in einem Militärfahrzeug verletzt.

Am 27. November tötete ein Attentäter auf einem Motorrad mit einem Sprengsatz fünf Personen, darunter einen Briten. 37 Personen wurden verletzt. Der Selbstmordanschlag galt einem Fahrzeug der britischen Botschaft im Osten Kabuls. Die Taliban bekannten sich später zu der Tat.

Am 29. November kamen bei einem Sturmangriff der Taliban in Kabul auf das Gebäude der amerikanischen Organisation „Partnership in Academics and Development“ (PAD) drei Menschen, unter ihnen zwei Kinder, ums Leben. Weitere PAD-Mitarbeiter wurden verwundet. Die Angreifer wurden bei dem mehrere Stunden dauernden Feuergefecht getötet. In einer Stellungnahme erklärten die Taliban, sie hätten in dem Gebäude eine „geheime christliche Missionsgruppe“ vermutet. Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Hilfe (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UNOCHA) beklagte in der Woche nach dem Anschlag die massive Gewalt, die von den Taliban gegenüber internationalen Hilfsorganisationen in ganz Afghanistan ausgeübt wird. UNOCHA erklärte, dass im Jahr 2014 weltweit 229 Angehörige dieser Einrichtungen bei der Ausübung ihres Dienstes getötet oder verwundet worden seien – 95 davon alleine in Afghanistan. Im Augenblick haben nach Angaben der Vereinten Nationen etliche internationale Hilfseinrichtungen ihr Personal vom Hindukusch abgezogen.

Am 11. Dezember starben bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sechs Angehörige des afghanischen Militärs, elf weitere Menschen wurden verwundet. Auch hierfür übernahmen die Taliban die Verantwortung. Am Abend dieses Donnerstags riss ein etwa 16 Jahre alter Attentäter bei einer Veranstaltung des französischen Kulturzentrums, das sich auf dem Gelände der Istiqlal-Hochschule im Zentrum Kabuls befindet, einen deutschen Staatsbürger mit in den Tod. 15 weitere Menschen wurden verletzt. Der Sprengsatz am Körper des Jugendlichen zündete während der Aufführung eines Theaterstücks, das sich mit dem Thema „Selbstmordanschläge“ befasste.

Am 13. Dezember kamen mindestens sechs afghanische Soldaten in Kabul ums Leben, als sich ein Selbstmordattentäter der Taliban direkt neben ihrem Militärbus in die Luft sprengte. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.

Wie unsere Aufstellung zeigt, verübten die Taliban alleine in der afghanischen Hauptstadt in den vergangenen 74 Tagen insgesamt 13 Terroranschläge, bei denen rund 40 Menschen – Afghanen und Ausländer – starben. Die Zahl der verwundeten und schwerstverwundeten Opfer dürfte im dreistelligen Bereich liegen.

Die Aufständischen – allen voran die Taliban – zeigen mit jedem Anschlag ungebrochene Präsenz. Nicht nur viele Afghanen fürchten nach dem Ende des ISAF-Kampfeinsatzes eine schleichende Destabilisierung des Landes. Es mehren sich die Stimmen aus der Mitte der Internationalen Gemeinschaft, den Zeit- und Fahrplan für die nächsten Monate noch einmal zu überdenken.

Afghanistans Staatsführung wünscht sich eine längere Truppenpräsenz

Afghanistans Präsident Ashraf Ghani Ahmadzai soll während eines Treffens mit US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am 6. Dezember angedeutet haben, bei einem Besuch Anfang kommenden Jahres in Washington noch einmal das Thema des Truppenabzugs zur Sprache bringen zu wollen. Er wolle Präsident Barack Obama bitten, den Abzug insgesamt zu verlangsamen. Dies berichteten – so internationale Medien – amerikanische Quellen nach dem Gespräch Ghanis mit Hagel in Kabul.

Hagel der vor Kurzem sein Amt als Verteidigungsminister der USA zur Verfügung gestellt hatte und zu einem letzten unangekündigten Besuch nach Afghanistan geflogen war, traf in der Hauptstadt unter anderem mit Ghani, Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah und mit ISAF-Kommandeur Campbell zusammen (Nachfolger Hagels wird dessen bisheriger Stellvertreter Ashton Carter).

Auch Abdullah beurteilt den Truppenabzug als „zu abrupt“. Vor wenigen Tagen sagte er gegenüber britischen Medien: „Vor gut zwei Jahren waren in Afghanistan noch rund 100.000 ausländische Truppen mit Hubschraubern und Kampfflugzeugen stationiert. In wenigen Wochen werden nur noch knapp 12.000 Mann der Internationalen Gemeinschaft in unserem Land verbleiben. Was wird jetzt dringend brauchen ist Luftunterstützung, Kampfjets und auch nachrichtendienstliche Aufklärung.“

Während seines letzten offiziellen Besuchs am Hindukusch räumte US-Minister Hagel ein, dass die derzeitige Gewaltwelle in Afghanistan die ohnehin „zerbrechliche Situation“ im Land nur noch verschlimmere. Allerdings dürfe man Afghanistan nicht mit dem Irak vergleichen, wo ein überstürzter Abzug der US-Truppen ein mächtiges Vakuum hinterlassen habe. Dieses Machtvakuum werde heute von vielen Experten auch für die Ausbreitung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verantwortlich gemacht. „Irak und Afghanistan sind zwei völlig unterschiedliche Situationen“, versicherte Hagel.

Diese Meinung findet in den USA immer weniger Zustimmung. Eine ganze Anzahl politischer Kommentatoren versteht beispielsweise die Besorgnis des afghanischen Präsidenten, der offensichtlich in Kürze seinen Counterpart im Weißen Haus um Nachjustierungen beim aktuellen Abzugsplan bitten muss. Mia Gul Waseeq, ein bekannter afghanischer Analyst für Militär- und Sicherheitspolitik, appellierte dieser Tage: „Die afghanischen Sicherheitskräfte besitzen keine schweren Waffen und keine nennenswerten Luftstreitkräfte – auch vor diesem Hintergrund ist es einfach zu früh, dass die ausländischen Truppen nun unser Land mit Masse verlassen.“

Die Ausbildungsmission „Resolute Support“ einmal behutsam beenden

Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die am 13. Dezember den Bundeswehrangehörigen in Afghanistan einen Weihnachtsbesuch abstattete, sprach vor Ort von einer „sehr fragilen Lage“.

Nach einem Abstecher zum 209. Korps der afghanischen Armee im Camp Shaheen nahe Mazar-e Sharif sagte sie den mitgereisten Medienvertretern: „Es ist wichtig, dass wir mit großer Besonnenheit, aber auch mit genügend Zeit diese Ausbildungsmission zu Ende führen können.“ Jetzt gelte es, die Erfolge dessen, was in den letzten Jahren aufgebaut worden sei, zu sichern. Danach erst müsse geklärt werden, wie „wir das Land in Verantwortung für sich selbst eines Tages überlassen können“. Von der Leyen gab zu bedenken: „Und da wir heute noch nicht wissen können, wie erfolgreich die afghanischen Sicherheitskräfte die Sicherheit des Landes aufrecht halten können, wie viel Unterstützung und wie viel Hilfe sie brauchen und mit welcher Geschwindigkeit sie die Verantwortung für das Land selber übernehmen können, bin ich der Meinung, dass wir das Zurücknehmen der Ausbildungsmission behutsam begleiten und sie nicht abrupt beenden sollten.“

Einen Tag vor dem Afghanistanbesuch der Ministerin, am 12. Dezember, hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit seiner einstimmig verabschiedeten Resolution 2189 (2014) den neuen Afghanistaneinsatz der NATO – die „Resolute Support Mission“ – befürwortet. Dabei hat das Gremium in New York betont, wie wichtig anhaltende internationale Unterstützung für die Stabilisierung Afghanistans sei.


Zum Bildmaterial unseres Afghanistan-Beitrages:
1. Letztmalig wehten am 8. Dezember 2014 die Flaggen der NATO, der ISAF, der USA und Afghanistans auf dem Gelände des ISAF Joint Command (IJC) im Norden Kabuls. An diesem Montag endete offiziell der Kampfeinsatz der NATO-geführten Truppen in Afghanistan.
(Foto: Perry Aston/U.S. Air Force/ISAF)

2. Einmarsch der Fahnen zur feierlichen Außerdienststellung des IJC.
(Foto: Perry Aston/U.S. Air Force/ISAF)

3. U.S. Army General John F. Campbell, Kommandeur der ISAF, bei seiner Ansprache zur Schließung des IJC am 8. Dezember 2014.
(Foto: Perry Aston/U.S. Air Force/ISAF)

4. Der letzte Befehlshaber des IJC, US-Generalleutnant Joseph Anderson, nach der Zeremonie mit Pressevertretern.
(Foto: Carlo Munoz/Stars and Stripes)

5. Das Hintergrundbild zu unserer Infografik entstand am 15. Februar 2007 in der Forward Operating Base Kutschbach. An diesem Tag versorgte französisches Sanitätspersonal verwundete afghanische Sicherheitskräfte nach einem Gefecht mit den Taliban.
(Foto: Joseph Swafford/U.S. Air Force/ISAF)

6. Am 12. Dezember verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig die Resolution 2189 (2014) zum neuen Afghanistaneinsatz der NATO „Resolute Support Mission“. Die Aufnahme entstand bei der Abstimmung in New York.
(Foto: Yubi Hoffmann/United Nations)

Unser Großbild auf der START-Seite zeigt den Moment, an dem am 8. Dezember 2014 die Fahne des IJC eingeholt wurde und der ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan offiziell endete. Mit der Kommandofahne: Generalleutnant Joseph Anderson (links) und der britische Generalmajor Richard Nugee, Chef des Stabes IJC.
(Foto: Perry Aston/U.S. Air Force/ISAF)


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