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Berlin/Bielefeld. Angesichts der Vielzahl internationaler Konflikte betrachten die Bundesbürger die weltpolitische Entwicklung weiterhin mit zunehmender Sorge. Mittlerweile empfinden 62 Prozent der Deutschen die internationale politische Lage als bedrohlich oder sogar äußerst bedrohlich (September: 58 Prozent). Dies ergab die aktuelle Erhebung des Berliner Umfrageinstituts infratest dimap für den „ARD-DeutschlandTREND“. „Zum derzeitigen Bedrohungsgefühl der Deutschen tragen verschiedene außenpolitische Entwicklungen bei“, schreiben die Meinungsforscher von infratest dimap. Eine davon sei der Vormarsch der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien und im Irak.

Die Umfrage für den aktuellen „ARD-DeutschlandTREND“ wurde im Zeitraum 29. und 30. September durchgeführt. 1002 Menschen (wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren) nahmen dabei an den computergestützten Telefoninterviews von infratest dimap teil.

79 Prozent der Deutschen sehen dieser Erhebung zufolge in der Terrorgruppe IS, die bereits große Teile in Irak und Syrien unter ihre Kontrolle gebracht hat, auch eine Bedrohung für unser Land. Lediglich 17 Prozent halten die Terrorgruppierung allein für ein regionales Problem.

59 Prozent der Befragten befürchten, dass es im Zuge der Auseinandersetzungen zu Terroranschlägen in Deutschland kommen könnte. 38 Prozent fürchten dies nicht.

Mehrheit befürwortet Maßnahmen der Regierung im Terrorkampf

Im Kampf gegen die Terrorgruppe liefert Deutschland inzwischen Ausrüstung und Waffen an die Kurden im Nordirak, beteiligt sich jedoch nicht an Luftangriffen.

49 Prozent sind der Meinung, dass sich Deutschland genauso verhalten soll wie bisher. 19 Prozent wünschen sich eine größere Zurückhaltung Deutschlands. 28 Prozent sprechen sich für ein stärkeres Engagement Deutschlands im Kampf gegen den IS aus. Der Rest der Befragten will keinesfalls ein stärkeres Engagement Deutschlands.

Erstaunlich viele Deutsche setzen auf „diplomatischen Bemühungen“

Auch N24 gab zum Thema „Islamischer Staat“ eine Umfrage in Auftrag. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid interviewte für den Nachrichtensender am 24. September 1000 Bundesbürger und kam dabei zu folgenden Ergebnissen:

58 Prozent der Deutschen befürchten, dass das Terrorrisiko in Deutschland durch die Waffenlieferungen an die Peschmerga gestiegen ist. 32 Prozent der Befragten glauben, das Terrorrisiko sei unverändert. Fünf Prozent der Deutschen meinen, die Terrorgefahr sei sogar gesunken.

Die USA und Frankreich fliegen Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien und Irak – aber lässt sich damit allein die Terrormiliz besiegen? Die Deutschen sind skeptisch. Nur 33 Prozent der von Emnid Befragten vermuten, der Anti-Terror-Krieg lasse sich allein durch Luftschläge gewinnen. 30 Prozent glauben, der IS sei nicht ohne Bodentruppen zu schlagen. 20 Prozent befürchten sogar, man werde die IS-Terrormiliz gar nicht besiegen können. Erstaunliche 47 Prozent der Deutschen glauben gar, der Konflikt lasse sich durch diplomatische Bemühungen lösen.


Die Hintergrundbilder zu unseren drei Infografiken stammen aus IS-Propagandavideos und aus dem Film des Journalisten Medyan Dairieh „The Islamic State“ für den Nachrichtenkanal VICE News.
(Infografiken © mediakompakt 10.14)


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