Kooperatives Modell mit Vorbildcharakter
2013
Bückeburg. Im April absolvierte ein Bundeswehrpilot an der Bückeburger Heeresfliegerwaffenschule die 70.000. Flugstunde mit einem Schulungshubschrauber (SHS) des Typs EC135. Diesen SHS nutzt die Bundeswehr seit dem Jahr 2000. Die insgesamt 14 Maschinen werden im Rahmen eines „maßgeschneiderten“ Betreuungsmodells von Fachkräften des Herstellers Eurocopter betreut.
Oberst Hans-Peter Grathwol, Leiter „Lehre und Ausbildung“ sowie Stellvertretender Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule, bezeichnet die EC135 in Bückeburg als „große Erfolgsgeschichte“. „Die Schulungshubschrauber überzeugen durch ihre Verlässlichkeit und äußerst hohe Verfügbarkeit. Zudem eignen sie sich optimal zur Vorbereitung unserer künftigen Piloten für die modernen Waffensysteme“, erklärt er. Jahr für Jahr erlernen an der Heereseinrichtung angehende Piloten aller drei Bundeswehr-Teilstreitkräfte in mehreren Lehrgängen das Fliegen unter extremen Bedingungen – bei Tag und bei Nacht, im Geländetiefflug, im Gebirge sowie nach Instrumentenflugregeln. Die Heeresfliegerwaffenschule bietet die Ausbildung auch befreundete Nationen als Dienstleistung an. In der Vergangenheit machten unter anderem Schweden, Spanien, Estland, Australien und Neuseeland von diesem Angebot Gebrauch.
Eurocopter stellt am Standort Bückeburg mit seinem innovativen Betreuungskonzept durchgehend eine umfassende Serviceleistung für alle 14 Maschinen sicher; angefangen bei der Vorflugkontrolle über Betankungen, Behebung von Störungen, Debriefings bis hin zu allen planmäßigen Wartungen und den Reparaturen. Dadurch stehen die EC135 mit einer sehr hohen Verfügbarkeitsrate für Ausbildungseinsätze bereit. Eurocopter betreut die Hubschrauber auch bei speziellen Trainingsmissionen im Ausland wie beispielsweise bei Gebirgsfluglehrgängen in Österreich oder in Frankreich.
Die Depotinstandsetzung findet am Eurocopter-Servicestandort Kassel-Calden statt. Hier erhalten bereits seit Jahren auch internationale militärische und zivile Kunden den technisch-logistischen Support des Herstellers.
Das Bückeburger Ausbildungskonzept stellt die erste vollständige Systembetreuung durch ein Unternehmen in der Geschichte der Bundeswehr dar und bietet eine Kombination aus flexibler Personalstruktur, hoher Verfügbarkeit und reduzierten Betriebskosten. Durch die Ausbildung mittels hochmoderner Flugsteuerungs- und Cockpit-Systemarchitektur erhalten die Piloten ein optimales Rüstzeug für ihre spätere Einsatzflugausbildung auf den Hubschraubermustern CH-53, Bell UH-1D, Sea King Mk.41, Sea Lynx Mk.88A sowie auf den neuen Waffensystemen NH90 und Tiger (und das bei einem deutlich geringeren Stundenansatz im Vergleich zu Piloten ohne EC135-Typenzulassung).
Zum Kooperativen Modell zwischen Militär und Industrie gehört auch der Betrieb von acht EC135-Simulatoren, auf denen die zukünftigen Hubschrauberführer 60 Prozent ihrer erforderlichen Flugstunden absolvieren.
Unsere Bilder zeigen
1. …zwei EC135-Schulungshubschrauber in Bückeburg und
(Foto: Eurocopter)
2. …eine Maschine EC135 des deutschen Heeres beim Medientag des österreichischen Bundesheeres in Aigen im September 2010.
(Foto: Wolfgang Grebien/Bundesheer)