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Madrid (Spanien). Airbus Military liegt bei Produktion und Auslieferung seines Militärtransporters A400M Atlas bereits weit hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Die erste Serienmaschine sollte eigentlich 2010 an die französische Luftwaffe übergeben werden. Auch der inzwischen korrigierte Plan, den Erstkunden Frankreich im ersten Quartal 2012 mit einer Maschine zu beliefern, musste jetzt noch einmal korrigiert werden.

Die EADS-Tochter Military Airbus kämpft seit Jahren mit den technischen Herausforderungen dieser Neuentwicklung. Der frühere Chef des Unternehmens, Carlos Suárez, hatte beispielsweise beim Rollout der ersten A400M mit der Nummer MSN001 am 26. Juni 2008 die Verzögerungen mit der „technischen Komplexität“ des europäischen Transportflugzeuges und der der gewaltigen Motoren entschuldigt (Suárez wurde im Februar 2009 von Domingo Urena-Raso abgelöst).

Wie Airbus Military nun in einer Presseerklärung mitteilte, wird Frankreich seine erste Atlas (mit der Nummer MSN007) aller Voraussicht nach drei Monate später, also im zweiten Quartal 2013 erhalten. Grund dafür sind wieder einmal Probleme mit dem Turbo-Prop-Antrieb. Im Juli, kurz vor der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough, waren im Ölsystem einer Antriebseinheit der Erprobungsmaschine MSN006 Metallspäne entdeckt worden. Dies habe, so Airbus Military, schließlich zu einer verspäteten Zertifizierung des Antriebes geführt, da das Triebwerkskonsortium Europrop International (EPI) zunächst eine Erklärung für diesen Schaden und dann eine Lösung habe finden müssen.

Trotz der erneuten Verzögerung will Airbus Military am sonstigen Zeitplan festhalten und 2013 insgesamt vier Transportmaschinen ausliefern – drei an Frankreich und eine an die Türkei. Ab 2014 soll Deutschland dann seine ersten A400M erhalten (zur Zeit ist – nach der Überprüfung aller laufenden Rüstungsprojekte im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr – von nur noch 40 Flugzeugen die Rede).

Erfolgreiche Testreihe und eine Premiere in Wunstorf

Erfreuliches kann der Hersteller von der Testreihe „Luftbetankung“ berichten. Vor kurzem flog der Airbus-Transporter im Flugtestprogramm auch hinter einer C-160 Transall her, dem Muster, das er einmal ablösen soll. Das A400M-Testflugzeug stellte insgesamt 20 „Tanker-Kontakte“ zu der Transall der französischen Luftwaffe her. Bei diesen Versuchen wird zwar kein Treibstoff von einem zum anderen Flugzeug gepumpt, der gesamte Vorgang – fachlich „Trockenkontakt“ – entspricht jedoch dem einer realen Luftbetankung. Der längste Kontakt zwischen A400M und C-160 dauerte zwölf Minuten und hätte ausgereicht, eine komplette Tankfüllung an die Airbus-Maschine zu übertragen. Weitere Testflüge hinter einer Transall sind für das erste Quartal 2013 geplant, dabei soll es dann auch erstmals zu einer realen Luftbetankung kommen.

Die A400M Atlas hat Tankversuche auch schon mit anderen Partnermaschinen durchgeführt, so mit einer VC10 der Royal Air Force und einem A330 MRTT von Airbus Military.

Eine kleine positive Schlagzeile kommt auch aus Wunstorf. Auf dem Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe landete am 6. September erstmals ein A400M-Prototyp. Wunstorf und das Lufttransportgeschwader 62 werden einmal die Heimat aller deutschen Airbus-Militärtransporter sein. Auf dem A400M-Stützpunkt wird außerdem das Ausbildungszentrum für die Airbus-Besatzungen entstehen; auch ausländische Crews sollen hier geschult werden.


Unser Link führt zu einem Video von Military Airbus. Es zeigt den Airbus A400M bei einem Luftbetankungstest mit einem A330 MRTT (Multi Role Transport Tanker).

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Airbus Military, ursprünglich die EADS-Division „Militärische Transportflugzeuge“ (MTAD), wurde Anfang 2009 unter der heutigen Bezeichnung in den Airbus-Konzern eingegliedert. Airbus S.A.S. hat seinen Sitz im französischen Toulouse. Unter dem Dach „Airbus Military“ sind jetzt alle zum Konzern gehörigen militärischen Luftfahrzeugprogramme gebündelt. Die Zentrale von Airbus Military befindet sich in Spaniens Hauptstadt Madrid.

Das Triebwerkskonsortium EPI Europrop International GmbH wurde gegründet, um das Propellerturbinen-Triebwerk TP400-D6, den Antrieb des Airbus-Militärtransporters A400M, zu realisieren. Das TP400-D6 gilt als der leistungsstärkste Turbo-Prop-Antrieb der westlichen Welt. EPI wird gebildet von den vier Partnerfirmen Industria de Turbopropulsores (ITP) aus Spanien, MTU Aero Engines aus Deutschland, Rolls-Royce aus Großbritannien


Unsere Aufnahme entstand während des Testfluges der A400M und der französischen Transall.
(Foto: Airbus Military)

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