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Berlin. In vielen Bundeswehrkasernen gibt es bis jetzt noch immer kein funktionierendes WLAN. Dies kritisierte die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags Eva Högl bei der Vorstellung ihres „Jahresberichts 2022“ vor Kurzem in Berlin. Jetzt hakte der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Lehmann nach …

Der Unionspolitiker (Wahlkreis Leipzig I), der Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestages ist, wandte sich mit einer Schriftlichen Frage an die Bundesregierung und wollte wissen: „Wie viele Kasernen in Deutschland verfügen über kostenloses flächendeckendes WLAN innerhalb der Kasernengebäude, und wie viele Kasernen verfügen über kein WLAN?“ (Anm.: WLAN steht als Abkürzung für den englischen Begriff „Wireless Local Area Network“; übersetzt bedeutet dies so viel wie „drahtloses, lokales Netzwerk“.)

Lehmann erhielt Antwort von Thomas Hitschler, dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Dieser erklärte: „Ausschließlich in struktursicheren Liegenschaften, in denen unterkunftspflichtige […] Soldaten sowie zivile Beschäftigte untergebracht sind, werden – soweit wirtschaftlich vertretbar und technisch möglich – Unterkünfte und ausgewählte Betreuungsgebäude mit entgeltfreien WLAN-Zugängen zur privaten Nutzung ausgestattet.“

Hitschler teilte zudem mit, dass bis Ende 2022 Unterkunfts- und ausgewählte Betreuungsgebäude in insgesamt 236 Liegenschaften mit entgeltfreien WLAN-Zugängen zur privaten Nutzung ausgestattet worden seien. In diesem Jahr würden ferner voraussichtlich in weiteren zwölf Liegenschaften die Unterkunfts- und ausgewählte Betreuungsgebäude mit WLAN-Zugängen zur privaten, entgeltfreien Nutzung ausgerüstet.

Mängel „in der heutigen digitalisierten Welt nicht nachvollziehbar“

Die Wehrbeauftragte hatte auf die WLAN-Situation bei der Bundeswehr bei der Vorstellung ihres „Jahresberichts 2022“ hingewiesen. Kritik findet sich auch im Bericht selbst. Auf Seite 90 heißt es: „Die Infrastruktur der Bundeswehr ist in die Jahre gekommen – und das nicht erst im Berichtsjahr. Regelmäßig listeten die vergangenen ,Jahresberichte‘ Schäden und Mängel der Liegenschaften auf. Auch wenn es durchaus positive Meldungen über eine erfolgte Sanierung, die Fertigstellung eines Neubaus oder über kreative Lösungen etwa bei maroden Sanitäranlagen gibt: Zu viele Kasernen in Deutschland sind in einem erbärmlichen Zustand. Bei den meisten bereits in den vergangenen Jahresberichten aufgeführten Beispielen hat sich nichts geändert. Es geht nicht um Luxus, sondern um Selbstverständlichkeiten wie funktionierende Toiletten, saubere Duschen, Aufenthaltsräume, Truppenküchen und WLAN. Das sollte [jeder Bundeswehrangehörige] erwarten können, denn letztlich geht es dabei um Wertschätzung, Respekt und Anerkennung für die Truppe.“

Konkret wird Högel beim Thema „WLAN-Ausstattung“ auf Seite 93 ihres Berichts. Sie beklagt: „Mit der angemessenen Bereitstellung belastbarer WLAN-Netze in ihren Liegenschaften tut sich die Bundeswehr zum Teil weiterhin schwer. Dies ist in der heutigen digitalisierten Welt nicht nachvollziehbar.“

Redaktioneller NACHBRENNER

Wie eine Nachfrage des bundeswehr-journal im Büro des CDU-Politikers Lehmann ergab, betrifft die Frage einer möglichen WLAN-Ausstattung insgesamt 293 Bundeswehr-Liegenschaften. Leider fehlte diese Angabe in der Antwort des Staatssekretärs.

Gegenüber dem bundeswehr-journal erklärte dazu jetzt der Abgeordnete: „Der WLAN-Ausbau in den Liegenschaft der Truppe kommt gemächlich voran: Am Ende dieses Jahres werden von den 293 Kasernen lediglich knapp 85 Prozent über WLAN verfügen. Unterm Strich bleiben aber immer noch 45 Kasernen in Deutschland ohne WLAN. Das kann für das Jahr 2023 nicht unser Anspruch sein.“


Symbolbild „WLAN“ aus dem Bildangebot von Pixabay.
(Foto: Susan Moore/unter Pixabay License = freie kommerzielle Nutzung, kein Bildnachweis erforderlich)


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