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Taufkirchen. Der Sensor-Lösungsanbieter Hensoldt hat in den letzten Jahren in der Weiterentwicklung von Technologien zur Beherrschung des Elektromagnetischen Spektrums (EM-Spektrum) einen weitreichenden Technologiesprung erzielt. Durch Kombination von Technologien der Künstlichen Intelligenz, der Digitalisierung, der elektronischen Signalsteuerung (Active Electronically Scanning Array, AESA) und des 3D-Drucks konnte das Unternehmen unter der Bezeichnung „Kalaetron Attack“ ein Störsystem (Jammer) entwickelt, das aktiv gegnerische Radare in einem extrem breiten Frequenzband behindern und zugleich passiv als Aufklärungssensor eingesetzt werden kann.

Nach Angaben von Hensoldt gehört „Kalaetron Attack“ zur voll-digitalen „Kalaetron“-Produktfamilie des Herstellers. „Kalaetron“ kann – je nach Kundenbedarf – in verschiedenen Konfigurationen auf diversen Plattformen für Aufgaben aus den Bereichen Selbstschutz, ESM (Electronic Support Measures/Elektronische Unterstützungsmaßnahmen) und Signalaufklärung eingesetzt werden.

Konzipiert für den Einsatz im luftgestützten elektronischen Kampf

Mittlerweile treibt Hensoldt die Entwicklung seines Störsystems „Kalaetron Attack“ gegen Flugabwehrradare mit Hochdruck voran. Nachdem sich das System in Boden- und Flugversuchen unter Testbedingungen gegen Flugabwehrradare verschiedener Typen bewährt hat, wurde zuletzt die Reichweite von „Kalaetron Attack“ durch Modifikationen im Einbau am Luftfahrzeug erhöht. Zudem wurden weitere Störmodi implementiert.

Die Maßnahmen fanden in einer einsatztypischen Einbauanordnung an Bord eines Testflugzeugs vom Typ Pilatus PC-12 statt, wobei gleichzeitig die elektromagnetische Verträglichkeit mit bordeigenen Systemen nachgewiesen werden konnte.

„Wir machen mit der Weiterentwicklung von ,Kalaetron Attack‘ rasche Fortschritte“, versichert Christoph Ruffner, Leiter des Hensoldt-Unternehmensbereichs „Spectrum Dominance & Airborne Solutions“. „Mit den erfolgreichen Bodentests und den anstehenden Testflügen erfüllen wir die Voraussetzungen zur Teilnahme an Übungen und Erprobungen der Bundeswehr. Damit stellt ,Kalaetron Attack‘ seine Befähigung zum Einsatz im luftgestützten elektronischen Kampf unter Beweis.“

Bundeswehr hat bereits Erfahrungen mit der „Kalaetron“-Produktfamilie

Die „Kalaetron“-Produktfamilie, zu der das Störsystem „Kalaetron Attack“ gehört, kommt bei der Truppe bereits in verschiedenen Konfigurationen in Selbstschutz- und Signalaufklärungssystemen zum Einsatz.

Kernbestandteile von „Kalaetron Attack“ sind – neben kognitiven Elementen der Künstlichen Intelligenz – ein voll-digitalisierter breitbandiger Sensor und ein elektronisch steuerbarer Störsender. Durch metallischen 3D-Druck wurde ein verdichteter Aufbau der Elektronikbauteile ermöglicht, so dass der Störsender leicht in weltweit gebräuchliche Pod-Formate oder direkt in verschiedene fliegende Plattformen integriert werden kann.

In einer am gestrigen Freitag (12. Mai) veröffentlichten Pressemitteilung schreibt Hensoldt: „[Das System] ,Kalaetron Attack‘ kann als Escort-Jammer an Bord des Eurofighter die Durchsetzungsfähigkeit des Kampfflugzeugs gegenüber hochintegrierten Luftverteidigungsclustern signifikant erhöhen. Aufgrund seiner Skalierbarkeit kann das System außerdem auch in land- oder schiffsgestützten Anwendungen eingesetzt werden.“

Nachdem „Kalaetron Attack“ seine Wirksamkeit bereits im sogenannten „Airborne Electronic Attack“-Einsatz (AEA-Einsatz) nachgewiesen hat, plant Hensoldt nach eigenen Angaben nun als nächsten Schritt die Kombination des Störsystems mit dem Signalaufklärungssystem „Kalaetron Integral“.


Zu unserem Bild: Vorbereitungen für die einsatznahe Erprobung – die AESA-Antenne von „Kalaetron Attack“ an Bord eines Testflugzeugs (AESA = Active Electronically Scanning Array/Radarsystem mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung).
(Foto: Hensoldt)

Kleines Beitragsbild: Hensoldts „Kalaetron Attack“ – hier in einer Pod-Version – kombiniert neueste Technologien zur Kontrolle des elektromagnetischen Spektrums.
(Bild: Hensoldt)


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