menu +

Nachrichten


Düsseldorf/Bremen/Wunstorf. Die Deutsche Luftwaffe setzt bei der Ausbildung ihres militärischen Personals für das Transportflugzeug A400M auf die Simulations- und Trainingsexpertise des Rheinmetall-Konzerns. Das Düsseldorfer Unternehmen gewann im Dezember vergangenen Jahres eine Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) über die Lieferung von Training Rigs und Augmented Reality-Systeme (AR-Systeme), mit denen das Wartungs- und Instandsetzungspersonal für den A400M nun ausgebildet werden soll. Der Auftragswert liegt Rheinmetall zufolge „im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“.

Nach derzeitiger Planung soll das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe „Abteilung Nord“ am Standort Wunstorf mehrere detailgetreue Trainingsgeräte inklusive der AR-Systeme erhalten. Rheinmetall schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Speziell für den Nutzer entwickelt, ermöglichen diese eine effektive und realitätsnahe Ausbildung des Wartungs- und Instandsetzungspersonals unabhängig vom Original-Luftfahrzeug. Die Verfügbarkeit der A400M-Flotte bleibt somit von der Ausbildung unbeeinträchtigt.“

Training Rigs und ergänzendes Augmented Reality-System

Bei den Training Rigs handelt es sich um detailgetreue Nachbildungen verschiedener Flugzeugbereiche des Airbus-Transporters.

Der Begriff „Augmented Reality“ („Erweiterte Realität“) bezeichnet eine computerunterstützte Wahrnehmung beziehungsweise Darstellung, welche die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert. So können beispielsweise durch die Integration von Kameras in mobilen Geräten zusätzliche Informationen oder Objekte direkt in ein aktuell erfasstes Abbild der realen Welt eingeblendet werden. Dabei kann es sich um Informationen jedweder Art (beispielsweise Textinformationen oder Abbildungen) handeln. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Information über die unmittelbare Umgebung, über eine im Sichtfeld erscheinende Navigation bis hin zu Werbung und zu Spielen (Möbelhäuser etwa bieten die Möglichkeit, an einem Tablet die neue Couch virtuell bereits vorab in das Wohnzimmer einzupassen).

Ausbildung des Personals nach DEMAR zertifizierbar

Durch die Kombination von Training Rigs mit ergänzender AR soll das von der Rheinmetall Electronics GmbH (Bremen) entwickelte Trainingskonzept „eine umfassende, integrierte Ausbildung der wesentlichen Wartungsprozeduren mit allen Arbeitsschritten“ ermöglichen. Gleichzeitig ist nach Auskunft des Herstellers „ebenso ein Training an den Rigs ohne das AR-System“ möglich.

Weiter heißt es im Pressetext des Konzerns: „Mithilfe des integrierten Konzepts aus Training Rigs und einem ergänzendem AR-System können die durchzuführenden Wartungsprozeduren wie am realen Luftfahrzeug trainiert werden. Das umfasst sowohl vor- und nachbereitende Tätigkeiten am und um das Luftfahrzeug herum, als auch die eigentlichen mechanischen Prozeduren. Das AR-System kann dabei Tätigkeiten zeigen, die nicht am Training Rig geübt werden können, schafft ein besseres Gesamtverständnis der Ausbildungssituation und setzt die Arbeiten an den einzelnen Rigs in den richtigen Kontext.“

Die Ausbildung mit den Training Rigs ist gemäß der DEMAR (German Military Airworthiness Requirement), den deutschen militärischen Luftfahrttauglichkeitsregelungen, zertifizierbar.


Symbolbild „Ausbildungskonzept für Wartungs- und Instandsetzungspersonal der Transportflugzeugs A400M“.
(Computerdarstellung: Rheinmetall AG)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN