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Hamburg/Koblenz/Wilhelmshaven. Als letztes Schiff der F125-Klasse hat das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) am 28. Januar in Hamburg die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ offiziell von der „Arbeitsgemeinschaft F125“ abgenommen. Die ARGE F125 ist ein Firmenverbund von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und der Naval Vessels Lürssen Group (NVL Group). Damit sind alle vier Schiffe der Klasse F125, die TKMS zusammen mit der NVL Group für die Deutsche Marine gebaut hat, erfolgreich abgeliefert worden.

Übergeben wurde die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ an das BAAINBw im Rahmen einer – pandemiebedingt – kleinen Feier in Hamburg. Das Beschaffungsamt war vertreten durch den Leiter der Abnahmekommission Matthias Rohde sowie den zuständigen Projektleiter Marc Steffens. Für TKMS unterzeichnete Programmleiter Patrick Buggenthin die Übergabedokumente (wir berichteten letztmalig über die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ anlässlich der Schiffstaufe am 24. Mai 2017).

Im Namen der ARGE erklärte TKMS-Vorstandsvorsitzender Rolf Wirtz: „Wir haben jetzt alle Schiffe der Klasse F125 abgeliefert. Die anderen drei Schiffe befinden sich bereits in der Nutzungsphase und stellen seitdem ihre technischen Fähigkeiten und ihre Zuverlässigkeit unter Beweis. Wir sind davon überzeugt, dass sich auch das vierte Schiff – die ,Rheinland-Pfalz‘ – erfolgreich einreihen wird.“

Projektleiter Steffens sagte in Hamburg: „Mit der heutigen Abnahme des vierten und letzten Schiffes der Klasse F125 haben wir ein wichtiges Rüstungsprojekt für unsere Marine zum Abschluss gebracht. Die Voraussetzungen zum Erreichen der vollen Einsatzreife der ,Baden-Württemberg‘-Klasse sind geschaffen. Mit ihrem hohen Grad an technischer Innovation und Komplexität stellt die Klasse einen auch international hoch beachteten Meilenstein des deutschen Marineschiffbaus dar.“

Die „Rheinland-Pfalz“ wird – wie auch die F222 „Baden-Württemberg“, die F223 „Nordrhein-Westfalen“ und die F224 „Sachsen-Anhalt“ – zukünftig dem 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven angehören. Die neuen Fregatten sind (neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung) für die Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie für Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen konzipiert. Neben der Fähigkeit zur Bekämpfung von Zielen an Land und auf dem Wasser verfügen sie auch über Flugabwehrsysteme und Hubschrauber.

Umfassender Unterstützungsvertrag für die technisch-logistische Betreuung

Mitte 2023 soll das erste Schiff der Klasse F125 in den Einsatz gehen. Um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, wurde zwischen der ARGE F125 und dem BAAINBw Ende vergangenen Jahres ein umfassender Unterstützungsvertrag zur technisch-logistischen Betreuung (TLB) der Fregatten geschlossen.

Die von Grund auf neu konzipierten Schiffe weisen mit ihren hochkomplexen Systemen und rund 28.000 Sensoren einen sehr hohen Automatisierungsgrad auf. Dieser macht es möglich, dass die Besatzungsstärke im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen nahezu halbiert werden kann. Außerdem können die Schiffe bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet verbleiben.

Rund 90 Prozent der Bordsysteme eigens für die neue Klasse entwickelt

Der Vertrag über den Bau der vier Fregatten trat im Juni 2007 in Kraft. Darauf folgten eine Konzept-, Design- und eine detaillierte Konstruktionsphase. Rund 90 Prozent der Bordsysteme der F125 wurden eigens für diesen Schiffstyp neu entwickelt.

Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der NVL-Gruppe in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften, die weitere Endausrüstung sowie die Inbetriebnahmen und Erprobungen hatte die Hamburger NVL-Werft Blohm+Voss übernommen.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ am Tag der Abnahme durch das BAAINBw im Hamburger Hafen.
(Foto: TKMS)

2. Nach der Unterzeichnung der Übergabedokumente (von links): Fregattenkapitän Peter Rohde (Bevollmächtigter der Deutschen Marine für das Projekt „F125“), Fregattenkapitän Stefan Rappelt (Kommandant der Fregatte „Rheinland-Pfalz“), Technischer Regierungsdirektor Matthias Rohde (Wehrtechnische Dienststelle 71, Leiter der Abnahmekommission), Patrick Buggenthin (TKMS, Programmleiter „F125“), Leitender Technischer Regierungsdirektor Marc Steffens (BAAINBw-Projektleiter).
(Foto: TKMS)

3. Das Hintergrundbild unserer Infografik zeigt die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ im Juni 2019 beim Auslaufen aus dem Hamburger Hafen zu Testfahrten.
(Foto: Peter Neumann, YPS Yacht Photo Service/für TKMS;
Infografik © Christian Dewitz/mediakompakt 02.22)

Kleines Beitragsbild: Auslaufen der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ im Juni 2019 aus dem Hafenbereich Hamburg zu Testfahrten in der Nordsee.
(Foto: Peter Neumann, YPS Yacht Photo Service/für TKMS)


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