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Berlin/Bremen. Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Eva Högl möchte die von Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar angekündigten zusätzlichen 100 Milliarden Euro für die Streitkräfte (Sondervermögen „Bundeswehr“) letztendlich auch dazu nutzen, die Ausrüstung der Truppe entscheidend zu verbessern.

In einem am heutigen Mittwoch (18. Mai) erschienenen Interview mit dem Bremer Weser-Kurier sagte Högl: „Es gibt große Defizite beim Material, beim Personal und bei der Infrastruktur. Diese Mängel müssen zügig beseitigt werden, deshalb hoffe ich sehr auf das Sondervermögen.“

Viele Deutsche hätten vor dem Ukraine-Krieg nur wenig Interesse für die Bundeswehr gezeigt, so die SPD-Politikerin weiter. „Jetzt aber wird ihnen bewusst, wofür wir sie brauchen – zur Verteidigung von Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“ Und: „Durch die gestiegene Aufmerksamkeit für die Bundeswehr werden die Mängel anders wahrgenommen. Wir können uns diese nicht mehr leisten.“

Geld versickert zum Teil in behäbigen Verfahren und in fehlerhaften Strukturen

Die Wehrbeauftragte sparte in ihrem Gespräch mit der Redaktion des Weser-Kurier auch nicht mit Kritik am Beschaffungswesen der deutschen Streitkräfte. Högl kritisierte in aller Deutlichkeit: „Das Geld versickert zum Teil in behäbigen Verfahren, in fehlerhaften Strukturen oder weil Dinge beschafft werden sollen, die besonderen Ansprüchen genügen. Wir nennen das die ,Goldrandlösung‘.“

Die Bundeswehr sei mittlerweile dazu übergegangen, verstärkt auch das Material zu kaufen, was am Markt verfügbar sei, lobte Högl in diesem Zusammenhang.


Die Aufnahme vom 4. August 2020 zeigt Eva Högl anlässlich ihres Truppenbesuches beim Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr in der Koblenzer Falckenstein-Kaserne. Hier trug sie sich unter anderem in das Gästebuch des Kommandos Sanitätsdienst, dem truppendienstlichen Führungskommando des Sanitätsdienstes, ein.
(Foto: Patrick Grüterich/Bundeswehr)


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