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Berlin. Am 12. November 1955 überreichte in der Bonner Ermekeilkaserne der erste Verteidigungsminister der noch jungen Bundesrepublik Deutschland, Theodor Blank, den ersten 101 Freiwilligen der neuen Armee ihre Ernennungsurkunde. Als Armee eines demokratischen Staates ist die Bundeswehr den Werten des Grundgesetzes besonders verpflichtet, dies gilt bis auf den heutigen Tag. Jetzt, 67 Jahre später, legten rund 400 Rekruten am Gründungstag der Bundeswehr auf dem Paradeplatz des Berliner Dienstsitzes des Verteidigungsministeriums ihr Feierliches Gelöbnis ab.

An der Veranstaltung am Bendlerblock nahmen auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und die Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Eva Högl, teil. Die Männer und Frauen, die an diesem Samstag gelobten, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, stammten aus Einheiten und Verbänden der Bundeswehr in Appen, Berlin, Nienburg an der Weser, Parow, Prenzlau und Rheine.

Neben dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, waren auch zahlreiche hochrangige Militärs befreundeter Nationen sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft zum Gelöbnis gekommen. Auch viele Familienangehörige und Freunde der Rekruten nahmen an dem militärischen Zeremoniell teil.

Stolz sein auf das, was die Bundeswehr seit 1955 geleistet hat

Ministerin Lambrecht ging in ihrer Rede auf die aktuellen Aufgaben ein, die vor der Bundeswehr und dem Bündnis liegen. Die Rekruten, so sagte sie, legten in einer unsicheren Zeit ihr Gelöbnis ab, die geprägt sei „vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Furcht vor einem Flächenbrand in Europa“.

Lambrecht ging auch auf die Leistungen der Bundeswehr in den vergangenen Jahrzehnten ein und sagte: „Wir alle dürfen stolz sein auf das, was unsere Streitkräfte seit 1955 geleistet haben.“ Die Bundeswehr sei Stützpfeiler eines Landes, das sich zu seiner Verantwortung in der Welt bekenne. Sie habe in zahlreichen Einsätzen bewiesen, dass auf sie Verlass sei. „Heute sind wir in unserer Sicherheit und Verteidigung auf das Engste mit unseren Bündnispartnern verbunden“, erklärte die Ministerin.

Auch die Wehrbeauftragte hob die Bedeutung der Bundeswehr für die deutsche Gesellschaft hervor. „Als Soldat und als Soldatin verteidigen Sie unseren Frieden, unsere Freiheit, unsere Demokratie und unsere Sicherheit“, rief Högl den Rekruten zu.

Zahlreiche Veranstaltungen in ganz Deutschland und ein Song für die Truppe

Das Gelöbnis in Berlin war der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 67. Gründungstag der Bundeswehr, der mit zahlreichen Veranstaltungen in ganz Deutschland begangen wurde.

Beim Termin des Verteidigungsministeriums in der Bundeshauptstadt wurde der Öffentlichkeit erstmals auch ein neuer Bundeswehr-Song präsentiert, in dem es unter anderem heißt: „Wir kämpfen gemeinsam für die Gerechtigkeit!“ Das Lied handelt von Zusammenhalt, Gemeinschaft und Kameradschaft und beschreibt, welche anspruchsvollen und herausfordernden Aufgaben die Truppe tagtäglich zu meistern hat. Der Song stammt von der Big Band der Bundeswehr und entstand unter Mitwirkung von sechs Angehörigen der Streitkräfte, die zuvor in einem anspruchsvollen Casting ausgewählt worden waren.


Kompakt                                  

Am 12. November 1955 erhielten die ersten Soldaten der neuen westdeutschen Streitkräfte ihre Ernennungsurkunden. Dieses Datum wurde bewusst gewählt, denn es markierte den 200. Geburtstag des preußischen Heeresreformers Generalleutnant Gerhard Johann David von Scharnhorst.

Die Heeresreformen Preußens etablierten den Dienst in den Streitkräften als Ehrendienst mündiger Bürger, ein historischer Anknüpfungspunkt für die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte nur zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Soldaten der Bundeswehr würden von Anfang an – so die damaligen Überlegungen der Gründerväter – „als verantwortungsbewusste Staatsbürger in Uniform fest in der Demokratie und ihren Werten verankert sein“.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Abschreiten der Ehrenformation vor dem Feierlichen Gelöbnis am 12. November 2022 auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums in Berlin. Von links: Generalinspekteur Eberhard Zorn, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und Wehrbeauftragte Eva Högl, Ehrengast der Veranstaltung.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)

2. und 3. Ministerin Lambrecht und die Wehrbeauftragte bei ihren Ansprachen.
(Fotos: Jana Neumann/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die Rekruten, die am 12. November 2022 am Berliner Bendlerblock ihr Feierliches Gelöbnis ablegten, stammten aus Einheiten und Verbänden der Bundeswehr in Appen, Berlin, Nienburg an der Weser, Parow, Prenzlau und Rheine.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)


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