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Casteau (Belgien)/Neapel (Italien)/Brunssum (Niederlande)/Oeiras bei Lissabon (Portugal). Am Dienstag dieser Woche (31. Mai) endete die NATO-Übung „Neptune Shield 2022“, an der nach Auskunft des Presse- und Informationszentrums im Rostocker Marinekommando auch unsere Marine mit der Fregatte „Sachsen“ und einem Seefernaufklärer P-3C Orion teilgenommen hat. An der Übung, die am 17. Mai begonnen hatte, beteiligten sich insgesamt Streitkräfte aus 25 Bündnisländern und NATO-Partnerstaaten.

Die Federführung bei „Neptune Shield 22“ hatten der Verband Naval Striking and Support Forces NATO (STRIKFORNATO), ein Kampf- und Unterstützungsverband für maritime Operationen. STRIKFORNATO, dessen hauptsächlicher Bestandteil die 6. US-Flotte ist, ist dem Supreme Headquarters Allied Powers Europe der NATO (SHAPE) unterstellt. Sitz ist Oeiras nahe der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

„Neptune Shield 22“ startete am 17. Mai von der Ostsee, dem Mittelmeer, der Adria und dem Ionischen Meer aus. Die Übung beinhaltete dabei Einsätze zu See, in der Luft und am Boden. Unterstützung kam von den beiden operativen Kommandos Allied Joint Force Command Brunssum/Niederlande (JFC Brunssum) und Allied Joint Force Command Neapel/Italien (JFC Neapel). Beide „JFCs“ sind dem Allied Command Operations (ACO) im belgischen Mons unterstellt

US-Admiral Robert P. Burke, Befehlshaber des JFC Neapel, sagte nach Abschluss von „Neptune Shield 22“: „Ein glaubwürdiger Eigenschutz unserer Streitkräfte im Rahmen der Bündnisverteidigung muss mehrere Dimensionen umfassen: er muss zur See, in der Luft, an Land sowie im Weltraum und im Cyberspace wirken. Unsere multinationale Übung hat sich auf all diese Bereiche erstreckt und war somit ein wesentlicher Schritt in der Weiterentwicklung der ,Neptune‘-Serie. Wir konnten eindrucksvoll die Bereitschaft der NATO zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus jeder Richtung demonstrieren.“

Fähigkeit des Bündnisses zur hochmodernen Seekriegsführung

Im Laufe der zweiwöchigen Übung bewies das Bündnis, wie erfolgreich gleich mehrere Flugzeugträger-Kampfgruppen (multifunktioneller Marineverband bestehend aus einem Flugzeugträger und dessen Begleitschiffen/englisch Carrier Strike Group, CSG), eine amphibische Bereitschaftsgruppe (die in der Regel aus drei Schiffen besteht/englisch Amphibious Ready Group, ARG) sowie eine Marineexpeditionseinheit (kleinster kombinierter Kampfverband im U.S. Marine Corps (englisch Marine Expeditionary Unit, MEU) eingesetzt und in das Gesamtübungsgeschehen integriert werden konnten.

Während STRIKFORNATO unter anderem mit der Führung der CSG um den Flugzeugträger USS „Harry S. Truman“ und der CSG um den italienischen Träger „Cavour“ beauftragt worden war, lag die Koordination des gesamten Übungsgeschehens in den Händen des Oberkommandos der Alliierten Streitkräfte in Europa (SHAPE). Eingebunden in „Neptune Shield 22“ waren auch das NATO Allied Maritime Command (MARCOM) in Northwood/Großbritannien und das NATO Allied Air Command (AIRCOM) im rheinland-pfälzischen Ramstein.

Der amerikanische Vizeadmiral Eugene „Gene“ H. Black III, Befehlshaber von STRIKFORNATO, erklärte bei Übungsende: „Die bei ,Neptune Shield‘ praktizierte hochmoderne Seekriegsführungsfähigkeiten der NATO zeigt der Welt nicht nur die Stärke unserer Bündnisstreitkräfte, sondern auch die große Teamfähigkeit aller an dieser multinationalen Übung Beteiligten.“ Die Möglichkeiten der NATO, integrierte Operationen im maritimen Bereich durchzuführen, gewährleiste Stabilität und Frieden in ganz Europa und bestätige dabei einmal mehr die seit mehr als sieben Jahrzehnten praktizierte durchgängige Interoperabilität innerhalb der Allianz.

Mehr als 11.000 Kräfte in das Übungsgeschehen eingebunden

STRIKFORNATO führte und koordinierte während „Neptune Shield 22“ See- und Expeditionsstreitkräfte, die aus vier Trägerkampfgruppen aus drei verschiedenen Nationen, mehr als 30 Schiffen und rund 160 Flugzeugen bestanden. Zu den maritimen Kräften gehörten – wie bereits erwähnt – die CSG „Harry S. Truman“ und die CSG „Cavour“. Hinzu kam die CSG um die „Juan Carlos I“, dem Flaggschiff der spanischen Marine (es kann als Mehrzweckkriegsschiff in der Rolle eines Flugzeugträgers oder eines amphibischen Angriffsschiffs eingesetzt werden). Die vierte Gruppe wurde angeführt von der USS „Kearsarge“, einem amphibischen Angriffsschiff der U.S. Navy der „Wasp“-Klasse.

Geführt wurden bei „Neptune Shield 22“ darüber hinaus von STRIKFORNATO die beiden ständigen maritimen NATO-Einsatzverbände (Standing NATO Maritime Group, SNMG) 1 und 2. Wie die NATO in ihrer Abschlussbilanz mitteilte, fanden im Laufe der 14-tägigen Übung mehr als 200 Flugzeugeinsätze statt. 80 Überwachungsmaßnahmen wurden durchgeführt. Insgesamt waren aus den 25 Teilnehmerstaaten etwa 11.000 Militärangehörige und Zivilbedienstete in die Übung involviert.

An „Neptune Shield 2022“ nahmen teil: Albanien, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, die Türkei, Ungarn und die USA.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Aus der Vogelperspektive – der Flugzeugträger USS „Harry S. Truman“. Daneben das Logo der Übung „Neptune Shield 2022“.
(Bild: JFC Brunssum; Bildmontage: mediakompakt)

2. Der amerikanische Vier-Sterne-General Tod D. Wolters (links), Befehlshaber des United States European Command und in Personalunion Supreme Allied Commander Europe der NATO (SACEUR), besuchte während der Übung „Neptune Shield 22“ die „Harry S. Truman“. Im Gespräch mit ihm der Commanding Officer des Flugzeugträgers, Captain Gavin Duff.
(Foto: Thomas Boatright/U.S. Navy)

3. Die Fregatte „Sachsen“ nahm – zusammen mit einem Seefernaufklärer P-3C Orion der Deutschen Marine – ebenfalls an der multinationalen Bündnisübung teil.
(Foto: Björn Wilke/Deutsche Marine)

Kleines Beitragsbild: Die Aufnahme vom 31. Mai 2022 zeigt den amerikanischen Flugzeugträger USS „Harry S. Truman“, daneben (oben) die italienische ITS „Cavour“ und die spanische ESPS „Juan Carlos I“. Vor der „Harry S. Truman“ (von links nach rechts) die USS „San Jacinto“ (USA), die ESPS „Almirante Juan De Borbón“ (Spanien) und die ITS „Andrea Doria“ (Italien).
(Foto: Miles McDonough/U.S. Navy)


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