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Bergen/Berlin/Strausberg. Bei einem tragischen Unfall auf dem Truppenübungsplatz Bergen, der im Südteil der Lüneburger Heide liegt, sind am gestrigen Dienstag (7. Dezember) zwei Bundeswehrangehörige ums Leben gekommen. Ersten Informationen zufolge soll ein Leopard-Kampfpanzer gegen 15:30 Uhr einen Geländewagen der Bundeswehr überrollt haben. Wie das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL schreibt, saßen in dem Fahrzeug „ein Bundeswehrkraftfahrer und ein Soldat, die aus dem Jeep das laufende Manöver von mehreren Panzern beobachteten“. Beide seien sofort tot gewesen.

Nach Angaben der Online-Tageszeitung für den Landkreis Celle CELLE HEUTE erlitt der Fahrer des Panzers, der den Mercedes-Greenliner überrollt hatte, einen Schock. Er muss im Krankenhaus behandelt werden. Der Rettungshubschrauber „Christoph IV“ war auf dem Übungsgelände im Einsatz.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, soll jetzt von Experten der Bundeswehr geklärt werden. Auch die örtliche Polizei war am Unfallort.

Feierliche Verabschiedung von Staatssekretär Silberhorn kurzfristig abgesagt

Das Verteidigungsministerium teilte der Öffentlichkeit am Dienstagnachmittag um 18:36 Uhr auf Twitter mit: „Wir sind in tiefer Trauer. Heute Nachmittag sind zwei Menschen bei einem tödlichen Unfall auf dem Truppenübungsplatz in Bergen ums Leben gekommen.“ Noch-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (sie übergibt ihr Amt an ihre Nachfolgerin Christine Lambrecht am heutigen Mittwoch) nutzte ebenfalls die Social Media Plattform, um den Hinterbliebenen zu kondolieren. Sie schrieb: „Wir sind tief betroffen vom Tod zweier Bundeswehrangehöriger durch einen tragischen Unfall. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Freunden der Getöteten.“

Der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, äußerte sich gleichfalls auf Twitter: „Bei einem tragischen Zwischenfall auf dem Truppenübungsplatz Bergen haben heute zwei Angehörige des Heeres ihr Leben verloren. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Hinterbliebenen sowie der Truppe vor Ort.“

Die designierte Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, teilte auf Twitter mit: „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der beiden Opfer dieses tragischen Unglücks. Mögen wir den beiden Soldaten der Bundeswehr und ihrem Dienst für unser Land von Herzen ein ehrendes Andenken bewahren.“

Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Henning Otte (Wahlkreis Celle/Uelzen) schrieb auf der Plattform für Kurznachrichten: „Einmal mehr ruft uns der Unfall in Erinnerung, dass der Dienst für unser Land gefährlich ist – nicht nur im Auslandseinsatz. Wir sind der Bundeswehr zu Dank verpflichtet, denn ihr Preis für unsere Sicherheit ist hoch. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verunglückten.“

In Berlin wurde nach Bekanntwerden des Bergen-Unfalls eine für den Abend geplante Serenade zu Ehren des scheidenden Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin der Verteidigung Thomas Silberhorn abgesagt.

Redaktionelle ERGÄNZUNG I

Nach dem Unfall auf dem Truppenübungsplatz Bergen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Verden wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung. Das Verfahren sei in einem solchen Fall üblich und wäre auch bei einem Unfall außerhalb des Truppenübungsgeländes eingeleitet worden, so die Staatsanwaltschaft am heutigen Mittwoch (8. Dezember).

Redaktionelle ERGÄNZUNG II

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am späten Mittwochnachmittag (8. Dezember) meldete, seien die beiden am Unfall beteiligten Fahrzeuge – der Leopard-Panzer und der Geländewagen – „in Fahrt“ gewesen. Dies habe ein Sprecher der Bundeswehr in Munster am Sitz der Panzertruppenschule mitgeteilt. Getötet worden seien ein 31 Jahre alter Offizier und sein 62-jähriger Fahrer, ein Zivilangestellter der Bundeswehr.

Der Offizier sei als Beobachter und Bewerter bei dem Manöver eingesetzt gewesen, so dpa weiter. Er habe als Ausbilder in der Panzertruppenschule gedient. Sein Rang wurde nicht genannt. Brigadegeneral Ullrich Spannuth, seit 22. August 2019 Kommandeur der Panzertruppenschule, sagte gegenüber der Agentur: „Die Panzertruppenschule trauert.“ Alle Angehörigen der Einrichtung seien „tief betroffen und bestürzt“.

Wie dpa weiter erfuhr, seien in dem Kampfpanzer vier Soldaten gewesen, die man nach dem Unfall psychologisch habe betreuen müssen. An dem Manöver auf dem Truppenübungsplatz Bergen nahmen den Angaben der Bundeswehr zufolge rund 200 Soldaten mit etwa 50 Militärfahrzeugen teil. Diese Geländeausbildung habe „als Teil eines Offizierslehrgangs für Zugführer bei der Panzertruppe“ stattgefunden, berichtete die Nachrichten-Agentur. Der Lehrgang sei nach Bekanntwerden des schrecklichen Unfalls abgebrochen worden, die Teilnehmer seien an ihre Heimatstandorte zurückgekehrt.


Unser Symbolbild zeigt das Truppenübungsplatzgelände im Bereich der Schießbahn SB 9 in Bergen.
(Foto: Hajotthu/Wikipedia/Wikimedia Commons/unter Lizenz CC BY 3.0 –
vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/)

Kleines Beitragsbild: Einfahrt zu einer Schießbahn auf dem Truppenübungsplatz Bergen.
(Foto: Heidekreis/Wikipedia/Wikimedia Commons/unter Lizenz CC BY-SA 3.0 –
vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)


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