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Osnabrück. Die Bundeswehr hat das Unternehmen Hellmann Worldwide Logistics mit der deutschlandweiten Verteilung der COVID-19-Impfstoffe in die 16 Verteilerzentren der Bundesländer beauftragt. Hellmann ist langjähriger Logistikpartner der Streitkräfte auch im Bereich „Medizintransporte“. Aber auch andere Firmen liefern die sensible Fracht an …

Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium die Bundeswehr dringend um logistische Hilfe bei der Vorbereitung der bundesweiten Impfungen gegen das Coronavirus gebeten. Bei dieser Amtshilfe geht es um die sichere, geschützte Zwischenlagerung der Impfstoffe und um Unterstützung bei der Verteilung an die in den Bundesländern eingerichteten Impfzentren.

Sämtliche zugelassenen und von der Bundesregierung georderten Impfdosen werden zunächst in der Artland-Kaserne in Quakenbrück zwischengelagert. Verantwortlich für die Sicherung und Verteilung des Impfstoffes ist das dort beheimatete Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial.

In diesem Jahr mehr als 50 Millionen Impfstoffdosen für die Verteilerzentren

Hellmann transportiert die empfindliche Fracht seit dem 12. Januar unter Schutz der Bundespolizei in die Verteilzentren auf Länderebene. Für den Transport hat der Osnabrücker Logistikdienstleister seine bestehende GDP-zertifizierte Flotte um entsprechende Tiefkühlfahrzeuge erweitert (Anm.: GDP – Good Distribution Practice – beinhaltet alle Maßnahmen, die durch eine Kontrolle der Vertriebskette sicherstellen, dass die Qualität und Unversehrtheit von Arzneimitteln aufrechterhalten wird). Insgesamt sollen in diesem Jahr mehr als 50 Millionen Impfstoffdosen an die Verteilerzentren ausgeliefert werden.

Matthias Magnor, Chief Operating Officer „Road & Rail“ bei der Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG, äußerte in einem Pressestatement seines Unternehmens: „Wir sind stolz darauf, mit diesem Auftrag einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der weltweiten Pandemie für Deutschland leisten zu dürfen.“

Weitere Logistikunternehmen mit der Impfstoff-Lieferung betraut

Wie jetzt die Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt berichtete, ist Hellmann nicht der einzige Logistikdienstleister in Deutschland, der Impfstoff-Transporte durchführt.

So soll etwa die Post-Tochter DHL für Impfstoff-Lieferungen nach Niedersachsen und Baden-Württemberg verantwortlich sein. Für den Transport von den zentralen Landesstellen zu den einzelnen Impfzentren seien teilweise ebenfalls weitere Wettbewerber beauftragt worden, so das Handelsblatt. In Berlin beispielsweise fahre die schwäbische Firma Dachser, in Nordrhein-Westfalen Kühne + Nagel aus der Schweiz.

Die in Osnabrück ansässige Hellmann Worldwide Logistics hatte nach eigenen Angaben „erst während der Weihnachtstage“ von dem neuen Auftrag erfahren. Dazu Hellmanns operativer Chef für See- und Luftfracht Magnor: „Wir mussten unsere Flotte an Kühlfahrzeugen innerhalb kürzester Zeit aufstocken. Alle Fahrzeuge sind mit GPS und Temperaturüberwachung ausgestattet, sodass neben dem Materialfluss auch ein durchgängiger Informationsfluss sichergestellt ist.“ Mittlerweile bewältigt Hellmann den Bundeswehr-Auftrag mit 16 Kleintransportern.


Hintergrund                           

Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit erhält Deutschland von dem bereits zugelassenen Impfstoff von BioNTech/Pfizer mehr als 60 Millionen Dosen über die Europäische Union (EU). Außerdem gibt es eine gesicherte Option auf weitere 30 Millionen Dosen national.

Von Moderna erhält Deutschland über die EU mehr als 50 Millionen Dosen, zusätzlich wird hier über weitere Dosen national verhandelt. Allein von BioNTech/Pfizer und Moderna kann Deutschland 2021 zusammen mindestens 140 Millionen Impfstoffdosen bekommen.

Deutschland soll nach jetzigem Stand im Falle einer Zulassung insgesamt Impfstoffe von folgenden Unternehmen beziehen:
BioNTech/Pfizer: mindestens 60 Millionen Dosen über die EU sowie eine gesicherte Option auf weitere 30 Millionen Dosen national;
Moderna: 50,5 Millionen Dosen über die EU;
CureVac: mindestens 53 Millionen Dosen über die EU sowie eine Option auf 20 Millionen Dosen national;
AstraZeneca: 56,2 Millionen Dosen über die EU;
Johnson & Johnson: 37,25 Millionen Dosen über die EU.

Der Impfstoff ist momentan überall auf der Welt zu Anfang knapp. Dazu schreibt das Bundesgesundheitsministerium: „Grund dafür sind die hohe Nachfrage und die begrenzten Produktionskapazitäten, nicht die Gesamtbestellmenge. Darum war und ist es nötig, zu Beginn zu priorisieren und zunächst vor allem die vulnerablen Gruppen – wie zum Beispiel Bewohner von Pflegeheimen – vorrangig zu impfen.“ Diese Impfungen haben am 27. Dezember 2020 begonnen. Gemeinsam mit BioNTech/Pfizer will nun das Ministerium die Produktionskapazitäten deutlich auszuweiten. Aktuellen Planungen zufolge soll ein zusätzliches Werk in Marburg in Kürze ebenfalls mit der Produktion beginnen.


Zu unserem Bild: Das Speditions- und Logistikunternehmen Hellmann hat die deutschlandweite Verteilung der COVID-19-Impfstoffe für die Bundesregierung übernommen. Den Auftrag hat die Bundeswehr erteilt. Aus Sicherheitsgründen werden alle Transporte von der Bundespolizei begleitet.
(Foto: Hellmann Worldwide Logistics)


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