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Münster/Strausberg. Es war ein kurzes Kommando: Am 9. Mai 2019 erst hatte Generalleutnant Alfons Mais in Münster bei einer „Change of Command Ceremony“ den Oberbefehl über das I. Deutsch-Niederländische Korps von dem Niederländer Michiel A. van der Laan übernommen. Jetzt verlässt Mais den binationalen Verband wieder. Normalerweise ist der Kommandeur des Korps drei Jahre in Münster. In diesem Fall jedoch wartet nun ein neuer Dienstort auf den Heeresoffizier: Strausberg! Hier wird auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, am kommenden Donnerstag (13. Februar) das Kommando über das Deutsche Heer von Generalleutnant Jörg Vollmer an Generalleutnant Alfons Mais übergeben. Mais wäre damit der 21. Inspekteur in der Geschichte der größten deutschen Teilstreitkraft.

Vollmer führt die Teilstreitkraft als Heeresinspekteur seit dem 16. Juli 2015. Sein besonderes Augenmerk galt in dieser Zeit der Refokussierung des Heeres auf die Landes- und Bündnisverteidigung im Rahmen der NATO und gemäß den Vorgaben der EU und der dafür notwendige Vollausstattung aller Truppenteile.

Meilensteine seiner Amtszeit sind auch die seit 2017 durchgängige Unterstützung des Bündnisses mit der Bereitstellung eines Kampftruppenbataillons für jeweils sechs Monate in Litauen, der Start in die Digitalisierung der Landstreitkräfte, die Anpassung der Grundausbildung an zeitgemäße Erfordernisse, die Umgestaltung der Offiziersausbildung mit mehr Praxisnähe sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Aktive und Reservisten.

Heeresflieger, Stabsarbeiter, erfahren in der multinationalen Zusammenarbeit

Vollmers Nachfolger Mais hatte sich schon früh für die „Heeresfliegerei“ entschieden. Nach seiner Offiziersausbildung Anfang der 1980er-Jahre und einem Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Bundeswehr-Universität in Hamburg (1982 bis 1985) folgte in Bückeburg die Ausbildung zum Hubschrauberführer. Der Offizier flog später in Niederstetten die Alouette II (1987 bis 1989) und nach der Umschulung in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre in Faßberg die Bell UH-1D

Der militärische Werdegang von Generalleutnant Alfons Mais weist auch zahlreiche „bodengebundene“ Verwendungen auf. So war er beispielsweise von 2002 bis 2004 Dozent und Tutor an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Es folgte 2005 die Versetzung in das Zentralreferat des Führungsstabs des Heeres in Bonn als Grundsatzreferent. 2009 bis 2010 war Mais im Verteidigungsministerium in Bonn Leiter des Referats „Grundsatzangelegenheiten Truppenführung, Übungen und Multinationale Zusammenarbeit im Heer“.

Der Hubschrauberpilot war auch mehrfach im Auslandseinsatz. 1999 diente er als J2 „Plans & Policy“ im Hauptquartier der Stabilisation Force (SFOR) in Sarajevo in Bosnien-Herzegowina. 2001 bis 2002 kommandierte er in Toplicane/Kosovo bei der Kosovo Force (KFOR) die Gemischte Heeresfliegerabteilung. 2012 bis 2013 war Mais im nordafghanischen Mazar-e Sharif im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF) beim Regionalkommando Nord „Deputy Chief of Staff Security“.

Die letzten drei herausragenden Verwendungen vor der Übernahme des Kommandos über das I. Deutsch-Niederländische Korps am 9. Mai 2019 waren: General der Heeresflieger und Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg (2013 bis 2014), Chef des Stabes beim Kommando Heer in Strausberg (2014 bis 2018) sowie Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier der Resolute Support Mission (RSM) in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Wenn sich die beruflichen Wege immer mal wieder kreuzen …

Nachfolger von Alfons Mais in Münster wurde am 6. Februar Andreas Marlow. Er übernahm „den Staffelstab“ an diesem Donnerstag im Rahmen des feierlichen Kommandowechsels auf dem Domplatz der Stadt. Anfang April vergangenen Jahres hatte Marlow erst bei der RSM in Afghanistan den Dienstposten als Chef des Stabes übernommen – von Mais. Verbunden damit war die Ernennung des Eutiners zum Generalleutnant.

An der feierlichen Übergabe des Befehlsgewalt über das Korps nahm auch der scheidende Heeresinspekteur teil. Der regionalen Tageszeitung Westfälische Nachrichten sagte Vollmer, der vor rund zehn Jahren in Münster als Chef des Stabes gedient hatte: „Man verlässt das Deutsch-Niederländische Korps und die Stadt Münster nie so ganz – etwas bleibt immer hier.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. Kommandowechsel beim I. Deutsch-Niederländischen Korps am 6. Februar 2020 in Münster. Von links: Generalleutnant Alfons Mais (bisheriger Kommandeur des Korps und demnächst Inspekteur des Deutschen Heeres), Generalleutnant Martin Wijnen (Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte der Königlich Niederländischen Armee), Generalleutnant Jörg Vollmer (der scheidende Heeresinspekteur) und Generalleutnant Andreas Marlow (Nachfolger von Mais in Münster und damit neuer Kommandierender General des I. Deutsch-Niederländische Korps).
(Foto: Dirjan de Lange/I. Deutsch-Niederländische Korps)

2. Wird am 13. Februar 2020 neuer Inspekteur des Deutschen Heeres: der gebürtige Koblenzer Alfons Mais. Die Aufnahme zeigt ihn am 29. Mai 2019 anlässlich seines Besuches bei der Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster, Dorothee Feller.
(Foto: Bezirksregierung Münster)

Kleines Beitragsbild: Der Inspekteur des Deutschen Heeres hat seinen ersten Dienstsitz in Strausberg, Brandenburg. Die Stadt gehört zum Berliner Ballungsraum. In der Kaserne findet am 13. Februar 2020 der Führungswechsel von Generalleutnant Jörg Vollmer zu Generalleutnant Alfons Mais statt.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)


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