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Meckenheim. Die Bundeswehr hat das in Meckenheim bei Bonn ansässige Unternehmen BWI GmbH, IT-Systemhaus der Streitkräfte und IT-Dienstleister des Bundes, mit einem neuen Leistungspaket beauftragt. Der Auftrag hat ein Finanzvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro. Zu den neuen IT-Dienstleistungen gehört unter anderem der Aufbau einer Private Cloud für die Truppe.

Die Planung und Entwicklung einer cloudbasierten Infrastruktur für das IT-System der Bundeswehr ist einer der Hauptbestandteile des Ende Oktober in Auftrag gegebenen Leistungspakets. In einer Pressemitteilung der BWI heiß es: „Insbesondere die hohen Anforderungen der deutschen Streitkräfte an Autarkie und Resilienz machen die Umsetzung als Private Cloud – militärische Abkürzung ,pCloudBw‘ – unter Aufsicht der Bundeswehr erforderlich. Die Umsetzung der pCloudBw gilt als wichtiger Beitrag, um die digitale Souveränität der Bundeswehr und damit der Bundesrepublik Deutschland zu sichern.“

Die BWI hat mittlerweile mit der konkreten Ausgestaltung der pCloudBw begonnen. Der Auftrag umfasst die Planung und Entwicklung der Cloud-basierten Infrastruktur für das IT-System. Dazu gehören beispielsweise eine Roadmap für die Migration und Integration bereits vorhandener IT-Services in die neue Cloud sowie erste Proof-of-Concepts. „Ziel ist es, die am Markt vorhandenen Entwicklungen im Cloud-Bereich zu adaptieren und eine kontinuierliche Weiterentwicklung für die Zukunft zu gewährleisten“, so der IT-Dienstleister. Ab Januar 2021 will die BWI die gemeinsam mit der Bundeswehr erarbeiteten Ziele realisieren.

IT-Lösungen für die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr

Das beauftragte Digitalisierungspaket beinhaltet auch Maßnahmen für den Bereich „Gesundheitsversorgung der Bundeswehr“ (kurz GesVersBw). Hierbei sollen die im Rahmen des Programms „Digitalisierung GesVersBw“ begonnenen Arbeiten an der Entwicklung einer Enterprise Architecture fortgeführt werden. Dazu die BWI: „[Diese Enterprise-Architektur] bietet in Zukunft den strategischen Ordnungsrahmen für alle IT-Lösungen in der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. Zudem wird ein Prozess etabliert, um die Integration von Medizingeräten in die Netze der Bundeswehr zu validieren.“

Zum Leistungspaket gehört auch, dass die BWI den Betrieb der dezentralen Rechner- und Storage-Kapazitäten (Medical Storage Area Network) in den Bundeswehrkrankenhäusern fortführen wird.

Geschützte Management-Plattform für alle IT-Service-Provider

Darüber hinaus ist das Meckenheimer Unternehmen auch damit beauftragt worden, die Entwicklung und Implementierung sowie den Betrieb einer IT-Service-Management-Plattform für die Bundeswehr weiterführen. Die Pressemitteilung aus Meckenheim erklärt: „Die neue Plattform wird für alle IT-Service-Provider in den Streitkräften inklusive der BWI eingerichtet und erlaubt eine Verarbeitung von Informationen bis zur Schutzklasse ,VS – Nur für den Dienstgebrauch‘ (,VS-NfD‘).“

Ein weiterer Bestandteil des Pakets sollen IT-Services für die Durchführung von Video-Konferenzen sein, die die Sicherheitsanforderung „höher VS-NfD“ erfüllen. In den nächsten Monaten will die BWI dazu bei der Bundeswehr rund 350 Video-Konferenz-Systeme ausrollen und in Betrieb nehmen.

Auch der Bereich „Sichere Mobile Kommunikation“ ist Teil des Gesamtauftrags

Den größten Umfang des Digitalisierungspakets bilden sogenannte „Mehrmengen“. Dabei handelt es sich vor allem um den Rollout von 14.000 Notebooks sowie 20.000 Telefonen und Tablets zur „Sicheren Mobilen Kommunikation“ (SMK).

Der IT-Dienstleister schreibt über diesen Punkt des Leistungspakets: „Mit dem Nutzerwachstum sind auch eine deutliche Erweiterung der ,Demilitarisierten Zone“ – also dem Übergang vom Bundeswehr in das öffentlichen Netz – sowie mehr Kapazitäten im Bereich ,Field Service und User Support‘ verbunden.“


Die Aufnahme zeigt den BWI-Komplex „Solarsilo“ im „Campus Auermühle“ im Bonner Norden, der im Oktober 2017 angemietet wurde. Der Mietvertrag mit dem Betreiber des Gewerbegebiets umfasst insgesamt Büroflächen für rund 550 Mitarbeiter.
(Foto: BWI GmbH)


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