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Allensbach/Berlin/Frankfurt. Die nächste Bundesregierung sollte die Stärkung des Zusammenhalts in der Europäischen Union ganz oben auf die Agenda setzen. Außerdem sollte die Zusammenarbeit mit Frankreich intensiviert werden. Das Bemühen um bessere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten spielt allerdings keine so dominierende Rolle. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Führungskräfte-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) für den Bereich der Außenpolitik. Die Erhebung, die den Namen „Capital/FAZ Elite-Panel“ trägt, enthüllt auch: Die große Mehrheit der Befragten traut der EU auf dem Feld „Sicherheit und Verteidigung“ nicht allzu viel zu.

Mit 521 Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ist das „Capital/FAZ Elite-Panel“ die am ranghöchsten besetzte repräsentative Umfrage in Europa. Unter diesen Top-Entscheidern sind 85 Vorstände von Unternehmen mit mehr als 20.000 Beschäftigten, 24 Minister und Ministerpräsidenten sowie 33 Leiter von Bundes- und Landesbehörden. Das Allensbacher Institut führte die Interviews im Zeitraum 19. Juni bis 7. Juli 2017.

69 Prozent der befragten Führungskräfte befürchten, dass die Europäische Union „sicherheitspolitisch und militärisch nicht auf eigenen Füßen“ wird stehen können. Die Skeptiker glauben, dass die EU nicht genügend eigene militärische Stärke aufbringen wird, um sich auch auf diesem Feld von den USA zu lösen und eigenverantwortlich zu handeln.

Politiker lehnen Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht klar ab

Eine Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben hält eine Mehrheit gleichwohl für wichtig oder sehr wichtig. Nur eine Minderheit der Führungskräfte ist überzeugt, dass die Bundeswehr in ihrem derzeitigen Zustand für die Bündnisaufgaben im Rahmen der NATO materiell ausreichend gerüstet ist. Besonders skeptisch ist hier die Wirtschaft; die befragten Politiker schätzen den Zustand der Bundeswehr als etwas besser ein. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht lehnen Politiker klar ab, während die Hälfte der befragten Unternehmer und Manager dafür wäre.

Die allermeisten für das „Capital/FAZ Elite-Panel“ interviewten Spitzenentscheider glauben bislang nicht, dass das deutsch-amerikanische Verhältnis durch US-Präsident Donald Trump dauerhaften Schaden erleiden wird. Was den Umgang mit Trump betrifft, halten es 90 Prozent für richtig, dass Deutschland seine Kritik an der Politik des Präsidenten deutlich und ohne Rücksicht auf die Beziehungen der beiden Nationen äußert.


Unser Symbolbild zeigt einen Angehörigen des Eurokorps, auf dem Ärmel seines Dienstanzuges das Verbandsabzeichen.
(Foto: Christian Creutz/European Union 2017)

Kleines Beitragsbild: Flaggen der 28 EU-Mitgliedstaaten vor dem Parlamentsgebäude in Strasbourg, Frankreich.
(Foto: Michel Christen/European Union 2017)


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