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Berlin. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am heutigen Mittwoch (17. Mai) berichtete, will sich die deutsche Luftwaffe im Hinblick auf eine zukünftige Beschaffung von Kampfflugzeugen jetzt wohl auch die F-35 Lightning II des amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin näher ansehen. Die Agentur zitierte aus einem Schriftstück der „Planungsabteilung“. Demnach möchte sich die Luftwaffe offensichtlich ein detailliertes Bild über die Fähigkeiten des Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeugs machen und bittet darum, der Bundeswehr Zugang zu Daten der F-35 einzuräumen.

Wie Reuters weiter aus dem Brief zitiert, sei allerdings auf deutscher Seite noch keinerlei Entscheidung „über den Ersatz der sogenannten vierten Generation von Kampfflugzeugen [Anm.: dazu gehört der Eurofighter] in den Jahren 2025 bis 2035“ gefallen.

Laut Schreiben wünsche sich die deutsche Seite insbesondere auch Zugang zu vertraulichen Informationen in den Bereichen Kampffähigkeit der F-35, Informationsmanagement und Sensorik.

Mehrere europäische Staaten nutzen bereits den Tarnkappen-Jet aus den USA

Das auch als Joint Strike Fighter (JSF) bezeichnete F-35-Programm ist das größte und teuerste Rüstungsprojekt in der US-Geschichte. Der Hersteller Lockheed Martin setzt mit der F-35 auf die Produktphilosophie, ein Kampfflugzeug „für die gesamte westliche Welt“ anzubieten. Den Jet gibt es in drei Hauptvarianten: die konventionell startende F-35A, die F-35B als Senkrechtstarter sowie die F-35C, die für amerikanische Flugzeugträger modifizierte Version.

Bislang gibt es elf Staaten, die die F-35 nutzen. In Europa sind dies Dänemark, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Türkei. Vermutlich wird sich auch Spanien für das Modell entscheiden. Es gibt weitere europäische Länder – Belgien, Finnland, Schweiz – die intensiv über eine Anschaffung der F-35 nachdenken.

Die in den Medien kolportierten Stückzahlpreise für den Kampfjet bewegen sich auf einer Skala von eingangs 80 Millionen US-Dollar bis mittlerweile 160 Millionen US-Dollar.


Zu unseren drei Aufnahmen:
1. Landung einer F-35A am 23. Mai 2016 im niederländischen Leeuwarden. Die Königlich Niederländischen Luftstreitkräfte nutzten im vergangenen Frühjahr zwei Maschinen dieses Typs für intensive Tests.
(Foto: Ministerie van Defensie NL)

2. Italien hat 60 Maschinen des Typs F-35A bestellt plus 30 Maschinen der Kurzstart- und Senkrechtlandevariante F-35B. Das Bild, aufgenommen am 5. Mai 2017, zeigt die erste in Cameri montierte F-35B für die italienischen Streitkräfte.
(Foto: Lockheed Martin)

3. Luftbetankung eines Tarnkappen-Jets F-35 bei einem Testflug, die Aufnahme wurde am 26. Oktober 2011 gemacht.
(Foto: Lockheed Martin)


Kommentare

  1. Patex | 18. Mai 2017 um 10:54 Uhr

    Ich finde es unsinnig, dass Deutschland die Beschaffung von F-35 betrachtet. Es gibt eine sehr gute europäische Alternative: Der Rafale-Kampfjet wäre für Deutschland besser geeignet, ist schon einsatzfähig und kann einfach mehr leisten als die F-35.
    Wenn Deutschland den Ausbau einer EU-Verteidigung will, ist die Beschaffung europäischer Maschinen Pflicht. Eine Partnerschaft mit den Franzosen für eine verbesserte Variante der Rafale wäre sinnvoll, und die deutsche Industrie könnte daran beteiligt werden.

  2. Gaberle | 21. Mai 2017 um 09:28 Uhr

    Die Leistungskapazität der Rafale liegt nicht nur unter der der F-35, sondern auch unter der des aktuellen Eurofighters.
    Warum keinen deutschen Düsenjäger? Das Eurofighter-Programm war zur Wendezeit ein Drahtseilakt. Deutschland wollte aus dem Projekt aussteigen, Italien, dem der finanzielle Kollaps drohte, ebenfalls.
    Wenn kein deutscher Flieger gewünscht ist, könnte auch eine schwedisch-deutsche Entwicklung in Betracht gezogen werden, um einen „deutschen Gripen“ zu entwickeln.

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