menu +

Nachrichten



Mainz. Das Zweite Deutsche Fernsehen präsentiert mit einer sechsteiligen Serie ein ganzes Stück bundesrepublikanischer und deutscher Zeitgeschichte, die Sie sich unbedingt noch einmal anschauen sollten. Am heutigen Mittwoch (30. November) und am zweiten Samstag im Januar kommenden Jahres (14. Januar) porträtiert ZDFinfo sechs Verteidigungsminister der Bundeswehr und erinnert an die besonderen Umstände der jeweiligen Amtsperiode. Warum das Filmprojekt jedoch „Deutschlands Krieger“ heißen muss, bleibt das Geheimnis der kreativen Köpfe beim ZDF. „Deutschlands Krieger: Die Bundeswehr und ihre Minister“ – ärgern wir uns nicht über einen dämlichen Titel, freuen wir uns auf einen sicherlich spannenden Streitkräfte-Rückblick!

Heute können Sie die ersten drei Folgen der Zeitreise sehen und dabei zunächst noch einmal Helmut Schmidt und Manfred Wörner begegnen. Für die Dokumentationen wurden Weggefährten der beiden Politiker interviewt – Kontrahenten wie Anhänger.

Mit Karl-Theodor zu Guttenberg, dem dritten porträtierten Verteidigungsminister an diesem Abend, führten die Filmemacher ein exklusives Interview. Es ist das erste lange Fernsehinterview nach zu Guttenbergs Rücktritt im Jahr 2011.

Von der Truppe respektiert, geliebt, bejubelt und auch verachtet

Die ZDFinfo-Reihe startet am heutigen Abend um 20:15 Uhr mit einer Dokumentation über die Amtszeit von Helmut Schmidt, dem ersten Sozialdemokraten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Der Hamburger, dessen Markenzeichen viele Jahre die Elblotsen-Mütze war, hatte damals das Amt erst nach heftigem Drängen von Bundeskanzler Willy Brandt übernommen.

Um 21 Uhr schließt sich der Beitrag über die Amtszeit von Manfred Wörner an, die geprägt war vom Kalten Krieg der 1980er-Jahre. Wörner sollte als Verteidigungsminister die Bundeswehr, die fast ein Spielball der damaligen Supermächte UdSSR und USA gewesen war, durch die kritische Zeit führen. Der CDU-Politiker profilierte sich in diesem Amt für die spätere Berufung zum bisher einzigen deutschen NATO-Generalsekretär. Trotz der erschütternden Kießling-Affäre, die auf immer mit Wörners Namen verbunden bleiben wird. (An dieser Stelle möchten wir auf einen Beitrag von Claus Jacobi hinweisen, der sich im September 1999 in der Welt am Sonntag mit dem Kießling-Fall befasste:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article4417124/Der-General-der-an-Selbstmord-dachte-und-siegte.html)
Zu Wort kommen in der Doku über Manfred Wörner sein damaliger Adjutant Klaus Reinhardt sowie Wörners frühere Pressereferentin Gaby Allendorf.

Ab 21:45 Uhr steht dann Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im Mittelpunkt. Neben dem Interview mit dem bislang jüngsten Verteidigungsminister Deutschlands kommt auch dessen Nachfolger, der heutige Bundesinnenminister Thomas de Maizière, zu Wort. Interviewt wurde auch der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan.

Von der Spiegel-Affäre über die Armee der Einheit bis hin zum Kosovoeinsatz

Die weiteren drei Folgen der Reihe „Die Bundeswehr und ihre Minister“ sendet ZDFinfo am 14. Januar 2017. Ab 18:45 Uhr wird an diesem Samstag die Amtszeit des CSU-Mannes Franz Josef Strauß analysiert (Verteidigungsminister vom 16. Oktober 1956 bis zum 29. Dezember 1961 und vom 30. Dezember 1961 bis zum 9. Januar 1963).

Anschließend rückt die Ära Gerhard Stoltenbergs mit der deutschen Wiedervereinigung und der „Armee der Einheit“ in den Fokus (der CDU-Politiker war Verteidigungsminister vom 21. April 1989 bis zum 31. März 1992).

Die Doku über Rudolf Scharpings Wirken als dem vierten Verteidigungsminister der SPD nach Helmut Schmidt, Georg Leber und Hans Apel steht am 14. Januar 2017 um 21 Uhr auf dem Programm. Unter ihm nahm die Bundeswehr erstmals an einem bewaffneten Auslandseinsatz, dem Kosovo-Einsatz, teil (Scharping bekleidete das Ministeramt vom 27. Oktober 1998 bis zum 19. Juli 2002).


Randnotiz                                  

„Die Bundeswehr und ihre Minister“, eine sechsteilige Reihe von ZDFinfo über prägende deutsche Verteidigungsminister und die Besonderheiten ihrer Amtszeit.
Mittwoch, 30. November 2016:
ab 20:15 Uhr Amtszeit Helmut Schmidt;
ab 21:00 Uhr Amtszeit Manfred Wörner;
ab 21:45 Uhr Amtszeit Karl-Theodor zu Guttenberg.
Samstag, 14. Januar 2017:
ab 18:45 Uhr Amtszeit Franz Josef Strauß;
ab 19:30 Uhr Amtszeit Gerhard Stoltenberg;
ab 21:00 Uhr Amtszeit Rudolf Scharping.
Unsere Angaben sind ohne Gewähr.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Der frühere Verteidigungsminister Helmut Schmidt auf Truppenbesuch bei unserer Marine.
(Foto: ZDF/Bundeswehr Mediendatenbank)

2. Schmidt in einer Heereskaserne.
(Foto: ZDF/Bundeswehr Mediendatenbank)

3. Abschreiten der Ehrenformation: der damalige Verteidigungsminister Manfred Wörner (rechts) und sein Vorgänger, der SPD-Politiker Hans Apel.
(Foto: ZDF/Bundeswehr Mediendatenbank)

4. Karl-Theodor zu Guttenberg war in der Zeit vom 28. Oktober 2009 bis zum 3. März 2011 der 15. Verteidigungsminister Deutschlands. Für die sechsteilige Reihe des ZDF gab er erstmals nach seinem Rücktritt ein ausführliches Fernsehinterview.
(Foto: Boris Mahlau/ZDF)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN