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Berlin. Die Ausmaße sind beeindruckend – auf rund 6,25 Quadratkilometern baut die Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Altmark in der Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt) eine Übungsstadt mit mehr als 500 menschenleeren Gebäuden für die Truppe. Der urbane Ballungsraum „Schnöggersburg“ im Gefechtsübungszentrum des deutschen Heeres soll einmal Einsatzverbänden mit einer Stärke von bis zu 1500 Soldaten eine realitätsnahe Vorbereitung für Operationen in bebautem Gelände ermöglichen. Die Bundeswehr-Kampfübungsstadt wird nun voraussichtlich rund 20 Prozent teurer als geplant.

Die Bundesregierung beziffere die Kosten jetzt auf 140 Millionen Euro, nachdem sie bislang von 115 Millionen ausgegangen sei, berichtet die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post in ihrer heutigen Dienstagsausgabe (30. August). Die Zeitung beruft sich auf eine ihr vorliegende Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken.

Die Übungsstadt „Schnöggersburg“ mit Hochhäusern, Straßen, Brücken, Industriehallen, einem Kanal, einem Flughafen mit Behelfslandesbahn und sogar einem Stück U-Bahn soll von 2018 an schrittweise für den Übungsbetrieb der Streitkräfte zur Verfügung stehen.

Bald auch „Spielwiese für nichtstaatliche Akteure“?

Die deutliche Kostensteigerung hängt nach Angaben der Bundesregierung unter anderem mit einer nachhaltigeren Befestigung von Straßen, einer zusätzliche Einzäunung des Geländes und stabileren Gebäuden zusammen. Auch eine Funkstation sei hinzugekommen.

Es sei absehbar, dass die Kosten „noch weiter ansteigen“, sagte Katrin Kunert der Redaktion der Rheinischen Post. Die Bundestagsabgeordnete der Linken, die unter Mitglied im Verteidigungsausschuss ist, befürchtet zudem, dass die künftige „Kampfübungsstadt Schnöggersburg“ auch als „als Spielwiese für nichtstaatliche Akteure dienen“ könnte.

Die technische und logistische Betreuung des Gefechtsübungszentrums erfolgt durch die Rheinmetall Dienstleistungszentrum Altmark GmbH im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Die Teilübergabe eines ersten Bereichs der Kampfübungsstadt ist für Ende 2017 vorgesehen.


Unsere beiden Screenshots aus einem Tagesschau-Beitrag vom 1. Oktober 2015 zeigen Bauten auf dem Gelände des Übungsdorfes „Schnöggersburg“ und den U-Bahn-Tunnel mit einem Gleisteilstück.
(Videostandbilder: Quelle Tagesschau/ARD)


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