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Schrobenhausen/Ottobrunn. Am gestrigen Mittwoch (15. April) lieferte die RAM-System GmbH im Rahmen einer kleinen Jubiläumsfeier die RAM-Waffenanlage mit der Produktionsnummer „200“ an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) aus. Das in Ottobrunn ansässige Unternehmen ist der Hauptauftragnehmer des Waffensystems Rolling Airframe Missile (RAM) für das aktuelle Schiffsbauprogramm „F125“ der deutschen Marine. Der RAM-Werfer ist für die neue Fregatte F224 „Sachsen-Anhalt“ vorgesehen. An der feierlichen Übergabe am Standort der MBDA Deutschland in Schrobenhausen nahmen amerikanische und deutsche Behördenvertreter, Repräsentanten der Streitkräfte, Führungskräfte der beteiligten Industrie sowie Teammitglieder des RAM-Programms teil.

RAM ist eine seit rund 30 Jahren erfolgreiche transatlantische Rüstungskooperation, die auf industrieller Seite von Raytheon Missile Systems und von der RAM-System GmbH (RAMSys) getragen wird.

RAMSys ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Diehl Stiftung (25 Prozent), der Diehl BGT Defence (25 Prozent) und der MBDA Deutschland (50 Prozent). Die Aufgaben des Unternehmens umfassen die RAM-Programmsteuerung in Europa und die Vermarktung des Schiff-Selbstverteidigungssystems in ausgewählten Ländern. RAMSys steuert auch den deutschen Anteil an den US-Produktionsprogrammen Evolved Sea Sparrow Missile (ESSM) und Standard Missile 2 (SM-2).

Sehr kurze Reaktionszeiten und eine hohe Feuerkraft

RAM ist ein Überschall-Lenkflugkörpersystem nach dem Prinzip „Fire and Forget“. Es dient der Nahbereichsverteidigung von Schiffen gegen Seezielflugkörper, Flugzeuge, Hubschrauber und Überwasserbedrohungen. Das Waffensystem zeichnet sich durch hohe Feuerkraft und kurze Reaktionszeiten aus. Es ist ein hochwirksames Verteidigungssystem zur Abwehr vielfältiger Bedrohungen, insbesondere in küstennahen Bereichen.

Der neue Marinelenkflugkörper mit der Bezeichnung „RAM Block 2“ verfügt über einen leistungsgesteigerten Radarsuchkopf sowie über eine im Vergleich zu vorhergehenden Flugkörper-Generationen erheblich höhere Wendigkeit.

Im März 2013 hatte RAMSys nach erfolgreichem Entwicklungsabschluss den Beschaffungsvertrag über 445 Lenkflugkörper RAM Block 2 für die deutsche Marine erhalten. Die neuen Flugkörper sollen im Zeitraum 2016 bis 2019 an den Nutzer ausgeliefert werden. Sie ersetzen nach und nach die älteren Systeme RAM Block 0, die nach gut 20 Jahren das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben.

Seestreitkräfte von acht Nationen setzen auf dieses Lenkflugkörpersystem

Michael Wehner, Geschäftsführer der RAM-System GmbH, wies bei der Jubiläumsfeier in Schrobenhausen noch einmal auf die wehrtechnischen Qualitäten dieses deutsch-amerikanischen Gemeinschaftsprojekts hin. Er sagte: „Vor dem Hintergrund neu aufflammender Konflikte und wachsender Bedrohungen ist die Bedeutung des außerordentlich zuverlässigen RAM-Waffensystems – mit seiner Treffwahrscheinlichkeit von über 95 Prozent – für Seestreitkräfte heute größer denn je.“

Neben den transatlantischen Kooperationspartnern Deutschland und USA vertrauen die Marinen von Ägypten, Griechenland, Japan, Südkorea, Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf die RAM-Schutzwirkung.


Zu den beiden Aufnahmen:
1. Schrobenhausen, 15. April 2015: Herbert Seel (rechts) von der RAM-System GmbH übergibt das Modell einer RAM-Waffenanlage an Uwe Koch (links) vom Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.
(Foto: RAMSys)

2. Rollout der 200. RAM-Waffenanlage.
(Foto: RAMSys)

Kleines Beitragsbild: Lenkflugkörper RAM Block 2.
(Bild: Diehl)


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