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Kabul (Afghanistan). Die neue „Resolute Support Mission“, die Polizeimission der Europäischen Union in Afghanistan (European Union Police Mission in Afghanistan, EUPOL AFG) und das deutsche Polizei-Projekt in Afghanistan (German Police Project Team, GPPT) wollen künftig im Einsatzland eng zusammenarbeiten. Dazu wurde am 29. Dezember in der afghanischen Hauptstadt Kabul eine entsprechende Vereinbarung getroffen.

Dieses „Memorandum of Cooperation“ unterzeichneten US-Brigadegeneral Burke Whitman (NATO), Karl Ake Roghe (Leiter EUPOL AFG) und Alfons Aigner (Leiter GPPT). Mit der Kooperation wollen die Beteiligten, so erklärt es eine Pressemitteilung der Bundespolizei, eine „optimale Beratung des afghanischen Innenministeriums“ sicherstellen. Unter anderem wurden und werden dazu inhaltliche Beratungsschwerpunkte aufeinander abgestimmt, um noch „bessere Synergieeffekte“ zu erzielen.

Das Bundesministerium des Innern bezeichnete die gemeinsame Vereinbarung als „wesentliche Grundlage, um die afghanische Polizei auch weiterhin auf ihrem Weg zum Auf- und Ausbau einer verantwortlichen, wirkungsvollen und professionellen Struktur unter Beachtung von Rechtstaatlichkeit und Menschenrechten gezielt unterstützen zu können“.

Unterstützungsleistungen absprechen, Kräfte bei der Beratung bündeln

EUPOL-Chef Roghe sagte nach der Unterzeichnung des Memorandums mit Blick auf die Unterstützung des afghanischen Innenministeriums und der nationalen Polizeikräfte: „In den vergangenen Jahren hat es bereits eine Reihe von positiven Entwicklungen gegeben. In diesem und im nächsten Jahr wird der strategische Ansatz bei der Zusammenarbeit mit den afghanischen Partnern im Vordergrund stehen. Wenn wir dabei unsere Unterstützungsleistungen absprechen und bündeln, können wir den Afghanen noch wirkungsvoller helfen.“

Brigadegeneral Aigner, Leiter des GPPT, meinte: „Wir pflegen ein gutes Miteinander mit dem Innenministerium Afghanistans und können in der Zusammenarbeit mit den afghanischen Polizeikräften bereits auf eine gewisse Tradition verweisen. Unsere Vereinbarung wird die Unterstützung der afghanischen Sicherheitsstruktur zusätzlich stärken.“

Zu der Unterzeichnung des „Memorandum of Cooperation“ war auch Charles L. English gekommen, früherer US-Botschafter in Bosnien-Herzegowina und heute Vorsitzender des Gremiums „International Police Coordination Board“ (IPCB). Das IPCB steuert in Kabul federführend alle internationalen Beiträge für eine Polizeireform in Afghanistan und arbeitet dabei unter anderem eng mit dem Innenministerium des Landes zusammen. Der afghanische Innenminister gehört dem IPCB-Vorstand an.

Wie gefährlich die Arbeit auch für die Polizeiberater am Hindukusch ist, zeigt ein Vorfall, der sich am 5. Januar ereignete. An diesem Montag wurde auf der östlichen Ausfallstraße von Kabul nach Jalalabad ein Selbstmordanschlag auf ein Fahrzeug der EU-Polizeimission verübt. Wie die EUPOL-Mission mitteilte, blieben die Fahrzeuginsassen unverletzt. Allerdings sei ein Passant getötet worden, hieß es weiter.


Zu den beiden Aufnahmen:
1. Vor der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am 29. Dezember 2014 in Kabul – GPPT-Leiter Alfons Aigner, EUPOL-Missionsleiter Karl Ake Roghe und der Stellvertretende Kommandeur der „Resolute Support Mission“, der deutsche Generalleutnant Carsten Jacobson (von links nach rechts).
(Foto: EUPOL Afghanistan)

2. Sie setzten das „Memorandum of Cooperation“ in Kraft: US-Brigadegeneral Burke Whitman für die NATO-geführte Mission „Resolute Support“, Karl Ake Roghe für EUPOL AFG und Alfons Aigner für das GPPT (von links). Charles L. English (ganz rechts) vertrat das IPCB.
(Foto: EUPOL Afghanistan)


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