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Dschibuti. Am 6. August, exakt vier Monate nach Übernahme dieses Kommandos, übergab Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen den Oberbefehl über den Atalanta-Verband der Europäischen Union (EU) an seinen Nachfolger aus Italien. Neuer Kontingentführer ist jetzt Flottillenadmiral Guido Rando. Er wird die Operation „EU NAVFOR Somalia – Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias von seinem Flaggschiff, dem Zerstörer „Andrea Doria“, aus leiten. Der Kommandowechsel fand auf dem Flugdeck der Fregatte „Brandenburg“ statt. Sie war bis zu diesem Mittwoch Flaggschiff des EU-Verbandes am Horn von Afrika gewesen und wird nun in der dritten Augustwoche wieder in Wilhelmshaven erwartet.

An der Übergabe des Kommandos an Bord der „Brandenburg“ nahmen zahlreiche Ehrengäste teil, unter ihnen der Deutsche Botschafter in Dschibuti, Wolfgang Piecha, und der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Potsdam, Generalleutnant Hans-Werner Fritz. Das militärische Zeremoniell leitete Brigadegeneral Dick Swijgman. Der Niederländer hatte selber erst vor wenigen Tagen, am 1. August, den Posten als Stellvertretender Befehlshaber der EU Naval Force (EU NAVFOR) im Hauptquartier im englischen Northwood übernommen.

Fregattenkapitän Martin Kübel, der die Kommandoübergabe im Hafen von Dschibuti für das Einsatzführungskommando journalistisch begleitete, zitiert Swijgman: „Unter der exzellenten Führung von Flottillenadmiral zur Mühlen hat der Verband erfolgreich alle Piratenangriffe verhindert. Die Schiffe des Welternährungsprogrammes konnten, geschützt durch den europäischen Marineverband, die dringend benötigten Lebensmittel nach Somalia transportieren.“

Von der Erfolgsstatistik auf keinen Fall blenden lassen

Die „Brandenburg“ hatte am 6. April in Dschibuti die Rolle als Atalanta-Flaggschiff von dem französischen Landungsschiff „Siroco“ übernommen. Mit Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen war zum zweiten Mal ein Deutscher Oberbefehlshaber dieser Task-Force der EU. Vom 13. August bis zum 6. Dezember 2011 war bereits Flottillenadmiral Thomas Jugel – damals an Bord der Fregatte „Bayern“ – Force Commander gewesen.

Dem Verband um das Flaggschiff „Brandenburg“ gehörten zuletzt folgende Schiffe an: Fregatte „De Zeven Provinciën“ (Niederlande), Fregatte „Navarra“ (Spanien) und der Einsatzgruppenversorger der deutschen Marine „Berlin“. Zur Mühlen wurde in den vergangenen vier Monaten bei seiner Arbeit als Commander des europäischen Schiffsverbandes von einem 35 Mann starken internationalen Stab, dem Seeleute aus zwölf Nationen angehörten, unterstützt.

Zurzeit (Stand 4. August 2014) sind 529 Bundeswehrangehörige in der EU-Mission am Horn von Afrika und in den angrenzenden Seegebieten im Einsatz, darunter 39 Soldatinnen und 16 Reservisten. Für die kommenden zwei Monate wird das deutsche Atalanta-Kontingent von Fregattenkapitän Marcel Rosenbohm, Kommandant der „Berlin“, geführt.

Gefragt nach seinem ganz persönlichen Fazit dieses Auslandseinsatzes meint Jürgen zur Mühlen in Dschibuti: „Natürlich haben wir viel erreicht. Aber wir dürfen uns von den sehr guten Statistiken nicht blenden lassen. Durch unsere im Einsatz gewonnenen Erkenntnisse und durch die intensive Informationsgewinnung – insbesondere aus der Luft – wissen wir, dass die Fähigkeiten und die Motivation der Piraten und ihrer Hintermänner immer noch vorhanden sind.“ Es sei natürlich eine gewaltige Investition, die sich Europa und Deutschland mit der Operation Atalanta leisteten, gibt der Flottillenadmiral am Schluss zu bedenken. Aber diese Operation sei es einfach wert.


Zu unserer Bilderfolge:
1. Kommandoübergabe an Bord der Fregatte „Brandenburg“ – das militärische Zeremoniell am 6. August 2014 wurde geleitet von Brigadegeneral Dick Swijgmann (Mitte), Stellvertretender Operation Commander der EU NAVFOR.

2. Auf dem Flugdeck der „Brandenburg“ sind Angehörige des EU-Verbandes angetreten, zahlreiche Ehrengäste erwarten den Beginn der Kommandoübergabe im Hafen von Dschibuti.

3. Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen übergibt das Kommando über Atalanta, die Anti-Piraterie-Mission der EU, an den italienischen Flottillenadmiral Guido Rando, rechts der Niederländer Swijgmann.

4. Nach dem Kommandowechsel – (von links) Flottillenadmiral Rando, Brigadegeneral Swijgman und Flottillenadmiral zur Mühlen mit der Atalanta-Einsatzmedaille.
(Fotos: Christian Krakow/Media Team CTF 465/EU NAVFOR)


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