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Rostock. Auf der Neptun-Werft in Rostock, die zur Papenburger Meyer Gruppe gehört, erfolgte am heutigen Donnerstag (29. Februar) der Brennstart des zweiten Marinebetriebsstoffversorgers (MBV 707) für die Deutsche Marine. An der Zeremonie nahmen zahlreiche geladene Gäste teil. Insgesamt wird die Teilstreitkraft zwei neue Tanker erhalten. Die 173 Meter langen Transporter der Klasse 707 werden für die Kraftstoffversorgung auf hoher See eingesetzt. Sie lösen die beiden im September 1977 in Dienst gestellten Schiffe der Klasse 704 – die A1442 „Spessart“ und die A1443 „Rhön“ – aller Voraussicht nach ab dem Jahr 2025 ab.

Der erste MBV 707 war am 8. August 2023 auf der Neptun-Werft auf Kiel gelegt worden (wir berichteten). Beide Marinetanker entstehen unter Federführung der Rüstungstochter der Bremer Lürssen-Werft, Naval Vessels Lürssen (NVL). Kooperationspartner ist die Meyer Werft in Papenburg.

Die Nachfolger für die „Spessart“ und die „Rhön“ werden einmal über eine 42-köpfige Stammbesatzung verfügen, die um 23 Personen aufgestockt werden kann. Die neuen, rund 20.000 Tonnen verdrängenden Flottentanker werden nach Werftangaben imstande sein, bei einem Ladevolumen von fast 13.000 Kubikmetern Dieselkraftstoff bis zu drei parallele Betankungen auf See durchzuführen.

Arbeiten unter Hochdruck trotz Lieferkettenengpässen und Materialverknappung

NVL-Projektleiterin Beate Debold sagte am Rande des offiziellen Baubeginns: „Mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte steigen wir planmäßig in die schiffbauliche Umsetzung des zweiten Schiffes ein. Damit befinden sich nun beide neuen Marinetanker für die Deutsche Marine in der Fertigungsphase. Ein wichtiger Meilenstein für das Projekt und für uns als Industrie-Team, das in dieser Konstellation erstmals an einem Beschaffungsvorhaben zusammenarbeitet. Nun arbeiten wir unter Hochdruck auf den nächsten Meilenstein hin und setzen weiter alles daran, die hohe Taktung trotz aktueller Herausforderungen wie Lieferkettenengpässe oder Materialverknappung beizubehalten.“

Gebaut, in Betrieb genommen und erprobt werden die Plattformen auf der Neptun Werft. Lediglich die Deckshäuser werden in Papenburg gefertigt und anschließend nach Rostock zur Montage verschifft.

Daniel Schmelzer, Projektleiter der Meyer Werft, gab beim Brennstart bekannt: „Beim ersten Schiff sind wir bereits dabei, den RAS-Mast, einen Teil des Herzstücks beider Tankschiffe, zu fertigen.“ Das RAS-System (RAS = Replenishment at Sea) ermöglicht die Versorgung von Schiffen während der Fahrt auf hoher See mit Betriebsstoffen, Ersatzteilen oder Lebensmitteln. Damit erhöht sich die Einsatzdauer von Marineschiffen in ihrem Operationsgebiet.

Doppelhüllentanker mit zahlreichen modularen Containerstellplätzen

Die NVL übernimmt als Generalunternehmer das Projektmanagement, die marinespezifischen Anteile des Plattform- und Einsatzsystems sowie umfangreiche Leistungen zur Herstellung der Versorgungsreife, welche die Betreibbarkeit der Schiffe im logistischen System der Bundeswehr sicherstellen sollen.

Die MBV 707 sind Doppelhüllentanker, ausgerüstet mit zahlreichen modularen Containerstellplätzen (beispielsweise für den Transport von Lebensmitteln und Ersatzteilen). Vom Flugdeck führt ein direkter Zugang zur Krankenstation und damit zur effizienten Unterstützung von Rettungsaktionen.


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Zu unserer Bildsequenz:
1. Hand in Hand: am 29. Februar 2024 startete auf der Rostocker Neptun-Werft der Meyer Gruppe die Bauphase des zweiten Marinebetriebsstoffversorgers – kurz MBV 707. Von links: Jan Meyer (Geschäftsführer Meyer Werft), Andreas Czerwinski (Abteilungsleiter „See“ im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBw) sowie Tim Wagner (Vorstandsvorsitzender/CEO der NVL Group)
(Foto: Felix Matthies/für Meyer Gruppe)

2. Brennstart des zweiten MBV 707.
(Foto: Meyer Gruppe)

3. Flottillenadmiral Czerwinski bei seiner Ansprache zum Baubeginn des zweiten Tankers. Der Marineoffizier ist seit Januar 2019 Abteilungsleiter „See“ im Koblenzer BAAINBw.
(Foto: Felix Matthies/für Meyer Gruppe)

Kleines Beitragsbild: Die beiden neuen Marinebetriebsstoffversorger, Nachfolger der „Rhön“-Klasse, werden unter Leitung von Naval Vessels Lürssen/NVL gebaut. Der Zulauf ist ab 2025 geplant.
(Computergrafik: NVL)


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