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Grafenwöhr. „Combined Endeavor“ scheint rekordverdächtig. Die Streitkräftebasis bezeichnete die Interoperabilitätsübung einmal als die weltweit größte militärische IT-Übung ihrer Art. Und in diesem Jahr findet „Combined Endeavor“ (CE) – frei übersetzt „Gemeinsame Anstrengungen“ – bereits zum 20. Mal statt. Eine stolze Serie. CE ist eine Übung unter US-amerikanischer Leitung für den C4-Bereich: Command, Control, Communication and Computer (Kommando, Kontrolle, Kommunikation und Computer). Trainiert wird bei CE vor allem der rasche Aufbau von IT-Netzwerken zur Führung multinationaler militärischer Operationen wie beispielsweise in Afghanistan. Die Bundeswehr nimmt stets mit ihren aktuell neuesten Führungsunterstützungssystemen teil. So auch diesmal wieder bei der Jubiläumsübung vom 28. August bis zum 12. September auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

An „Combined Endeavor 2014“ beteiligen sich rund 1400 militärische und zivile IT-Fachkräfte. Die Soldaten kommen aus 31 Nationen, die entweder der NATO angehören oder Mitglied des PfP-Programms (Partnership for Peace/Partnerschaft für den Frieden) sind. Drei internationale Organisationen haben ebenfalls Personal entsandt. Geübt wird drei Wochen lang auf dem Militärgelände im oberpfälzischen Grafenwöhr und auch in den heimischen Standorten.

Den Startschuss zur Großübung gab am vergangenen Donnerstag (28. August) der Stellvertretende Direktor des Bereichs „4C und Cyber“ aus dem Stuttgarter Hauptquartier des U.S. European Command (USEUCOM), Oberst Ray „Skip“ Adams.

Trainieren für den Abwehrkampf im virtuellen Raum

Übungsschwerpunkt ist auch diesmal wieder der Aufbau und der Betrieb eines gemeinsamen IT-Netzwerkes für eine Militärmission. Das Netzwerk muss im Laufe der Übung auch vor ständigen Angriffen geschützt werden.

Klaus Treude, der für die Streitkräftebasis aus Grafenwöhr berichtet, sprach mit Teilnehmern der Bundeswehr über CE. Man lege vor allem großen Wert auf die Anwendung der im Zuge der Übungsplanung gemeinsam erarbeiteten Netzwerk-Konfigurationen, so die Soldaten vom Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr aus Bonn. Diese Anwendungen müssen nun intensiv getestet und gegebenenfalls noch einmal angepasst werden, erklärte weiter Oberstleutnant Martin Wagner, der Leiter der deutschen Delegation. Auch würden erst kürzlich in die Truppe eingeführte IT-Systeme bei „Combined Endeavor“ genutzt.

Eine immer größer werdende Herausforderung stellt für die Führungsebene der Verbände und Einheiten der sogenannte Cyberspace, der virtuelle Raum, dar. Hier tauschen die Befehlshaber militärische Informationen und hochsensible Daten oder Bildmaterial für Operationen aus. Dieser Cyberraum muss unbedingt geschützt werden, besonders dann, wenn man multinational vernetzt ist. Aus diesem Grund werden auch Abwehrmaßnahmen gegen Angriffe auf die militärischen Netzwerke immer wichtiger.

Ein Teil von CE war denn auch dem Part „Cyber Endeavor“ vorbehalten, bei dem Experten aus Lettland, Polen oder aus den USA ihr Fachwissen und ihre langjährigen Erfahrungen einbrachten. Sie mussten das Netzwerk, das die Teilnehmer in der Anfangsphase der Übung aufgebaut hatten, gegen Cyberattacken schützen, die immer wieder real von ehemaligen Top-Hackern eingespielt wurden. In Grafenwöhr wurde schon jetzt für das virtuelle Gefecht der Zukunft trainiert.


Zu unseren drei Aufnahmen:
1. Eröffnungszeremonie der 20. „Combined Endeavor“-Übung. Soldaten aus 31 Nationen nehmen an dem IT-Manöver in Grafenwöhr teil.

2. IT-Technik vor „Camp Algier“ auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

3. Teilnehmer am Übungsteil und Seminar „Cyber Endeavor“. Das von USEUCOM initiierte Seminar zum Thema „Sicherheit im virtuellen Raum“ wird von Cyber-Security-Experten führender Unternehmen begleitet. An der begleitenden Veranstaltung in Grafenwöhr beteiligten sich mehr als 50 junge Soldaten aus 20 Nationen.
(Fotos: Jason Rossi/U.S. Air Force)


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