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Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am 1. April in Berlin die Teilnehmer der Bundeswehr an den XXII. Olympischen Winterspielen und an den XI. Winter-Paralympics 2014 geehrt. Mehr als 70 Sportsoldatinnen und Sportsoldaten waren zum Empfang ins Gästekasino des Ministeriums gekommen. Von der Leyen würdigte die Leistungen der uniformierten Olympiafahrer: „Sie haben den deutschen Sport, unser Land, aber auch unsere Bundeswehr in beispielhafter Art und Weise vertreten … Die Bundeswehr ist ein unverzichtbarer Partner des Sports in Deutschland. Und sie wird es bleiben.“ An der Veranstaltung nahmen auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, und der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, teil.

Für die Olympischen Winterspiele in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi (7. bis 23. Februar) waren insgesamt 152 deutsche Athletinnen und Athleten nominiert worden. Zu dem Team, das unter dem Motto „Wir für Deutschland“ zu Olympia gereist war, gehörten auch 75 Spitzensportler der Bundeswehr. Diese 43 Männer und 32 Frauen stellten damit knapp die Hälfte der deutschen Olympiateilnehmer.

In der abschließenden Nationenwertung belegte Deutschland mit acht Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen den sechsten Platz hinter Russland (Platz eins), Norwegen, Kanada, den USA und den Niederlanden. Neun Sportsoldaten erhielten mindestens eine Medaille – die Bundeswehr freute sich am Ende über viermal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze.

Darüber hinaus waren 20 weitere Angehörige aus der Bundeswehr-Spitzensportförderung als Funktionspersonal Mitglieder der deutschen Olympiamannschaft (14 Trainer, vier Techniker, ein Arzt, ein Physiotherapeut). Drei Sportsoldaten hielten sich als Ersatz vor Ort bereit.

Die größten Winter-Paralympics aller Zeiten

Bei den Winter-Paralympics in Sotschi (7. bis 16. März 2014) war die Bundeswehr mit dem blinden Biathleten Wilhelm Brehm und mit Norman Willo Schlee, Begleitläufer der blinden Langläuferin und Biathletin Vivian Hösch, vertreten. Schlee führte Hösch in ihrem Wettbewerb zu Platz fünf. Brehm, der bei der Abschlussfeier der Paralympics die deutsche Fahne trug, erreichte in seinem Rennen Platz sieben.

Nach 72 Entscheidungen in fünf Disziplinen belegte Deutschland bei den größten Winter-Paralympics aller Zeiten mit seinen 13 Sportlern in der Nationenwertung Platz zwei hinter Russland. Insgesamt holte das deutsche Paralympics-Team 15 Medaillen.

Einige Entwicklungen bereiten dem Olympischen Sportbund „massive Sorgen“

Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) war das Abschneiden der deutschen Mannschaft bei den XXII. Olympischen Winterspielen ernüchternd. „27 bis 42 Medaillen“ waren vor Sotschi vom DOSB als Zielvorgabe genannt worden, 19 Medaillen wurden es schließlich.

Sportbundpräsident Alfons Hörmann erklärte nur zwei Tage nach der Ehrung der Bundeswehr-Sportsoldaten durch die Ministerin mit Blick auf das gesamte Olympiateam: „Einige Entwicklungen bereiten uns massive Sorgen.“ Man befinde sich insbesondere mit dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) sowie mit der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) „in tiefschürfenden Diskussionen, wie es weitergehen kann und muss“.

BSD und DESG hatten in Russland enttäuscht: Die Bobfahrer waren den hochgesteckten Erwartungen hinterhergefahren, die Eisschnellläufer waren zum ersten Mal seit 50 Jahren ohne Medaille heimgekehrt.

Pro Jahr 30 Millionen Euro für das Sportfördersystem der Bundeswehr

Die Bundeswehr unterstützt in ihren 15 Sportfördergruppen bis zu 744 deutsche Spitzensportlerinnen und -sportler. Darüber hinaus stehen rund 40 Dienstposten für das notwendige Führungs- und Stammpersonal in den Sportfördergruppen, 40 Dienstposten für Militärsportarten sowie drei Förderplätze für Paralympics-Sportler zur Verfügung. Die Kosten für die Spitzensportförderung betragen rund 30 Millionen Euro pro Jahr (hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Personalausgaben).

Das Fördersystem der Bundeswehr ist ein fester Bestandteil des Gesamtsystems des deutschen Leistungssports und dort fest eingebunden. So ist auch die Anzahl der Förderplätze mit dem DOSB abgestimmt.

Die deutschen Medaillengewinner der diesjährigen Olympischen Winterspiele in Sotschi sind:

Gold

  • Rodeln Einsitzer: Felix Loch
  • Rodeln Einsitzer: Natalie Geisenberger
  • Ski Alpin Super-Kombination: Maria Höfl-Riesch
  • Skispringen: Carina Vogt
  • Rodeln Doppelsitzer: Tobias Wendl (Bundeswehr) und Tobias Arlt
  • Rodeln Teamstaffel: Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Wendl (Bundeswehr) und Tobias Arlt
  • Nordische Kombination von der Normalschanze: Eric Frenzel (Bundeswehr)
  • Skispringen Team: Severin Freund, Andreas Wank (Bundeswehr), Marinus Kraus und Andreas Wellinger

Silber

  • Rodeln Einsitzer: Tatjana Hüfer (Bundeswehr)
  • Ski Alpin Super-G: Maria Höfl-Riesch
  • Biathlon Einzel: Erik Lesser (Bundeswehr)
  • Nordische Kombination Team: Eric Frenzel (Bundeswehr), Björn Kircheisen, Johannes Rydzek und Fabian Rießle (Bundeswehr)
  • Snowboard Parallel-Slalom: Anke Karstens
  • Biathlon Männer-Staffel: Arnd Peiffer, Daniel Böhm, Erik Lesser (Bundeswehr) und Simon Schempp

Bronze

  • Eiskunstlauf Paarlauf: Aljona Savchenko und Robin Szolkowy
  • Ski Alpin Riesenslalom: Viktoria Rebensburg
  • Nordische Kombination von der Großschanze: Fabian Rießle (Bundeswehr)
  • Langlauf Frauen-Staffel: Denise Herrmann (Bundeswehr), Stefanie Böhler (Bundeswehr), Nicole Fessel und Claudia Nystad (Bundeswehr)
  • Snowboard Parallel-Slalom: Amelie Kober



Das Bild zeigt die Ehrung der Teilnehmer der Bundeswehr an den XXII. Olympischen Winterspielen und XI. Winter-Paralympics in Sotschi 2014 durch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Berlin. Zweiter von links Oberfeldwebel Tobias Wendl, der im Rennrodeln zwei Goldmedaillen gewonnen hatte.
(Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)


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