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Koblenz/Rom. Der italienische Technologie- und Rüstungskonzern Leonardo wird der Bundeswehr sieben Schiffsgeschütze des Typs Oto 76/62 Super Rapid (SR) liefern. Ausgerüstet werden damit die neuen Korvetten K130 der deutschen Marine, zweites Baulos. Der Vertrag, den die Leonardo S.p.A. jetzt mit dem Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) unterzeichnet hat, beinhaltet auch die Ersatzteilversorgung sowie die Schulung des Geschützpersonals.

Wie Leonardo am gestrigen Mittwoch (31. Oktober) in einem Pressestatement erklärte, wird das Marinegeschütz Oto 76/62 SR mit dieser Beschaffung „zum Referenzverteidigungssystem der deutschen Marine“ werden (die Bezeichnung „76/62“ basiert auf dem 76 mm durchmessenden Geschützlauf mit einer Kaliberlänge von 62 mm).

Auf allen fünf Einheiten des in Warnemünde beheimateten Korvettengeschwaders der Einsatzflottille 1 ist bereits jeweils ein Oto-Melara-Geschütz integriert. Dabei handelt es sich um das System 76/62 Compact, ein vollautomatisches Schiffsgeschütz auf dem Vorderdeck der Korvette direkt vor dem RAM-Werfer.

Leonardo-Artillerie auch für die Fregatten der „Baden-Württemberg“-Klasse

Der Vertragsschluss stärke die über Jahrzehnte gewachsene, gute Zusammenarbeit des italienischen Konzerns mit dem Bundesamt und der Bundeswehr, heißt es in dem Pressetext weiter. Die ersten Marineartilleriesysteme des Typs 76/62 Compact des damaligen Herstellers Oto Melara – einst weltweit führender Produzent von Schiffsgeschützen und ab dem 1. Januar 2016 Teil der Gruppe Leonardo-Finmeccanica/jetzt nur noch Leonardo – erhielt die Bundeswehr ab den 1970er-Jahren.

Zu den jüngsten Lieferungen von Leonardo nach Deutschland gehören die Marinegeschütze 127/64 Lightweight (LW) – Munitionsfamilie Vulcano sowie die RCHMG (Remote Controlled Heavy Machine Gun) Hitrole-NT 12,7 mm, mit denen die Fregatten der „Baden-Württemberg“-Klasse (F125) ausgerüstet werden.

Besonders geeignet für die Luft-, Raketen- und Punktabwehr

Das System Oto 76/62 SR, mit dem die deutschen Korvetten des zweiten Bauloses (siehe auch hier) bestückt werden sollen, ist mittlerweile weltweit bei rund 60 Marinen im Einsatz. Aus der Produktbeschreibung von Leonardo: „Super Raid ist – neben der Compact-Version – das einzige mittelkalibrige System, das eine Feuerrate von bis zu 120 Schüssen pro Minute erreichen kann; dies ist eine grundlegende Voraussetzung für die Schiffsverteidigung in asymmetrischen Kriegsszenarien.“

Aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten eigne sich das Marinegeschütz Oto 76/62 SR besonders für die Luft- und Raketenabwehr sowie für die Punktabwehr (Anm.: Nahbereichs [-Luft] Abwehr/Verteidigung), wirbt der Hersteller. Das System sei vor Kurzem auch einer strengen Cyber-Bewertung unterzogen worden, um möglich Schwachstellen ausmachen zu können. Die abschließende Bewertung habe ergeben, dass das Oto 76/62 Super Raid „gegen alle feindlichen Cyber-Angriffe“ geschützt sei.


Unser Bild zeigt ein Leonardo-Marinegeschütz des Typs Oto 76/62 Super Raid, mit dem einmal die fünf deutschen Korvetten des zweiten Bauloses ausgerüstet werden sollen.
(Foto: Jörg Waterstraat)


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