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Bremen/Stade/Seedorf. Es war ein Einbruch, der sogar den Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages beschäftigte. Als am 7. Februar 2014 in der militärisch bewachten Fallschirmjägerkaserne Seedorf 34.880 Gefechtspatronen unterschiedlichen Kalibers sowie eine Signalpatrone aus zehn aufgebrochenen Munitionsbehältern entwendet worden waren, ermittelten Bundeswehr und Polizei auf Hochtouren. Leider konnte der Fall trotz der intensiven Untersuchung lange Zeit nicht aufgeklärt werden. Jetzt jedoch gibt es eine überraschende Wende …

Für die Bundesregierung bedeutete der Vorfall in der Seedorfer Kaserne der „schwerste Fall von Einbruch und von Munitionsdiebstahl bei der Bundeswehr überhaupt“. Sogar der Verteidigungsausschuss des Parlaments befasste sich im März vergangenen Jahres mit dem Einbruch und den zu diesem Zeitpunkt bekannten dünnen Ermittlungsergebnissen (wir berichteten).

Knapp vier Monate nach Entwendung der Munition im Wert von rund 10.000 Euro musste Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, vor der Presse einräumen: „Es ist uns nicht gelungen, die Täter zu finden“. Das Verfahren stehe deshalb unmittelbar vor dem Abschluss.

Heute, gut ein Jahr später, gibt es einen Durchbruch bei diesem spektakulären und für die Bundeswehr so unrühmlichen Fall.

Übergabe in einer Lagerhalle in Delmenhorst

Wie Radio Bremen, die Nordwest-Zeitung und weitere regionale Medien am 29. April berichteten, sind rund 30.500 Schuss der Bundeswehr-Munition inzwischen wieder aufgetaucht. Polizisten konnten das Diebesgut am 20. April in einer Lagerhalle in Delmenhorst sicherstellen.

Die Staatsanwaltschaft Bremen teilte dabei mit, dass der entscheidende Hinweis von einem Angeklagten in einem Rauschgiftprozess vor dem Landgericht der Hansestadt gekommen sei. Bei den Ermittlungen seien 36 Patronen gefunden worden, die der Tat in Seedorf hätten zugeordnet werden können, so der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft Frank Passade. Die Staatsanwaltschaft habe dann dem damaligen Angeklagten ein Angebot gemacht: ein Jahr weniger Freiheitsstrafe, wenn die Munition zurückgegeben wird. Oberstaatsanwalt Passade: „Darauf hat er sich eingelassen – und über eine Vertrauensperson des Angeklagten ist die Rückgabe dann praktisch erfolgt.“

Allerdings ist nicht die gesamte Munition aus der Fallschirmjägerkaserne Seedorf wieder da. Es fehlen immer noch rund 4500 Patronen. Die Justiz prüfe mittlerweile, ob es einen neuen Ermittlungsansatz gibt, sagte Staatsanwalt Breas gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Man werde weiter nach den Munitionsdieben suchen.


Unser Symbolbild zeigt ein Magazin mit NATO-Gewehrmunition.
(Foto: TKN)


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